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Die SG überzeugt mit einem Tor-Festival

Wieder 40 Tore, wieder ein Kantersieg – eine Woche nach dem 40:24 über Essen fertigte die SG Flensburg-Handewitt Neuling TSV Dormagen mit 40:26 (20:13) ab und scheint für das morgige   Pokalspiel bei den Füchsen Berlin gerüstet.
Erneut eine überzeugende Vorstellung geboten und dazu noch eine Flasche Wein gewonnen – Kent-Harry Andersson war nach dem 40:26 (20:13) seiner SG Flensburg-Handewitt über den TSV Dormagen und dem damit verbundenen Sprung auf den zweiten Tabellenplatz in der Handball-Bundesliga rundum zufrieden. „Wir hatten eine gute Taktik gegen Dormagen, und wir haben die bislang beste erste Halbzeit in dieser Saison gespielt“, sagte der Schwede. Doch noch mehr als der eigene Erfolg freute den  SG-Coach das 30:34 des TBV Lemgo gegen den HSV Hamburg. „Ich habe auf einen HSV-Sieg in Lemgo gewettet und Anders Dahl-Nielsen auf den TBV“, strahlte Andersson. „Jetzt krieg ich von ihm eine Flasche Wein.“
Der Sportdirektor wird sie seinem Coach gerne geben. Denn das Spiel der SG hatte dem Dänen und den 6211 Zuschauern viel Spaß gemacht. Bereits Mitte der zweiten Hälfte beim 32:21 war erstmals die „Welle“ durch die Campushalle geschwappt. „Wir haben viele schöne Tore gesehen, darauf können wir aufbauen“, meinte Dahl-Nielsen mit Blick auf das bevorstehende Pokalspiel bei den Füchsen Berlin am Dienstag.

Johnny Jensen kämpft sich am Kreis durch.

40 Tore eine Woche zuvor gegen Essen, nun 40 Tore gegen Dormagen. Viele in der Halle fragten sich (nicht ganz zu Unrecht), wie der Aufsteiger in Kiel einen Punkt und gegen den HSV Hamburg gar zwei Zähler hatte holen können. Gästetrainer Kai Wandschneider hatte eine plausible Antwort parat: „Gegen den THW und HSV hat meine Mannschaft alle Erwartungen übertroffen. Heute haben wir ein realistisches Spiel gesehen.“ Und Kent-Harry Andersson bestätigte: „Wenn du gegen Dormagen nicht gut vorbereitet bist, kannst du Probleme bekommen.“
Die hatte eine hochmotivierte SG an diesem Nachmittag nie. Fast nach Belieben spielten die Gastgeber die gegen den Halblinken versetzte 5+1-Abwehr der Westdeutschen auseinander. Und auch die Flensburger Defensive agierte wie schon eine Woche zuvor gegen Essen äußerst aggressiv. So zeichnete sich schnell ab, wohin der Weg für den braven Neuling, dem ein Shooter aus dem Rückraum fehlte, führen würde. Bis zum 12:15 in der 26. Minute durften der TSV  mitspielen. Dann sorgte die SG mit einem 5:1-Lauf zum 20:13-Pausenstand bereits für eine kleine Vorentscheidung.  Sechs Minuten nach Wiederanpfiff war das Spiel gelaufen. Beim 25:15 führte die SG erstmals mit zehn Toren.
So hatte der SG-Coach im zweiten Durchgang noch Zeit für taktische Experimente. Im Rückraum ließ der Schwede Mogensen auf halblinks und Ljubomir Vranjes auf der Mittelposition spielen. „Das wollte ich für die nächsten schweren Spiele wieder einmal ausprobieren. Damit waren wir in der vergangenen Saison sehr erfolgreich“, erläuterte Andersson. Dieser Taktik fiel Sebastian Schneider, der zwei Tage zuvor gegen Saporoschje groß aufgespielt hatte, zum Opfer. Der 22-Jährige musste 60 Minuten lang die Bank drücken. „Gegen diese verschobene 5+1-Abwehr hätte es mit Sebastian auch nicht gepasst“, so der SG-Trainer.
Geschont wurde Jacob Heinl. Den SG-Youngster plagen Rückenbeschwerden. „Aber im Pokal bei den Füchsen ist er wieder dabei.“ Nur fünf Tage später folgt das schwere Auswärtsspiel beim SC Magdeburg. „Das wird für uns die erste Woche der Wahrheit“, glaubt Sportdirektor Anders Dahl-Nielsen.