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TOYOTA Bundesliga: Zwei Mal 20 = Handballfest

Die SG Flensburg-Handewitt schlägt den TSV Dormagen mit 40:26 (20:13). Damit bleibt die SG weiterhin ungeschlagen und setzt sich mit 15:1 Zählern an die zweite Stelle der TOYOTA Bundesliga. „In den letzten vier Heimspielen haben wir so viele schöne Tore, so viele beachtliche Spielzüge gesehen – darauf können wir aufbauen“, meinte SG-Sportdirektor Anders Dahl-Nielsen. „Nun kommt die erste Woche der Wahrheit.“ Am Dienstag gastiert die SG wegen des DHB-Pokals in Berlin, am Samstag folgt die Bundesliga-Partie in Magdeburg.
Auch wenn die SG nicht das erste Tor des Tages erzielte, irgendwie blieb es doch in Flensburg. Der gebürtige Fördestädter Florian Wisotzki markierte das 0:1 und legte beim 2:2 nach. Dann rissen aber die „richtigen Flensburger“ das Heft an sich. Die SG fand das richtige Rezept gegen die 5:1-Deckung der Westdeutschen. Vor allem Lasse Svan Hansen agierte „völlig losgelöst“, zauberte einen herrlichen Heber zum 4:2 (7.) ins Netz. Als Dan Beutler beim Stand von 5:2 einen Siebenmeter von Michiel Lochtenbergh parierte, drohte den Gästen frühzeitig böses Ungemach. 
Doch auch Dormagen zeigte eine ordentliche Spielkultur, schloss wieder auf und blieb bis zum 7:6 auf Tuchfühlung. Die 6:0-Abwehr mit Johnny Jensen und Michael Knudsen im Mittelblock stand aber sehr solide. Die Gegenstöße häuften sich. Als Lasse Svan Hansen durchstartete und mit seinem sechsten Treffer zum 15:10 einlochte, lagen zwischen beiden Kontrahenten erstmals fünf Tore. „Ich war sehr zufrieden mit der Einstellung der gesamten Mannschaft“, meinte SG-Trainer Kent-Harry Andersson. „Man sah, dass wir sehr gut vorbereitet waren und eine gute Taktikbesprechung hatten.“
Zwar kämpfte sich Dormagen noch einmal auf 15:12 heran, doch dann traf dem TSV eine rote Karte ins Mark. Maciej Dmytruszynski, der große Pole in der Abwehrzentrale, musste wegen seiner dritten Zeitstrafe vom Feld. Die folgende Überzahl nutzte die SG, um den alten Abstand wieder herzustellen. Dann erhöhten Oscar Carlén und Lars Christiansen mit zwei weiteren Gegenstößen sogar auf 19:12. „Unsere Fehler wurden gnadenlos bestraft“, meinte TSV-Coach Kai Wandschneider. „Das Hallenheft in Flensburg heißt nicht umsonst KONTER. Die SG ist eine der besten Gegenstoß-Mannschaften überhaupt.“ Mit der Pausensirene verwandelte Lars Christiansen einen Strafwurf zum Halbzeitstand.
Trompeter Marquardt Petersen hatte gerade mit seinem Instrument den zweiten Durchgang eröffnet, als die SG munter am Ausbau des Vorsprungs bastelte. Der nun aufdrehende Alen Muratovic warf zum 23:14 ein. „Er war wohl etwas sauer“, schmunzelte Kent-Harry Andersson, „dass ich ihn in der ersten Hälfte bereits nach zehn Minuten ausgewechselt hatte.“
Dann war es einmal mehr Lasse Svan Hansen, der allen davonlief und den Ball unter die Latte platzierte. 25:15 – der Gegner war endgültig distanziert. „In einer Auszeit hatten wir uns vorgenommen, nur eine einstellige Niederlage zu kassieren“, verriet Kai Wandschneider. „Am Ende war es aber ein verdienter Flensburger Kantersieg.“ Das Handballfest in der „Hölle Nord“ nahm seinen Lauf. Bereits in der 48. Minute schwappte die „Welle“ durch das Rund. In beiden Halbzeiten genau 20 SG-Treffer – das gibt es nicht alle Tage.

Andreas Fahnert präsentierte den neuen SG-Fan-Song.

Mehr Fotos aus der "Hölle Nord" (N.&J. Kirschner)

SG Flensburg-Handewitt – TSV Dormagen 40:26 (20:13)
SG Flensburg-Handewitt: Beutler (9/2 Paraden), Meyer (ab 49.; 2 Paraden) – Carlén (5), Mogensen (4), Svan Hansen (7), Jensen (2), Christiansen (9/4), Vranjes (1), Johannsen (2), Boesen (3), Muratovic (4), Knudsen (3)
TSV Dormagen: Kurth (ab 55., bei einem 7m), Feshchanka (8 Paraden)– Wisotzki (4), Holst (4/1), Schindler, Plaz (1), Zakharov, Meyer (3), Dmytruszynski (3/1), Landsberg (3), Laurencz (3), Jozsa (1), Lochtenbergh (4), Faißt
Schiedsrichter: Schulze/Tönnies (Magdeburg/Dodendorf); Zeitstrafen: 8:14 Minuten (Carlén 2, Jensen 2, Boesen 2, Knudsen 2 – Dmytruszynski 6, Wisotzki 2, Schindler 2, Landsberg 2, Faißt 2); Rote Karte: Dmytruszynski (26.; dritte Hinausstellung); Siebenmeter: 4/4:4/2 (Beutler hält gegen Józsa und Lochtenbergh); Zuschauer: 6211
Spielverlauf: 0:1 (1.), 2:1 (4.), 5:2 (8.), 5:4 (12.), 7:6 (14.), 10:6 (15.), 12:9 (20.), 13:10 (22.), 15:10 (23.), 15:12 (26.), 19:12 (29.) – 20:14 (32.), 23:14 (35.), 25:15 (36.), 28:17 (41.), 28:19 (43.), 29:21 (45.), 32:21 (48.), 34:24 (52.), 37:24 (55.), 37:26 (57.)


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