Stripes
Stripes
Archiv

40:24 - entspannter Nachmittag für die SG

Nach den ersten beiden Spielen in der Champions League ist die SG Flensburg-Handewitt in beeindruckender Manier auf die Bundesliga- Bühne zurück gekehrt. Gegen Schlusslicht TuSEM Essen feierte die SG einen 40:24-Kantersieg und verbesserte sich auf Rang drei.
Torhüter Dan Beutler fühlte sich "so gut wie lange nicht mehr", Trainer Kent-Harry Andersson ("Das war schön") hatte einen entspannten Nachmittag, und die 6212 Zuschauer freuten sich nicht nur über einen 40:24 (18:10)-Kantersieg über TuSEM Essen, sondern vor allem darüber, dass ihre SG Flensburg-Handewitt gegen einen Gegner aus den unteren Tabellenregionen endlich etwas für die Tordifferenz getan hatte. "Nach den letzten nicht so guten Auftritten haben wir so ein Spiel gebraucht, um wieder Stabilität und Selbstvertrauen zu finden", meinte Dan Beutler. "Das war wichtig für die Stimmung in der Mannschaft - für unseren Teamgeist."

Michael Knudsen im Schwebezustand

Der Arbeitstag gegen den TuSEM war für den schwedischen Nationaltorhüter schon nach 40 Minuten beendet gewesen. Beim Stand von 26:14 machte Beutler, der seit Wochen an einer Entzündung im Leistenbereich laboriert, Platz für Jendrik Meyer. Bis dahin war Beutler einer der Erfolgsgaranten im SG-Team gewesen. "Dan hat eine überragende erste Halbzeit gespielt", lobte Trainer Kent-Harry Andersson.
Mannschaftsarzt Dr. Hauke Mommsen hatte den SG-Keeper, der am Donnerstag in der Königsklasse gegen Haukar Hafnarfjördur noch zum Zuschauen verurteilt war, für die Partie gegen Essen fit gespritzt. Mit Erfolg. "Die Spritze war spitze", befand Beutler, der froh darüber war, sich endlich wieder bewegen zu können. Sechs Tage zuvor in der Auftaktpartie der Champions League bei MKB Veszprem hatte Beutler trotz großer Schmerzen gespielt und anschließend mit sich gehadert. "Mit einer normalen Leistung von mir hätten wir in Ungarn gewonnen." Seine starke Leistung gegen Essen unterstrich diese These.
Um die Leistenentzündung auszukurieren, wird Beutler auf den Auftakt in der EM-Qualifikation gegen die Türkei verzichten. "Das schaffen die auch ohne mich", sagte der 30-Jährige, der Nationaltrainer Staffan Olsson in dieser Woche von seiner Entscheidung unterrichten will. Denn nur Ruhe hilft beim Heilungsprozess.

Nach dem Schlusspfiff herrschte beste Laune.

"Von den drei Spielen in dieser Woche war das in Veszprem das Beste", urteilte der SG-Trainer. "Doch heute haben alle Feldspieler Tore gemacht, und wir haben über 60 Minuten versucht, eine aggressive Abwehr zu stellen. Da muss ich doch zufrieden sein." Durfte der Schwede auch. Denn an der stabilen SG-Defensive bissen sich die von Verletzungssorgen geplagten und in vielen Situationen überforderten Gäste die Zähne aus. 1:0 und 2:1 durfte der TuSEM in Führung gehen. Dann war die SG warm gelaufen und zog über 8:4 und 12:5 auf 14:7 davon. Spätestens beim 26:14 nach 40 Minuten resignierten die Essener, bei denen lediglich Putics, Vorontsov und Torhüter Eijlers Bundesliga-Ansprüchen genügten. Wie schon in der ersten Hälfte konnte Andersson munter durchwechseln, ohne dass der Spielfluss darunter litt. "Solche Spiele machen einfach Spaß", meinte Kreisläufer Michael Knudsen, an diesem Nachmittag mit sechs Treffern der zweitbeste SG-Schütze hinter Torjäger Lars Christiansen (11/3). "Man merkt gar nicht, dass auch solche Spiele Kraft kosten." Und Regisseur Thomas Mogensen, der sich 60 Minuten auf dem Spielfeld tummeln durfte, weil Ljubomir Vranjes (Pferdekuss) geschont wurde, meinte: "Endlich haben wir über 60 Minuten eine gute Leistung gezeigt."