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In Hildesheim freut man sich über ein „Super-Los“

Am Nachmittag des 1. September brach nicht weit vom Hildesheimer Dom Jubel aus. In die Geschäftsstelle des heimischen Zweitligisten Eintracht flatterte frohe Kunde aus der DHB-Zentrale in Dortmund: Die SG Flensburg-Handewitt gastiert am Mittwoch um 20.15 Uhr in der Hildesheimer Sparkassen-Arena. Der DHB-Pokal macht es möglich. „Das ist ein Superlos“, schnalzte Gerald Oberbeck mit der Zunge.
Dieser Gerald Oberbeck ist der „Mister Handball“ von Hildesheim. Seit 1981 haucht er den niedersächsischen Handball-Träumen viel Leben ein. Zumeist gleichzeitig als Trainer und Manager. In der Serie 2006/7, als die Eintracht kurzzeitig in der Bundesliga spielte, hatte er den Job auf der Bank in andere Hände gelegt. Doch weder der Russe Valeri Gopin noch der Däne Lars Walther hatten Fortune. Im letzten Sommer dachte sich Gerald Oberbeck: Selbst ist der Mann – und Ökonom: Schließlich lässt sich mit dieser ungewöhnlichen Personalunion ein Gehalt einsparen.
Die Rückkehr auf den Trainerstuhl brachte allerdings nicht den erhofften Wiederaufstieg. Die Hildesheimer scheiterten in der Relegation. So leitete Gerald Oberbeck einen größeren Umbruch ein. „Wir hatten festgestellt, dass die Mannschaft überaltert war“, sagte er. Nun stehen nur noch fünf Akteure im Kader, die das jüngste Bundesliga-Intermezzo miterlebt haben. Darunter der treue Bulgare Georgi Nikolov (seit 2001 im Verein) und der dänische Linksaußen Michael Hoffmann.
Der Linkshänder Magnus Andersen, der schon in sechs Nationen unter Vertrag stand, der französische Kreisläufer Nicolas Ivakno, einst für Montpellier im Einsatz, der 2,04 Meter große kroatische Europapokalsieger Goran Jerkovic und Dennis Klockmann, mit 2,10 Meter der größte Torwart der Bundesliga, sind die neuen Hoffnungsträger. „Ein Platz im oberen Drittel der Tabelle ist das Ziel“, erklärte Gerald Oberbeck vor dem Start. Zum Auftakt gab es jedoch einen Rückschlag, eine überraschende Niederlage beim zuletzt krisengeschüttelten HC Empor Rostock.

Der aktuelle Kader der Eintracht aus Hildesheim. Hintere Reihe von links: Trainer Gerald Oberbeck, Marvin Nartey, Nicolas Ivakno, Matthias Struck, Dennis Klockmann, Goran Jerkovic, Magnus Andersen, Thorsten Salzer. Vordere Reihe: Markus Schiech, Leif Anton, Georgi Nikolov, Christoph Trinks, Andreas Stange, Michael Hoffmann, Pierre Limberg, Jeremias Rose, Maximilian Kolditz.