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TOYOTA Bundesliga: 36:34 – Feuertaufe bestanden

Die SG Flensburg-Handewitt feiert mit einem 36:34 (19:16) gegen den VfL Gummersbach ihren dritten Saisonsieg. Dabei mussten die Norddeutschen erstmals bis zum Spielende um die beiden Punkte zittern. Am Ende bewies die SG jedoch große Moral und drehte einen zwischenzeitlichen 25:27-Rückstand. „Wir haben heute gegen ein Top-Team gespielt und wussten vorher, dass eine extra Portion Arbeit auf uns zukommt“, lobte SG-Trainer Kent-Harry Andersson den VfL Gummersbach, der die Norddeutschen am Rande einer Niederlage hatte.
„20 Minuten lang haben wir super gespielt, doch da wir viele neue Leute haben, können wir dies noch nicht über die gesamte Spielzeit umsetzen“, so der Schwede weiter. „Wenn es eng wird stimmt das Timing weder im Angriff noch in der Abwehr“, zeigte sich Andersson selbstkritisch. Die mangelnde Feinabstimmung hatten seine Spieler allerdings durch unermüdlichen Einsatz wettgemacht und das erfreute den Coach umso mehr. „Ich habe gesehen, dass die Mannschaft eine tolle Einstellung und einen unglaublichen Teamgeist besitzt. Sie hat das Spiel gedreht und mit dieser Einstellung können wir sehr weit kommen“. Wie schon gegen Balingen und Minden, hob der Skandinavier auch diesmal einen der Neuzugänge besonders hervor: „Lasse Boesen hat heute in der entscheidenden Phase viele einfache Tore gemacht und gezeigt, wie wichtig er für uns werden kann.“
Besagte Phase war die Schlussviertelstunde einer packenden und schlussendlich dramatischen Bundesliga-Partie. Nach einem furiosen Start führte die SG zwischenzeitlich 10:5 und ging mit einem 19:16-Vorsprung in die Pause. Angeführt von Spielmacher Viktor Szilagyi kam Gummersbach jedoch zurück, glich aus (21:21/35.) und ging sogar mit 25:23 (41.) in Front. Mit drei Treffern binnen weniger Minuten hielt Europameister Boesen seine Farben im Spiel und startete die SG-Aufholjagd. Mit einem großen Kraftakt holten sich die Hausherren die Führung zurück und waren kurz vor Spielende plötzlich wieder mit einem Tor vorne (34:33). Zu den Klängen der Sport-Hymne des Sommers, „Seven Nation Army“ von den White Strips und dem unbändigen Applaus der eigenen Fans, hämmerte Boesen einen weiteren Ball in die Maschen und die Entscheidung war gefallen.
„Mannschaft und Kulisse wachsen immer mehr zusammen“, befand SG-Sportdirektor Anders Dahl-Nielsen nach dem Spiel und freute sich darüber ganz besonders. „Zwar hatten wir unsere Schwierigkeiten, doch es war eine Stimmung wie gegen Kiel. Die jungen Spieler haben die Partie gemeinsam mit dem Publikum umgebogen. Wenn es so läuft, dann lassen sich unsere Fehler kompensieren.“
In diese Kerbe schlug auch Spielmacher Thomas Mogensen. „Sicherlich haben wir viele technische Fehler gemacht“, gab der Däne zu. „Die Fans haben uns jedoch unglaublich motiviert und vor so einer Kulisse darf man einfach nicht verlieren. Wir haben uns vor der Saison vorgenommen, egal wie es steht, wir wollen immer bis zum Ende kämpfen und das haben wir heute getan.“ So darf es für Mogensen und Co. gerne weitergehen und nach dem „ersten Sieg gegen ein Topteam“, will der Däne mit seinen Farben jetzt auch in Melsungen und gegen Stralsund gewinnen.
Neben dem Erfolg feierte die SG zudem das Comeback von Kreisläufer Michael V. Knudsen. Der Däne kam sowohl im Angriff als auch in der Abwehr zum Einsatz und steuerte einen Treffer zum Heimsieg bei. Nicht dabei war Kapitän Ljubomir Vranjes. „Ljubo plagt sich bereits seit zwei Wochen mit Fußschmerzen herum“, sagte Andersson. „Es sind Verschleißerscheinungen und wir haben vor dem Spiel entschieden, dass er zwei Wochen Pause bekommt um behandelt zu werden und damit er zu den Champions League-Spielen fit ist.“

Am Ende feierte die SG. Fotos: Christoph Schellhaus.

SG Flensburg-Handewitt – VfL Gummersbach  36:34 (19:16)
SG Flensburg-Handewitt: Beutler (13 Paraden), Meyer (3 Paraden) – Carlén (6), Mogensen (4), Svan Hansen, Jensen (1), Christiansen (11/3), T. Johannsen (n. e.), Schneider (n. e.), Heinl (n. e.), Petersson (3), Boesen (6), Muratovic (4), Knudsen (1)
VfL Gummersbach: Fazekas (2 Paraden), Ploquin (8 Parade) – Krantz, Wagner, Klev, Pungartnik (n. e.), Ilic (4), Gunnarsson (6), Alvanos (5), Szilagyi (8/1), Vukovic, Tuzolana (3), Pfahl (3), Zrnic (5)
Schiedsrichter: Andler/Andler (Remseck/Stuttgart); Zeitstrafen: 10:14 Minuten (Carlén 2, Boesen 2, Jensen 2, Petersson, 2 Knudsen 2 – Klev 4, Alvanos 4, Ilic 2, Gunnarsson 2, Tuzolana 2); Siebenmeter: 4/3:2/1 (Christiansen scheitert an Ploquin – Szilagyi scheitert an Beutler); Zuschauer: 6300 (ausverkauft)
Spielverlauf: 1:0 (2.); 1:1 (2.); 4:1 (7.); 7:3 (10.); 10:5 (15.); 12:8 (20.); 14:10 (23.); 15:13 (26.); 19:16 (30.) – 21:21 (35.); 23:25 (41.); 27:28 (45.); 31:31 (50.); 32:33 (56.); 34:33 (58.); 36:34 (60.)


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9.9.2009 – Erster „Spitzen-Tanz“ (Homepage, Vorschau)