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HSV Hamburg

Der HSV Hamburg darf noch von zwei Titeln in dieser Saison träumen. Die Hanseaten haben sich zum einen wieder für das Final Four qualifiziert, das am zweiten Mai-Wochenende in der Color Line Arena ausgetragen wird. Zum anderen retteten sie sich ins Halbfinale der Champions League. Die SG Flensburg-Handewitt war lange Zeit auf dem besten Weg, eine Überraschung zu schaffen. Am Ende gab ein winziger Treffer zugunsten des HSV den Ausschlag. „Das ist die schönste Niederlage der Saison“, strahlte Rechtsaußen Hans Lindberg. „Morgen zählt nur noch das Weiterkommen“, meinte Linksaußen Torsten Jansen. „Wer sich nach einem 17:23-Rückstand zurückkämpft, hat es irgendwie auch verdient“, atmete HSV-Trainer Martin Schwalb durch.
In der Bundesliga ist für Hamburg der Zug gen Meisterschaft längst abgefahren. Schon nach sieben Spieltagen, als auf dem Punktekonto 7:7 Zähler standen, war der „Platz an der Sonne“ außer Sichtweite. „Selbst wenn wir alles gewinnen sollten, glaube ich nicht, dass der THW Kiel so viele Punkte lässt“, prognostizierte Pascal Hens im Herbst. Der Weltmeister scheint Recht zu behalten. So dient das deutsche Handball-Oberhaus für die Elbe-Handballer lediglich als Sprungbrett zur nächsten Champions League – falls es mit der Königsklassen-Trophäe selbst nicht klappen sollte.
Auch in der nächsten Serie wird der HSV gewiss zu den Großen der Handball-Zunft zählen. Der Kader bleibt fast komplett zusammen. Nur einige auslaufende Verträge – wie die von Heiko Grimm oder Dimitri Torgowanow – werden nicht verlängert. Groß auf dem Transfer-Markt tätig werden möchte man nicht. Die Vereinsführung hat großes Vertrauen ins mit zahlreichen Weltklasse-Spielern gespickte Aufgebot. Das Gros der Leistungsträger ist bis 2011 an den HSV gebunden.
Zudem soll der Etat um gut eine Million auf etwa 6,5 Millionen Euro reduziert werden. Dieses Ziel wird auch durch Einsparmaßnahmen im Umfeld des HSV erreicht. So wird der Posten des scheidenden Geschäftsführers Piet Krebs nicht wieder besetzt. Seine Aufgaben werden unter Mitarbeitern der HSV-Geschäftsstelle sowie dem an der dänischen Grenze bestens bekannten, hauptamtlichen Vize-Präsidenten Dierk Schmäschke aufgeteilt.
In den nächsten Wochen soll der sportliche Teil im Vordergrund stehen. Die Serie soll noch eine Krönung erhalten. Eine Trumpfkarte ist auf jeden Fall der Rückraum, der so gut besetzt ist wie bei kaum einem anderen Verein auf dem Globus. Blazenko Lackovic, Pascal Hens und Guillaume Gille waren bereits Weltmeister, und auch um die polnischen Linkshänder-Brüder Marcin und Krzysztof Lijewski wird der HSV beneidet. Mit dieser Breite gelang es auch, Ende März erstmals die Campushalle zu stürmen. Das 28:25 bildete letztendlich den Grundstock für den Einzug ins Königsklassen-Halbfinale.

Daten HSV Hamburg