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Champions League: 38:20 - Schützenfest gegen Zaporozhje

Die SG Flensburg-Handewitt hat auch ihr zweites Heimspiel in der diesjährigen Champions League gewonnen. Gegen den Meister aus der Ukraine, ZTR Zaporozhje, gewann die SG deutlich und ungefährdet mit 38:20 (20:8). Damit haben die Norddeutschen nach dem dritten und letzten Hinspiel in der Gruppe F 4:2 Punkte und liegen voll im Soll.
"Vor allem in der ersten Halbzeit haben wir sehr gut gespielt", freute sich SG-Trainer Kent-Harry Andersson nach dem Sieg. "Wir waren gut vorbereitet und haben von Beginn an eine bessere Einstellung als gegen Haukar gezeigt." Besonders erfreut war der Schwede darüber, dass er die gesamte Bank einsetzen konnte, schließlich geht es in nur zwei Tagen in der Bundesliga gegen Dormagen weiter. Ebenfalls erfreulich war der Auftritt von Sebastian Schneider. Der Halbrechte gehörte zu den Aktivposten und erhielt für seine Leistung ein Sonderlob vom Trainer für seinen "guten Wurf". Schneider selbst freute sich ebenfalls und führte seine Leistung auf die "perfekten Anspiele" seiner Nebenleute und die defensive Deckung der Gäste zurück. "Diese 6-0-Abwehr lag mir", so Schneider.
Beim ersten internationalen Vergleich mit einer Mannschaft aus der Ukraine erwischte die SG einen perfekten Start und war dabei am meisten von der Harmlosigkeit des Gegners überrascht. Zwar spielte ZTR wie erwartet mit einer 6-0-Deckung, in der ein großgewachsener Mittelblock stand, ansonsten trat nur wenig von dem ein, was Andersson in seiner Videoanalyse beobachtet hatte. Ganz im Gegenteil: Zaporozhje erwies sich keineswegs als Königsklassen tauglich und war am Ende mindestens eine Klasse schwächer als die SG. Dies gestand auch Gäste-Trainer Vyacheslav Didushenko ein, der davon sprach, "zwei Teams mit unterschiedlichem Niveau" gesehen zu haben. "Wir hätten gerne besser gespielt, konnten jedoch nur so viel machen, wie die SG zugelassen hat". In Ansätzen wusste der beste Torschütze bei ZTR, Sergiy Burka und Torwart Gennadiy Komok zu überzeugen. Insgesamt fehlten den Gästen jedoch die Mittel, um mit der SG mitzuhalten, geschweigedenn sie in Gefahr zu bringen. Komok ist sich jedoch sicher, dass dies "nicht das wahre Gesicht" der Gäste war und glaubt an eine Minimalchance im Rückspiel.
In der 20. Minute gelang den Gästen immerhin der Ausgleich, allerdings nur in der Wertung gegen Lars Christiansen. Als ZTR das sechste Tor erzielte, hatte der Däne längst sechs Mal getroffen und somit einen großen Anteil an der deutlichen 15:6-Führung, sprich an der Vorentscheidung der Partie. In dieser Phase, in der SG-Trainer Kent-Harry Andersson munter durchwechselte, ließ die SG zwar ein wenig nach, ohne jedoch die Zügel aus der Hand zu geben. Nacheinander kamen Lasse Boesen, Torge Johannsen und Thomas Mogensen ins Spiel und der Spielfluss der Anfangsphase war kurzzeitig unterbrochen. Fünf Minuten lang gelang der SG kein Tor, bis Andersson genug hatte - Auszeit! Mit einem Unterhandwurf beendete Spielmacher Mogensen kurz nach Wiederbeginn die Torflaute. Rechtsaußen Johannsen legte nach und bis zur Pause baute die SG die Führung auf 20:8 aus. 
Halbzeit zwei begann genau wie der erste Durchgang. Der erste Treffer gehörte Lars Christiansen. In der Folge sahen die Zuschauer einige Leckerbissen aus der SG-Trickkiste. So legte zunächst Lasse Svan Hansen Landsmann Christiansen per Kempa-Trick auf und kurz darauf revanchierte sich der Europameister beim Youngster mit einer identischen Vorlage. Weitere sehenswerte Treffer folgten und nach 49. Spielminuten ging die Laola-Welle durch die Halle - Fans und Mannschaften feierten gemeinsam ein Handballfest.

SG Flensburg-Handewitt – ZTR Zaporozhje 38:20 (20:8)
SG Flensburg-Handewitt: Beutler (5 Paraden), Meyer (8 Paraden) – Carlén (3), Mogensen (4/1), Svan Hansen (3), Jensen, Christiansen (9/4), Vranjes (3), Johannsen (2), Schneider (5), Heinl, Boesen (1), Muratovic (4), Knudsen (4)
ZTR Zaporozhje: Majeri, Komok – Pedan, Onufryienko (1/1), Lyubchenko (2), Ostroushko (1), Burka (8), Konstantinov (1), Ganchev (2), Natalyuk, Gurkovsky (3), Petrychko (2), Zvyezdov
Schiedsrichter: Cohen/Peretz (Israel); Zeitstrafen: 6:8 Minuten (Boesen 2, Carlén 4 – Burka 2, Zvyezdov 2, Petrychko 2, Lyubchenko 2); Siebenmeter: 5/5:1/1; Zuschauer: 6059
Spielverlauf: 3:0 (4.); 3:1 (5.); 5:1 (6.); 6:2 (7.); 7:3 (8.); 10:3 (11.); 13:4 (15.); 15:6 (20.); 15:7 (25.); 16:7 (26.); 20:8 (30.) – 22:8 (34.); 22:10 (37.); 24:12 (40.);26:13 (42.); 28:14 (45.); 34:17 (54.); 37:20 (59.); 38:20



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