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Champions League: 25:31 – die Wende blieb aus

Der Auftakt der Hauptrunde in der Champions League sorgte aus Sicht der SG Flensburg-Handewitt für keine Jubelstürme. Die Truppe von Per Carlén verlor bei Montpellier HB mit 25:31 (9:13). Damit rutschte die SG in der Gruppe 3 auf Platz vier. Am Nachmittag hatte MKB Veszprém mit 28:26 gegen Reale Ademar Leon gewonnen. „Wir müssen die beiden nächsten Heimspiele in der Champions League gewinnen – dann sind wir wieder im Rennen“, fordert SG-Linksaußen Lars Christiansen.
Die SG hatte nur 13 Akteure, darunter Youngster Jan Molsen, an Bord. Aber auch Montpellier musste auf eine Trumpfkarte aus dem Rückraum verzichten. Der Tunesier Wissem Hmam laborierte an einer Handverletzung. Der Start war durchaus nach dem Geschmack der SG. Nachdem Issem Tej wegen einer „Box-Einlage“ gegen Oscar Carlén die erste Zeitstrafe der Partie kassiert hatte, ging die SG in Führung. Oscar Carlén erhöhte kurz darauf auf 3:1. Nach zehn Minuten traf Thomas Mogensen zum 4:2.
Ein gewisser Druck lastete auf Seiten der Franzosen. „Eine Niederlage können wir uns nicht erlauben“, meinte Linkshänder Joel Abati, der vor dem Anpfiff für seine WM-Goldmedaille geehrt wurde. Die Zentnerlast zeigte sich in der aggressiven 5:1-Abwehr der Franzosen. Die SG leistete sich gegen dieses System einige technische Fehler. Prompt war Montpellier in der Partie und zog auf 7:4 (16.) davon. „Wir haben viele gute Ideen, in der Umsetzung klappt es jedoch nicht“, meinte Co-Trainer Ljubomir Vranjes, „weil wir keinen Rhytmus oder Tempowechsel im Spiel haben.

Torge Johannsen traf zum 11:8. Fotos: Schellhaus

Als William Accambray aus dem Rückraum zum 10:6 traf, legte SG-Trainer Per Carlén die grüne Karte auf den Kampfrichtertisch. Auszeit! Der Schwede machte aus der knappen Besetzung im Rückraum und der üppigen Ausstattung mit Kreisläufern eine Tugend, setzte Johnny Jensen teilweise im Rückraum ein oder operierte mit zwei Mann am gegnerischen Sechs-Meter-Raum. Die SG verkürzte auf 9:11, versäumte es jedoch vor dem Pausenpfiff nachzulegen. „Die Abwehr steht auf jeden Fall hervorragend“, meinte SG-Geschäftsführer Fynn Holpert in der Pause. „Im Angriff haben wir aber nicht die Sicherheit erlangt, die erforderlich ist.“
Nach Wiederbeginn funktionierte die Offensive besser. Allerdings stand die Defensive nicht mehr so ordentlich. Die Folge: Die Treffer-Quote erhöhte sich auf beiden Seiten. Dabei drohte Montpellier frühzeitig davonzuziehen. Altmeister Joel Abati markierte das 18:12 (37.). „Wenn wir etwas versuchen“, ärgerte sich SG-Spielmacher Thomas Mogensen, „müssen wir es zu 100 Prozent versuchen und nicht nur halbherzige Aktionen durchführen.“ Die Franzosen fingen nun an zu zaubern, ein Kempa-Trick misslang. Die SG kämpfte sich noch einmal heran. Lasse Svan Hansen verkürzte auf 16:19 (40.).
Dichter sollte die SG nicht mehr herankommen. Auch die Einwechslung von Torwart Jendrik Meyer, der sehr gut parierte, wirkte sich nicht positiv aus. Seine Vorderleute ließen insgesamt zu viele Chancen aus und packten hinten nicht immer energisch genug zu. Die Hoffnungen auf eine Wende blieben unerfüllt. „Vorne fehlt uns der Kopf, und unsere Fehlerquote ist zu hoch“, hat Fynn Holpert beobachtet. „Natürlich hatte Montpellier eine Super-Halle und den Heimvorteil, verloren haben wir aber aufgrund unserer eigenen Fehler“, meinte Thomas Mogensen. „Zu Hause sind wir stärker“, kündigte Torwart Dan Beutler an. „Gegen Leon kämpfen wir nächsten Sonntag bis zum Schluss.“

Michael Knudsen stemmte sich gegen eine Übermacht.


Montpellier HB – SG Flensburg-Handewitt 31:25 (13:9)
Montpellier HB: Stojinovic (ab 34.; 9 Paraden), Karaboue (4 Paraden) – Burdet (3), Tej (3), Accambray (5), Salou, Guigou (8/3), Juricek (1), Abati (4), Sobol (1), Megannem (1), Bojinovic (5) 
SG Flensburg-Handewitt: Beutler (6 Paraden), Meyer (ab 34.; 10 Paraden) – Carlén (4), Mogensen (2), Svan Hansen (6), Jensen (1), Christiansen (7/3), Johannsen (1), Heinl, Boesen (2), Knudsen (2)
Schiedsrichter: Poladenko/Chernega (Russland); Zeitstrafen: 10:10 Minuten (Juricek 4, Tej 2, Abati 2, Burdet 2 – Knudsen 4, Jensen 2, Boesen 2, Heinl 2); Siebenmeter: 3/3:3/3; Zuschauer: 3000 (ausverkauft)
Spielverlauf: 1:0 (2.), 1:3 (9.), 2:4 (10.), 7:4 (16.), 8:6 (19.), 10:6 (22.), 11:9 (28.) – 14:9 (31.), 16:12 (35.), 18:12 (37.), 19:13 (38.), 19:16 (40.), 21:16 (42.), 23:18 (44.), 24:20 (48.), 27:21 (52.), 28:22 (55.), 29:24 (58.)



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