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Heimspiel-Marathon mit neuer Bestmarke

Ohne größere Probleme hat die SG Flensburg−Handewitt auch den vierten und letzten Streckenabschnitt des "Heimspiel−Marathons" bewerkstelligt und die Ziellinie mit einem 40:26 (20:13)−Sieg gegen den TSV Dormagen überquert. Innerhalb von nur zehn Tagen haben die Norddeutschen sowohl ihre beiden Champions−Legaue−Auftritte gegen Haukar Hafnafjördur und ZTR Zaporozhje, sowie auch die zwei Liga−Heimspiele gegen TuSEM Essen und Aufsteiger Dormagen erfolgreich absolviert. Damit hat die SG ihre eigene Vorgabe erfüllt und ist zum einen, der Zwischenrunde in der Königsklasse einen großen Schritt näher gekommen, sowie der Bundesliga−Spitzengruppe erhalten geblieben.
Durch die gleichzeitigen Punktverluste der HSG Nordhorn (28:28 gegen Magdeburg) und des TBV Lemgo (30:34 gegen Hamburg), ist die SG jetzt sogar Zweiter und zwar nur, weil der THW Kiel ein Spiel mehr absolviert hat. Die Tordifferenz spricht für Flensburg, wozu auch die 40 Tore gegen Dormagen beigetragen haben. Zum dritten Mal in Folge gelang es der SG zudem in einem Liga−Heimspiel so viele Treffer zu erzielen.
"Wir wollten unsere vier Heimspiele unbedingt gewinnen", sagte Sportdirektor Anders Dahl−Nielsen nach dem Sieg gegen Dormagen. "Alle waren gespannt auf die Partien und wir auf die Unterstützung der Fans. Jetzt kann ich sagen, die vier Spiele waren die Krönung. Mit so viel Begeisterung, tollen Spielzügen und Toren haben wir nicht gerechnet."
Gegen den TSV dauerte es ein paar Minuten bevor sich die SG erstmals etwas deutlicher absetzen konnte (5:2/10.). Kurzzeitig kam der Aufsteiger noch mal ran (5:4/12.), doch dann machten die Hausherren ernst. Über 10:6 (15.) und 17:12 (27.) setzten sie sich bis zur Pause auf 20:13 ab.

Lasse Svan Hansen erzielte sieben Treffer.

Dabei soll nicht vorenthalten bleiben, dass Dormagen beim 15:12 (26.) nochmals auf Tuchfüllung war, sich durch eine Rote Karte gegen Maciej Dmytruszynksi (26.) jedoch entscheidend selbst schwächte. Im Stile einer Spitzenmannschaft bestrafte die SG diesen Fehler eiskalt und kam bis zur Pause zu einem Sieben−Tore−Vorsprung. "Keine Frage, Maciej ist ein wichtiger Mann für Dormagen, vor allem im Mittelblock", sagte SG−Rechtsaußen Torge Johannsen, der selbst in der Saison 2005/06 für den TSV spielte und somit durchaus als Dormagen−Experte bezeichnet werden darf. "Der Sieg fiel sicherlich ein bisschen zu hoch aus", so Johannsen weiter. "Doch so ist es gegen Dormagen. Wir hätten hier auch mit einem knappen Drei−Tore−Sieg stehen können oder halt mit diesem deutlichen Erfolg. Grundsätzliches haben sie das Potential für die erste Liga und sie werden sicherlich auch wieder einen großen Gegner schlagen. Auf der anderen Seite werden sie auch hin und wieder so eine Niederlage wie heute kassieren."
Ähnlich sah es TSV−Trainer Kai Wandschneider, der ein "realistisches Spiel" gesehen hatte und hervorhob, dass sein Team bei den Punktgewinnen in Kiel (28:28) und gegen Hamburg (28:27), "bei weitem über den Erwartungen" agiert hatte. Der "Kantersieg" der SG war in seinen Augen "absolut verdient".
Dies sah der gebürtige Flensburger Florian Wisotzki, der mittlerweile das TSV−Trikot trägt, auch so. Einzig die Höhe störte den Halblinken, die fiel seiner Meinung nach "ein bisschen zu hoch" aus.
Der Grund dafür: Die neue SG. Im Gegensatz zur Vorsaison halten die Flensburger in diesem Jahr die Konzentration gegen vermeintlich leichte Gegner bis zum Ende hoch und kommen dadurch zu solch hohen und spielerisch überzeugenden Siegen. "Die erste Halbzeit war vielleicht unsere Beste in dieser Serie", befand SG−Trainer Kent−Harry Andersson. Sein Spielmacher Thomas Mogensen ergänzte: "Wenn man gegen Teams wie Dormagen die ersten 20 Minuten konzentriert ist, dann wird es hinten raus einfacher, weil man den Gegner gar nicht erst aufbaut."
Er hatte Recht. Der TSV konnte im zweiten Durchgang nicht mehr zulegen und ging am Ende sang− und klanglos unter. Wer jetzt denkt, der Terminkalender der SG entspannt sich nach den vielen Heimauftritten, der hat sich getäuscht. Bereits morgen (19 Uhr/Live−Ticker ab 18.30 Uhr) gastiert der Vizemeister in der 3. Runde des DHB−Pokals bei den Füchsen Berlin.