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TOYOTA Bundesliga: 40:24 – SG öffnete „Wundertüte“

Die SG Flensburg-Handewitt schlägt TUSEM Essen mit 40:24 (18:10) und bleibt in der TOYOTA Bundesliga weiterhin ungeschlagen. „Ich freue mich, dass alle Spieler ein Tor gemacht haben“, bilanzierte Kent-Harry Andersson, „und dass ich die gesamte Bank nutzen konnte.“ Der SG-Trainer war sichtlich zufrieden, dass die SG zum zweiten Mal in Folge bei einem Bundesliga-Spiel die 40er Marke erreicht hatte.
Der SG-Motor stotterte zu Beginn leicht. Die zweite Reihe um Lasse Boesen, Thomas Mogensen und Oscar Carlén leistete sich drei Fehlwürfe, während Barna Putics auf der Gegenseite den ersten Treffer des Tages erzielte. Erst ein Gegenstoß nach knapp vier Minuten – Thomas Mogensen war enteilt – löste den vermeintlichen Bann. Das roch nach einem „harten Stück Arbeit“.
Doch die Befürchtungen verließen schnell den Dunstkreis der Campushalle. Die SG sorgte im Blitzverfahren für klare Verhältnisse. Nach knapp sieben Minuten setzte sich Michael Knudsen am Kreis durch und traf zum 3:2. Die erste Führung! Gerade einmal acht Minuten später hieß es bereits 10:4. „Mit diesem Potenzial werden wir es schwer haben, die Klasse zu halten“, klagte TUSEM-Coach Kristof Sziargey. „Mit 18- und 19-Jährigen ist es nicht einfach gegen die Top-Teams zu bestehen.“ Hintergrund: Nachdem Evars Klesniks und Vaclav Vrany verletzt ausgefallen war, lösten die Westdeutschen auf Wunsch von Andrej Siniak dessen Vertrag auf. Am morgigen Sonntag soll in Essen in einer großen Sitzung über die Zukunft des Traditionsklubs beraten werden.
Zurück zum Spiel: Bei der SG legte sich nach dem Blitzstart die Anspannung. Es war eine Viertelstunde verstrichen, als Kent-Harry Andersson zu rotieren begann. Alen Muratovic, Torge Johannsen und Jacob Heinl betraten das Spielfeld. Essen operierte nun mit einer 5:1-Abwehr. Der Vorsprung stagnierte, bis Kent-Harry Andersson beim 15:10 (26.) seine Auszeit nahm. Danach stellte die SG mit einem „Hattrick“ den klaren Pausenstand her.
Zur Pause war die Begegnung praktisch entschieden, da öffnete einmal mehr Lars Christiansen seine „Wundertüte“ und sorgte für höchsten Unterhaltungswert. Zunächst deutete er einen Pass an, riss den Ball dann aber wieder an sich, drehte wie „ein Kellner“ ab und stieß gen Gehäuse vor. 20:11! Dann brach der Däne aus spitzestem Winkel durch, schwebte im Wurfkreis und passte quer. Der hereinfliegende Lasse Svan Hansen drückte den Ball über die Linie. 21:12! Dann war es Lars Christiansen selbst, der beim 22:12 die erste Zehn-Tore-Führung herstellte.
„Wenn wir 40 Tore machen“, sagte SG-Sportdirektor Anders Dahl-Nielsen, „kann man nicht sagen, dass wir Konzentrationsschwächen im Abschluss hatten. Die Spieler hatten vielmehr sichtlich Spaß an Zaubertoren.“ Die Krönung war sicherlich das 37:22, als Lars Christiansen praktisch „im Schlaf“ seinen Landsmann Lasse Boesen einen Kempa-Trick auflegte und der mit einem sensationellen Rückhandwurf abschloss. Da hatte Anders Dahl-Nielsen nur noch einen Wunsch: „Ich hoffe, dass die nächste Woche genauso erfolgreich wird wie diese.“ Gegen Zaporozhje (Donnerstag, 19 Uhr) und gegen Dormagen (Samstag, 15 Uhr) stehen die nächsten beiden Heimspiele auf dem Programm. 
 
Jacob Heinl erzielte den 40. Treffer.


Mehr Fotos (Natalia & Jan Kirschner)

 

SG Flensburg-Handewitt – TUSEM Essen 40:24 (18:10)
SG Flensburg-Handewitt: Beutler (11 Paraden), Meyer (ab 40.; 6 Paraden) – Carlén (3), Mogensen (4), Svan Hansen (3), Jensen (1), Christiansen (10/3), Johannsen (3), Schneider (3), Heinl (2), Boesen (3), Muratovic (1), Knudsen (7)
TUSEM Essen: Shejbal (bei zwei 7m; 1/1 Paraden), Eylers (10 Paraden) – Wozniak, Wiencek, Vorontsov (6), Schütte (1), Casanova (3), Putics (6), Schmidt (4/3), Lützelberger (1), Thoke (1), Versakovs (2)
Schiedsrichter: Harms/Mahlich (Magdeburg/Stendal); Zeitstrafen: 6:10 Minuten (Heinl 4, Boesen 2 – Lützelberger 6, Thoke 2, Wiencek 2); Rote Karte: Lützelberger (58., dritte Hinausstellung); Siebenmeter: 4/3:3/3 (Christiansen scheitert an Shejbal); Zuschauer: 6212
Spielverlauf: 0:1 (1.), 1:2 (5.), 3:2 (7.), 6:3 (11.), 10:4 (15.), 12:5 (19.), 14:7 (23.), 14:9 (24.), 15:10 (26.) – 18:11 (31.), 20:11 (33.), 23:12 (36.), 26:14 (40.), 26:16 (41.), 29:16 (43.), 31:18 (46.), 31:20 (47.), 35:21 (54.), 38:22 (57.), 40:23 (59.)


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