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Champions League: HSV gegen Flensburg Favorit

Beim Bundesliga-Duell in der Champions-League zwischen der SG Flensburg-Handewitt und dem HSV Hamburg erlebt der internationale Handball eine Premiere. Erst zwei Stunden vor der Partie werden die Namen der Schiedsrichter bekanntgegeben.
Damit hat der europäische Verband EHF erste Konsequenzen aus den Manipulationsvorwürfen der vergangenen Wochen gezogen. Beim Gastgeber Flensburg-Handewitt, der für die Betreuung der Referees im Hinspiel verantwortlich gewesen wäre, wurde die Änderung mit Erleichterung aufgenommen. "Das ist der richtige Weg", sagte SG-Sprecherin Zita Newerla. Zudem hat die Geheimhaltung der Unparteiischen auch einen positiven Nebeneffekt für den gastgebenden Verein. "So werden uns die Wege zum Flughafen erspart", sagte Newerla, die sich jedoch auch vor ein neues Problem gestellt sieht. "Wir wissen nun nicht, welche Flagge wir für die Schiedsrichter hochziehen sollen."
Sportlich verspricht das deutsche Duell um den Einzug ins Halbfinale der "Königsklasse" Brisanz. Der Tabellenzweite HSV geht als leichter Favorit in beide Begegnungen, hat aber Personalprobleme. Für Kapitän Guillaume Gille und Marcin Lijewski kommt nach überstandenen Verletzungen ein Einsatz mit großer Wahrscheinlichkeit zu früh. Hoffnungen macht sich dagegen Krzysztof Lijewski, der seinen Innenbandriss auskuriert hat.
Bei den Flensburgern ist die Personallage angespannter. Johnny Jensen, Ljubomir Vranjes, Erlend Mamelund, Alen Muratovic und Alexander Petersson fallen verletzt aus, Jakob Thoustrup darf in der Champions League nicht spielen. "Ich bin trotzdem zuversichtlich und baue auf unseren Heimvorteil", sagte SG-Trainer Per Carlén. Kreisläufer Michal Knudsen erwartet "einen harten Kampf und Spitzenhandball pur" in der Campushalle: "Wenn wir alles geben, haben wir auch eine gute Chance."
In der Hinrunde der Bundesliga hatte sich der HSV vor heimischer Kulisse mit 33:31 gegen die Flensburger durchgesetzt. Zuletzt unterlagen die Hanseaten dem Rekordmeister THW Kiel nur knapp mit 33:34. Die SG musste zuletzt gar zwei Niederlagen hinnehmen. "Wir sind die bessere Mannschaft", meinte Blazenko Lackovic, der im vergangenen Jahr von den Flensburgern nach Hamburg gewechselt war.