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Champions League: 34:25 – die SG macht einen Riesenschritt

Die SG Flensburg-Handewitt hat mit dem 34:25 (14:15)-Sieg bei Haukar Hafnarfjördur einen Riesenschritt in Richtung Hauptrunde der Königsklasse gemacht. Nach einer beschwehrlichen ersten Halbzeit, landete die SG am Ende einen souveränen und verdienten Auswärtssieg. Damit hat sie nun die Möglichkeit, am Sonntag (17.30 Uhr) gegen MKB Veszprém in punkto Weiterkommen und Gruppensieg alles klar zu machen.
”Mit der zweiten Halbzeit bin ich zufrieden, mit der ersten natürlich nicht”, sagte ein erleichterter SG-Trainer Kent-Harry Andersson nach der Partie. ”Wir wussten um den Druck den Haukar vor eigenem Publikum aufbauen kann. Doch obwohl wir uns darauf vorbereitet hatten, konnte wir am Anfang nicht verhindern, dass derart stark aufspielten. Zum Glück sind wir nur mit einem Tor Rückstand in die Pause gegangen. In der zweiten Halbzeit hat dann nur noch eine Mannschaft gespielt und das waren wir. Wir standen sicher in der Abwehr und haben super gekontert.”
Damit hatte der Schwede das Geschehen der vorangegangenen 60 Minuten in groben Zügen zusammengefasst. Die Gastgeber hatten es in der ersten Halbzeit und zu Beginn der zweiten Hälfte in der Tat verstanden, mit der SG mitzuhalten. Als diese jedoch ihre Passivität in der Abwehr ablegte und nach 36. Spielminuten zum aller ersten Mal in Führung ging, da hatten die Isländer nichts mehr entgegenzusetzen und brachen am Ende völlig ein. Bis hierhin hat vor allem ihre Rückraum-Kette ein sensationelles Spiel abgeliefert und wie SG-Abwehrspezialist Johnny Jensen befand, ”aus jeder Lage getroffen”. Hinzu kam, dass Towart Birkir Ivar Gudmundsson im ersten Durchgang seinem Pendant auf Seiten der SG, Dan Beutler, in nichts nach stand und ebenso viele Bälle hielt wie der Schwede.
Im Gegensatz zum SG-Keeper konnte sich Birkir Ivar Gudmundsson im zweiten Durchgang jedoch kaum noch auszeichnen. Gleiches galt für seine Vorderleute, die es dem SG-Angriff in den ersten 30 Minuten mit einer 5:1-Deckung schwer gemacht hatten, am Ende jedoch überrollt wurden. Weder Torwart- noch Abwehrspiel fand bei den Isländern in der zweiten Halbzeit statt, weil die SG jetzt über eine stabile Abwehr ein perfektes Konterspiel ablieferte. "Wenn wir von Beginn an so gespielt hätten wie im zweiten Durchgang, dann hätte Haukar zu keinem Zeitpunkt den Hauch einer Chance gehabt", sagte SG-Linksaußen Lars Christiansen.
Dies war laut Spielmacher Thomas Mogensen auch der eigentliche Plan der Gäste, doch trotz intensiver Vorbereitung und Warnung durch ihren Coach, es gelang den SG-Spielern einfach nicht. "Wir waren am Anfang viel zu passiv", sagten sowohl Johnny Jensen als auch Lars Christiansen. Thomas Mogensen ergänzte: "Im ersten Durchgang haben wir im Angriff die Bälle zu spät abgespielt. Dadurch konnte sie uns immer wieder festmachen, wir hatten Probleme und ranten ständig einem Rückstand hinterher." Am Ende war jedoch auch der Spielgestalter froh über den Sieg. "Wir haben zwei Punkte geholt und letzlich einen klaren Neun-Tore-Erfolg gefeiert."
Sowohl SG-Spieler als auch ihr Trainer waren sich darin einig, dass auch die bessere Kondition und die stärkere Physis eine Rolle spielten. Europameister Lars Christiansen ergänzte dies sogar noch mit einem psychologischen Aspekt: "Haukar führte die ganze Zeit und auf einmal lagen sie mit drei Toren hinten. In solchen Situatione ist es immer schwer zurückzukommen. Sie wurden dann etwas müde und haben wahrscheinlich auch nie wirklich daran geglaubt, dass sie uns tatsächlich schlagen können."
Es wird das Geheimnis der Isländer bleiben, ob sie es getan haben oder nicht. Während die SG ihren ersten Auswärtssieg in der diesjährigen Champions League geholt hat, hat Hafnarfjördur erstmals vor eigenem Publikum verloren und den Gästen somit gleichzeitig den Weg in die nächste Runde geebnet.

 

Haukar Hafnarfjördur – SG Flensburg-Handewitt 25:34 (15:14)
Haukar Hafnarfjördur: B. Gudmundsson (8 Paraden), G. Gudmundsson – Pálsson (2), Brynjarsson (4), Gudrúnarsson (4), Pétursson, Halldórsson, Sveinsson (8), Agnarsson, Pórisson (1), Viktorsson (3), Sigurmannsson (2), Jónsson, Kristjánsson (1)
SG Flensburg-Handewitt: Beutler (12 Paraden), Meyer (ab 53.; 2 Paraden) – Carlén (2), Mogensen (8), Svan Hansen (8), Jensen, Christiansen (5/2), Vranjes, Johannsen (2), Heinl (1), Boesen (2), Muratovic (4), Knudsen (2)
Schiedsrichter: Claesson/Canbroe (Schweden); Zeitstrafen: 6:8 Minuten (Sveinsson 2, Pétursson 2, Viktorsson 2 – Carlén 2, Hansen 2, Vranjes, Knudsen 2); Siebenmeter: 2/1:2/2 (Sveinsson scheitert am Pfosten); Zuschauer: 2000
Spielverlauf: 1:0 (1.), 3:1 (4.), 8:4 (11.), 8:8 (17.), 10:8 (20.), 11:11 (23.), 14:12 (27.), 15:14 (30.) – 17:16 (34.), 17:23 (41.), 18:23 (42.), 20:30 (47.), 21:33 (52.), 25:33 (57.)



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