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TOYOTA Bundesliga: 20:26 – Verletzungspech immer größer

Die SG Flensburg-Handewitt musste einen Rückschlag im Kampf um einen Europapokal-Platz einstecken. Beim Drittletzten TSV Dormagen hagelte es eine 20:26 (9:11)-Niederlage. Die SG reiste mit der Erkenntnis nach Hause, dass sich Gala-Tage wie der von Hamburg nicht pausenlos wiederholen.
Das Verletzungspech hat bei der SG einen neuen Höhenpunkt erreicht. Nachdem sich Lasse Boesen wegen seines Außenbandrisses im linken Fuß abgemeldet hatte, musste vor Anpfiff auch Michael Knudsen passen. Die in Hamburg zugezogene Handprellung hatte sich als schlimmer herausgestellt, als ursprünglich gedacht. Da trotz aller Hoffnungen kein Akteur in den Kader zurückkehrte, saßen in Dormagen nur neun Feldspieler und die beiden Torhüter auf der SG-Bank.
„Das macht das Ganze ja noch interessanter“, nahm Co-Trainer Ljubomir Vranjes den Schlamassel mit Galgenhumor. „Wir haben nur eine Möglichkeit: in der Abwehr kompakt stehen und dann laufen wie die Hasen.“ Schnell war aber ersichtlich, dass es ohne viele personelle Alternativen im TSV-Sportcenter schwer werden würde. Die Dormagener setzen der SG mit einer sehr offensiven Deckung zu, legten vom Start weg ein 4:0 vor. Erst nach sechs Minuten und 15 Sekunden brach Thomas Mogensen den Bann und erzielte den ersten SG-Treffer.
Die SG mit dem Youngster-Mittelblock um Oscar Carlén und Jacob Heinl wehrte sich tapfer, doch der SG-Angriff leistete sich zu viele Fehlwürfe und Ungenauigkeiten. Nach rund 13 Minuten – es hieß 6:2 – hatte Per Carlén genug gesehen und nahm seine Auszeit. Nun kam Jakob Thoustrup, um das Spiel mit mehr Ruhe zu gestalten. Es lief etwas besser, aber die SG musste weiterhin ihre Tore schwer erarbeiten.
Beim 8:7 (23.) lag die SG dem Gastgeber immerhin wieder im Nacken. Allerdings bekam Jacob Heinl schon vor der Pause seine zweite Zeitstrafe aufgebrummt. Der SG-Clan drohte numerisch noch weiter reduziert zu werden. Immerhin hielt Dan Beutler mit dem Halbzeitpfiff gegen den Dormagener Michiel Lochtenberg einen Siebenmeter und bewahrte seine Farben vor einem höheren Rückstand.
Der Pausentee wirkte keine Wunder. 16:12 für den TSV – Per Carlén brüllte seine Anweisungen lautstark über das Feld. Lasse Svan Hansen und Oscar Carlén mit einem Doppelschlag verkürzten. Nur noch 17:16! Und Dan Beutler schien langsam warm zu werden. Doch dann waren es die Hausherren, die nachsetzen. 21:17! Per Carlén versuchte, den Lauf der Dormagener mit einer Auszeit zu unterbrechen und sein eigenes Team auf die letzten zehn Minuten einzuschwören. Mit einer 4:2-Abwehr sollte die Wende erfolgen. Es sollte aber nicht sein.

 


TSV Dormagen – SG Flensburg-Handewitt 26:20 (11:9)
TSV Dormagen: Kurth, Feshchanka – Wisotzki (7), Holst (2), Schindler (3), Zakharov, Meyer (3), Landsberg (2), Laurencz (5), Linder, Lochtenbergh (3), Henkel (1)
SG Flensburg-Handewitt: Beutler, Meyer – Molsen, Thoustrup (3), Carlén (4), Mogensen (6), Svan Hansen (1), Christiansen (5/2), Johannsen, Schneider, Heinl (1)
Schiedsrichter: Hartmann/Schneider (Magdeburg/Barleben); Zeitstrafen: 10:6 Minuten (Linder 4, Schindler 4, Henkel 2 – Heinl 4, Svan Hansen 2); Siebenmeter: 2/0:2/2 (Lochtenbergh scheitert zwei Mal an Beutler); Zuschauer: 2730
Spielverlauf: 4:0 (6.), 6:2 (13.), 8:4 (18.), 8:7 (23.), 9:8 (25.), 11:8 (27.) – 11:10 (31.), 12:11 (32.), 14:11 (35.), 16:12 (39.), 16:14 (43.), 17:16 (48.), 18:17 (49.), 23:17 (55.), 26:18 (57.)


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