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Champions League: 31:26 – alles ist noch möglich

Durchatmen in der „Hölle Nord“! Mit dem 31:26 (13:13)-Erfolg über den Reale Ademar Leon hat die SG Flensburg-Handewitt wieder alle Chancen in der Champions League. Mit 4:4 Punkten hat sie nun den spanischen Spitzenklub und auch Montpellier HB (24:30 gegen Veszprém) überflügelt und hofft, am kommenden Sonntag (17.30 Uhr) gegen die Franzosen dem Viertelfinale ein weiteres Stück näher zu kommen. „Heute war die Mannschaft der Matchwinner“, meinte SG-Trainer Per Carlén. „Die ganze Halle hat gesehen, dass der Teamgeist absolute Weltklasse ist.“
„Die Aufstellung beginnen wir heute einmal anders“, sagte Moderator „Holzi“ Holst. Dann skandierten die Fans den Namen des Spielers mit der Nummer zwölf. Jan Holpert saß in dieser Partie auf der Bank, da Stammkeeper Dan Beutler an einer Grippe laborierte. Es war allerdings Jendrik Meyer, der im SG-Gehäuse nicht nur anfing, sondern auch über 60 Minuten eine mehr als solide Leistung zeigte. Auf ihn war Verlass. „Das war für mich keine Überraschung“, meinte Per Carlén. „Jendrik hatte in den letzten Wochen eine sehr gute Trainingsarbeit gezeigt.“
In der Offensive standen die Kräfte, die auch zuletzt die erste Sieben bildeten. Lasse Boesen glänzte in der Anfangsphase mit zwei feinen Aktionen, Michael Knudsen sorgte für Unruhe und traf nach zehn Minuten zum 5:3. Das Pölsterchen verspielte die SG allerdings mit zwei Unaufmerksamkeiten blitzschnell. Der sprunggewaltige Martin Stranowsky markierte das 5:6.
Ein gewisses Nervenflattern war bei der SG zu spüren. Einige glasklare Chancen ließ die SG ungenutzt. In eigener Überzahl – Igor Kos hatte nach nur 40 Sekunden Einsatzzeit – kassierte sie das 6:9. Der Rückstand wuchs sogar auf vier Treffer an. „Wir hatten eine sehr gute Geduld“, meinte Per Carlén. „Wir warfen aber nicht gut genug und machten zu viele technische Fehler.“ Sein Gegenüber Jordi Ribera war zunächst rund um zufrieden, benutzte die Worte „gut“ und „sehr diszipliniert“.
Nach rund 25 Minuten sah die spanische Bank jedoch einen Bruch in der Partie. Die SG befreite sich aus ihrem Tief. Sie merkte, dass auch der Gegner nur mit Wasser kochte. „Bei uns häuften sich die Probleme“, stöhnte Jordi Ribera. Nach dem 10:13 (25.) machte die SG-Abwehr dicht, noch vor der Pausensirene schaffte Thomas Mogensen den Ausgleich.

Lasse Boesen erzielte viele sehenswerte Treffer.

Die SG gewann allmählich Oberwasser. Michael Knudsen sorgte per Gegenstoß für die erste SG-Führung seit der Anfangsphase. Noch hing ein möglicher Erfolg am seidenen Faden. Das zeigte die 36. Minute: Ein Wurf von Damir Bicanic trudelte über die Linie, während Michael Knudsen den folgenden Blitzvorstoß nicht im spanischen Gehäuse unterbringen konnte.
Die SG setzte in dieser Phase häufiger mit Johnny Jensen und Michael Knudsen auf zwei gleichzeitig agierende Kreisläufer, verzichtete auf Spielmacher Thomas Mogensen. Lasse Boesen begeisterte die Zuschauer mit einigen sehenswerten Treffern. Dann brach Wirbelwind Lars Christiansen gen Nordtribüne auf – und lochte zum 22:19 ein. Als Lasse Svan Hansen seinen Gegenstoß zum 24:20 verwandelte, nahm der SG-Erfolg immer mehr Konturen an. „Wir haben die Partie im Angriff verloren“, lamentierte Leons Haupttorschütze Damir Bicanic mit der Wurfausbeute.
In den letzten Minuten musste die SG auf Johnny Jensen verzichten, dem ein Knie auf die Rippe geschlagen hatte. „Ich glaube, es ist nicht so eine große Verletzung“, beruhigte Per Carlén. Auch die 6:0-Abwehr, die neben Michael Knudsen nun mit Oscar Carlén oder Jacob Heinl im Mittelnlock operierte, verlor nicht die Ruhe. Ähnlich erging es dem Angriff, der sich von der nun betont offensiven Abwehr Leons nicht aus dem Konzept bringen ließ.

Michael Knudsen war kaum zu stoppen. Fotos: Demant.

SG Flensburg-Handewitt – Reale Ademar Leon  31:26 (13:13)
SG Flensburg-Handewitt: Holpert (n.e.), Meyer (13 Paraden) – Carlén (3), Mogensen (3), Svan Hansen (3), Jensen, Christiansen (9/2), Schneider, Heinl, Boesen (6), Knudsen (7)
Reale Ademar Leon: Alamo (5 Paraden), Alilovic (6 Paraden) – Carou, Vega, Aguinagalde (5), Sarmiento (1), Buntic (1), Krivochlykov (4), Chernov (1), Aguirrezabalaga, Ortigosa, Stranovsky (5/1), Kos, Bicanic (9)
Schiedsrichter: Solodko/Solodko (Polen); Zeitstrafen: 4:10 Minuten (Jensen 2, Mogensen 2 – Chernov 2, Kos 2, Buntic 2, Aguirrezabalaga 2, Alilovic 2); Siebenmeter: 2/2:1/1; Zuschauer: 4812
Spielfilm: 1:0 (2.), 3:2 (8.), 5:3 (11.), 5:6 (13.), 6:9 (18.), 8:9 (19.), 8:12 (21.), 10:12 (24.), 10:13 (25.) – 14:13 (31.), 16:16 (36.), 18:16 (38.), 20:19 (41.), 22:19 (42.), 24:20 (44.), 25:22 (48.), 27:22 (51.), 27:24 (54.), 29:24 (57.), 30:26 (59.)


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