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Die SG will vorlegen

Lackovic auf halbrechts und eine späte Schiedsrichteransetzung sind nur zwei von vielen interessanten Punkten im heutigen Champions League-Derby gegen den HSV. "Wenn wir uns schon nicht über die Bundesliga für die kommende Champions League-Saison qualifizieren können, müssen wird den Pott halt gewinnen." Diesen Satz konnte man in den vergangenen Wochen öfter bei der SG Flensburg-Handewitt hören, auch wenn er nie wirklich ernst gemeint war. Dennoch wird man sich seitens der SG vor der heutigen Viertelfinal-Partie in der Königsklasse gegen den HSV Handball (20.15, Campushalle; 19.45, Live-Ticker) nicht kampflos geschlagen geben. "Wir gehen optimal vorbereitet in dieses Spiel und wissen um unsere Stärken und Schwächen und die des HSV", sagt Flensburg-Trainer Per Carlén vor dem heutigen Nord-Kracher.
Entsprechend ist dem Schweden weder Angst noch Bange. "Wir haben in dieser Saison schon einmal gegen den HSV gespielt. Wir haben knapp verloren und dabei phasenweise das Spiel kontrolliert", erinnert er sich. "Wir wollen demensprechend vorlegen und es dem HSV für das Rückspiel so schwer wie möglich machen.
So bereite ihm nur der rechte Rückraum echte Sorgen, denn da taucht derzeit immer wieder der Kroate und ehemalige Flensburger Blazenko Lackovic. "Das ist mehr als ungewohnt", so der Schwede. Denn so wie die SG Verletzungssorgen hat, muss auch der HSV namhafte Ausfälle kompensieren. So dürfte der heutige "Tanz in der Hölle Nord"Êfür den HSV-Kapitän Guillaume Gille nach seinem Muskelfaserriss voraussichtlich zu früh kommen. Ausfallen wird mit großer Wahrscheinlichkeit auch Stefan Schröder, der Rückenprobleme hat. "Bei Marcin und Krzysztof Lijewski steht die Chance auf einen Einsatz bei 50:50. Wir hoffen natürlich, dass wir mit den beiden im rechten Rückraum antreten können, sind aber auch darauf vorbereitet, wenn es nicht klappt", so HSV-Trainer Martin Schwalb.
Bei der SG gibt es indes nichts neues. So werden Johnny Jensen, Ljubomir Vranjes, Erlend Mamelund, Alen Muratovic und Alexander Petersson von der Tribüne aus die Daumen für ihre Mannschaftkameraden drücken.
"Das wird natürlich ein ganz schweres Stück Arbeit, aber ich bin mir sicher, dass wir mit unseren Fans im Rücken was bewegen können", so SG-Kapitän Michael Knudsen. Schließlich sei der HSV klarer Favorit. "Wir können befreit aufspielen. Wir haben nichts zu verlieren."
Wer die heutige Partie leiten wird, ist jedoch noch unklar. Denn nach den Bestechungsvorwürfen der vergangenen Wochen hat die Europäische Handball-Föderation die erste Konsequenz gezogen und wird das Schiedsrichtergespann erst zwei Stunden vor dem Spiel bekanntgegeben. Weiterhin werde die Auswertung der Schiedsrichter-Leistungen des Spiels von unabhängigen Experten im Nachhinein übernommen. Der EHF-Delegierte, der dies bisher erledigte, könne sich so besser auf das Spielgeschehen konzentrieren, heißt es in einer Pressemitteilung der EHF.