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Essen war ein willkommener Gegner

Einen Sieg mit mindestens zehn Toren unterschied hatte Fynn Holpert vor der Partie seiner SG Flensburg-Handewitt gegen TuSEM Essen gefordert. Die Mannschaft tat wie vom SG-Geschäftsführer befohlen und bezwang das Tabellenschlusslicht auch in dieser Höhe verdient mit 40:24 (18:10). "Dieses Spiel haben wir gebraucht", meinte SG-Spielmacher Thomas Mogensen nach der Partie. "Wir konnten endlich etwas Sicherheit in unser Spiel bekommen und so auch wieder Vertrauen." Ein weiterer positiver Aspekt sei gewesen, dass alle Spieler zum Einsatz kamen und so ihren Teil zum Sieg beitragen konnten.
Allerdings muss man auch festhalten, dass die Essener mit der gezeigten Leistung wohl der erste Absteiger aus der Handball-Bundesliga sind. Zwar konnte man die ersten zehn Minuten noch einigermaßen mithalten, begünstigt durch Konzentrationsschwächen der Gastgeber, danach war aber Schluss mit der Herrlichkeit. "Wir mussten erstmal die Müdigkeit nach dem Haukar-Spiel aus den Beinen schütteln, danach aber lief es bei uns", sagte SG-Kreisläufer Michael Knudsen, der seine aufsteigende Form mit einer guten Leistung unterstrich.

Lars Christiansen machte zehn Treffer.

Als die SG nach rund 15 Minuten auf 10:4 davonzog, war die Messe gelesen. Aber die SG ließ nicht locker und hatte nun sichtlich Spaß am Spiel gefunden. "Natürlich bringt es mehr Spaß, wenn alles läuft. In Wetzlar war das nicht der Fall und dann quälst du dich über die gesamte Spielzeit", erinnert Knudsen an das Unentschieden bei der HSG. So zeichnete sich beim 18:10-Halbzeitstand ein Debakel für die Gäste ab.
Nach dem Seitenwechsel blieb es bei einer konzentrierten Leistung der Hausherren, die nun auch für die Galerie spielten.
Zunächst narrte Lars Christiansen die gesamte Essener Abwehr, als er auf Außen einen Rückwurf antäuschte, dann aber um 180 Grad dreht und so plötzlich frei vor dem Gästetor auftauchte. Damit nicht genug. Nur kurze Zeit später bediente er seinen Landsmann Lasse Boesen mustergültig, der den Ball in der Luft mitnahm und mit einem Rückhandwurf den Kempa-Trick abschloss. Spätestens da hielt es keinen mehr auf den Sitzen.

Thomas Mogensen hatte Spaß.

"Das hat heute richtig Spaß gemacht", befand auch SG-Torwart Dan Beutler. "Wir haben nicht nachgelassen und so das Spiel über die gesamte Zeit kontrolliert. Vor allem in der Deckung zeigten wir eine starke Leistung. Zuletzt war das nicht immer der Fall. Hätte ich ihn Veszprem zum Beispiel besser gehalten, hätten wir da gewonnen." Dennoch sei der Sieg gegen Essen zwar schön und für das Selbstvertrauen wichtig, aber auch nicht überzubewerten. Dazu Alen Muratovic: "Essen sind einfache zwei Punkte, die du einsacken musst. Nicht mehr und nicht weniger. Feiern brauch das keiner. Die wichtigen Spiele kommen noch. Da müssen wir zeigen, was in uns steckt."
Nächste Gelegenheit, eine starke Leistung abzurufen, bekommen die Flensburger bereits am Donnerstag wieder, wenn es in der Champions League gegen ZTR Zaporoshje geht.