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Hürdenlauf bis ins Ziel

Eine der Philosophien, denen sich Per Carlén verpflichtet fühlt, lautet: "Schaue nur von Spiel zu Spiel." Bezogen auf den heutigen Auftritt der SG Flensburg-Handewitt beim TV Großwallstadt (Anwurf 15 Uhr, Live-Ticker ab 14.30 Uhr) sicherlich die passende Vorgehensweise des Trainers, erfordert die Aufgabe beim Tabellenelften volle Aufmerksamkeit. Zugleich aber stellt der Auftritt in der mit 4200 Zuschauern ausverkauften Unterfrankenhalle eine von sieben hohen Hürden dar, die die SG überspringen muss, um sich in den EHF-Cup zu retten. "Am liebsten wäre mir, wir würden alle sieben Spiele gewinnen. Dann wäre alles in Ordnung", gesteht Carlén.
Der Blick auf das Restprogramm lässt an der These des Schweden allerdings zweifeln. Immerhin stehen der SG noch Gegner wie der HSV, Füchse Berlin, Lemgo, Göppingen, Nordhorn und der THW Kiel ins Haus. "Ja, ja, da haben wir in der Hinrunde fast alle Spiele mit einem Tor Unterschied verloren", erinnert sich der Coach nur ungern an die Monate November und Dezember.
Gerne hingegen spricht der schwedische Handball-Hüne von der SG der heutigen Zeit. Gestärkt vom überzeugenden Auftritt gegen den SC Magdeburg und mit positiven Meldungen aus der Abteilung der "Sorgenkinder" setzte sich der SG-Tross gestern Mittag in Richtung Aschaffenburg in Bewegung. "Wir haben sehr gut trainieren können. Vor allem im physischen Bereich konnten wir aufgrund der spielfreien Tage sehr viel machen", berichtet Carlén. Ein weiterer Schwerpunkt lag darauf das Konterspiel zu verfeinern, wobei die zentralen Abwehrspieler Michael V. Knudsen und Jakob Heinl ebenso mit nach vorne eilen, wie die beiden "Leitfiguren" Oscar Carlén und Thomas Mogensen. Dazu Carlén: "Dadurch können wir sehr viel Druck auf den Gegner ausüben, was wir auch in Großwallstadt machen wollen. Das ist ein wichtiger Schlüssel für uns."
Mit dabei, allerdings nicht in der Startformation, sind auch Lasse Boesen und Johnny Jensen. Während der Däne laut Carlén schon wieder bei 80 Prozent Fitness liegt, weist Jensen noch reichlich Trainingsrückstand auf. Dennoch ist der kantige Norweger für ein Comeback nach seiner Knieverletzung nach eigener Aussage "wieder fit." Zu Hause bleiben musste hingegen nicht nur Erlend Mamelund, sondern auch Alexander Petersson. Der Isländer "darf" sich weiter präparieren und liebäugelt mit einem Kurz-Auftritt im Topduell gegen die HSV-Handballer am kommenden Dienstag.
Und da bekanntlich gute Omen auch nicht schaden, schlüpfen die SG-Handballer in der Unterfrankenhalle in ihre Heimspiel-Trikots. Dessen nicht genug − Kultfigur Lars Christiansen feiert heute seinen 37. Geburtstag.