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Ein Etappenziel erreicht

Durchatmen bei der SG Flensburg-Handewitt. Nach einer kämpferischen Glanzvorstellung besiegte das Team von Trainer Kent−Harry Andersson im Champions-League-Duell den Vertreter von MKB Veszprém mit 32:29 (15:15)-Toren und sicherte sich damit vor dem abschließenden Auswärtsspiel in Zaporoshje den Sieg in der Gruppe F. Mit einem Guthaben von zwei Punkten ist der zweimalige Königsklassen-Finalist damit in die Hauptrunde eingezogen. "Jetzt Kopenhagen und Hamburg als Gegner, das wäre toll", richtete der Däne Lasse Boesen den Blick ins nächste Jahr, wenn der Kampf um das Viertelfinal-Ticket fortgesetzt wird. Zuvor wartet auf die SG allerdings reichlich Schwerstarbeit in der Bundesliga. Bereits am Mittwoch gastiert der Bundesliga-Tabellenzweite beim HSV Handball (19.10 Uhr) zum Nordderby.
In der ausverkauften Campushalle legte die SG ein enorm hohes Tempo vor und ließ aus einer kompakten Abwehr und einem guten Dan Beutler im Tor die Muskeln spielen. Allerdings wussten die Schützlinge von Trainer Kent-Harry Andersson den Lohn ihrer aufmerksamen Deckungsarbeit im Angriff nicht zu ernten. Grund: Mit Dejan Peric schwang sich der Kultkeeper des ungarischen Meisters zur gewohnten Höchstform auf und raubte den SG−Werfern im Handumdrehen den Nerv.
Ob bei Tempogegenstößen, vom Kreis, aus dem Rückraum oder über die Außen − der Star-Torhüter, mit Celje 2004 Champions−League−Sieger, verbreitete wie schon im Hinspiel Angst und Schrecken. Trotz vieler Fehlwürfe kämpfte sich die SG unter den frenetischen Anfeuerungen ihrer Fangemeinde mit 11:6 (20.) in Führung und schien Gegner und Spiel unter Kontrolle, ja sogar im Griff zu haben. Doch geirrt: Leichtfertig setzten die Gastgeber das komfortable Polster auf"s Spiel und verhalfen den Ungarn wieder in die Partie zu kommen.

Oscar Carlén zieht durch.

In Person von Carlos Perez startete Veszprém die Aufholjagd, traf selbst in Unterzahl und zog bis zur Pause über 10:14 (26.) beim 15:15 wieder gleich. Und das, obwohl mit Nikola Eklemovic der Lenker und Denker dem Veszprém-Spiel verletzungebdingt fehlte. Die Ungarn erwischten im zweiten Durchgang den besseren Start und gingen zunächst sogar mit 18:16 (34.) erstmals in Führung.
Angeführt von einem treffsicheren Lars Christiansen und gestützt auf einen starken Dan Beutler im Tor erkämpfte sich die SG die Oberhand zurück und setzte sich erneut sichtbar ab. Doch auch beim 28:23 (49.) konnte von einer Vorentscheidung noch lange keine Rede sein.
Das Topduell gewann von Minute zu Minute an Dramatik und Spannung und verdiente sich das Prädikat "absolut sehenswert." Die SG legte vor, Veszprém zog nach und ließ sich nicht abschütteln. Als der Gast wenige Minuten vor dem Abpfiff das 29:32 (58.) erzielte, war klar, dass für die SG nur ein Sieg mit mindestens zwei Treffer Differenz den Gruppensieg bedeuten würde. Das gelang dank weiterer spektakulärer Paraden von Dan Beutler eindrucksvoll.