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Selbstbewusst ins Spitzenspiel

Wenn sich heute um 15 Uhr (Live-Ticker und SMS-Service ab 14.30 Uhr) die Klingen der SG Flensburg-Handewitt und des TBV Lemgo kreuzen, dann ist SG-Geschäftsführer Fynn Holpert von einem Heimsieg seiner Farben überzeugt. "In eigener Halle darf nichts anbrennen. Wir haben im Hinspiel in Halle nur unglücklich verloren, doch im Moment haben wir einen Lauf, das Team ist ungemein gefestigt und wenn wir das abrufen, was wir zuletzt gezeigt haben, dann werden wir die Partie gewinnen", gab Holpert im Vorfeld der Begegnung in seiner gewohnt optimistischen und selbstbewussten Art zu Protokoll. Sieht man einmal von den Unregelmässigkeiten und unvorhersehbaren Dingen ab, die ein Handball-Spiel naturgegeben mit sich führt, gibt es wohl niemanden, der eine besser Einschätzung abgeben könnte, schließlich kennt Holpert beide Vereine wie seine eigene Westentasche.
In Flensburg ist der ehemalige Torwart geboren und hat seine Handball-Karriere begonnen. Beim TBV spielte er von 1989-91 und 1994-98. Anschließend wurde der 2-Meter-Mann dort Geschäftsführer und blieb dies bis zum Sommer 2007, seitdem ist er selbiges bei der SG. In Zukunft wird Holpert seinen Lebensmittelpunkt wieder nach Ostwestfalen verlegen, wo er ab Juli Geschäftsführer bei der Heristo Sport GmbH, dem Hauptsponsor des TBV, wird. Einzig Lasse Boesen könnte Holpert den Titel als "SG-TBV-Experte" streitig machen, schließlich hat der Däne bereits die Trikots beider Vereine getragen. In Lemgo jedoch nur eine Saison lang und bei der SG auch erst seit rund zehn Monaten. Somit hat das Wort von Holpert deutlich mehr gewicht und dieser sagte gestern weiter: "Wir haben noch vier Endspiele vor uns, die wollen wir nach Möglichkeit alle gewinnen, schließlich wollen wir noch in die internationalen Ränge." Dabei ist es für Holpert nicht entscheidend, dass man mit einem Sieg bis auf einen Zähler an den TBV heranrückt und somit Platz vier in Reichweite wäre. "Für uns geht es nur noch um Punkte. Wenn wir alle Spiele gewinnen, reicht es am Ende auf jeden Fall für den Europapokal, egal auf welchem Platz".
Dies dürfte im Übrigen auch der Fall sein, wenn die SG nicht alle vier noch ausstehenden Saisonspiele gewinnen sollte. Denn aller Voraussicht nach werden sich sieben bis acht Teams aus der Bundesliga für das internationale Geschäft qualifizieren. Dies hängt mit dem Sieg des THW im DHB−Pokal (und dem zweiten Platz von Gummersbach) sowie den möglichen Titelgewinnen deutscher Mannschaften (Kiel, Gummersbach und Nordhorn stehen in Endspielen) im laufenden Europacup zusammen.
Für Rechenspiele und Spekulationen hat Holpert jedoch wenig übrig. Ganz im Gegenteil: Der Geschäftsführer setzt darauf, dass in eigener Halle nach dem SC Magdeburg und dem HSV Hamburg nun auch das dritte Team in Folge geschlagen wird, gegen das die SG in der Hinrunde verlor. "In Halle (Lemgo bestreitet seine Top-Heimspiele in Halle/Westfalen / Anm. d. Red.) hatten wir das Spiel 55 Minuten lang im Griff und haben am Ende durch unsere eigenen Fehler verloren."
Lemgo hat sich seitdem mit Nationalspieler Holger Glandorf verstärkt, doch das macht für Holpert "keinen Unterschied". "Sicherlich ist Holger eine Bereicherung für den TBV, doch letztendlich ist es egal, ob Tamas Mocsai, Lars Hermann oder Glandorf auf halbrechts spielen." Dem SG-Geschäftsführer ist vor keinem Gegner bange, schließlich haben sein Team in der eigenen Halle die Zuschauer als "achten Mann" hinter sich. Ganz nebenbei kann Per Carlén nach langer Zeit auf alle Spieler außer Alen Muratovic und Ljubomir Vranjes zurückgreifen. Erlend Mamelund steht vor ausverkauftem Haus vor seinem Comeback.