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Johannsens Tor-Rekord und Molsens Tor-Premiere

Beim 43:22 (21:10) der SG Flensburg-Handewitt beim Stralsunder HV lagen Handball-Welten zwischen Sieger und Verlierer. Dennoch waren sich alle im Flensburger Lager einig: Dieser Erfolg war ungemein wichtig für das Selbstvertrauen vor dem Heimspiel in der Champions League gegen den französischen Titelträger Montpellier (So. 17.30 Uhr, Campushalle).
Eine zweistellige Trefferquote in einem Spiel ist allenfalls für Lars Christiansen „normal“. Die anderen Akteure der SG Flensburg-Handewitt dürfen dieses Glücksgefühl eher selten erleben. Am Mittwoch beim 43:22 (21:10) der Flensburger beim Bundesliga-Vorletzten Stralsunder HV war es Torge Johannsen. Der Rechtsaußen, der nach langer Zeit wieder einmal 60 Minuten durchspielen durfte, weil Konkurrent Lasse Svan Hansen geschont wurde, traf 13 Mal und stellte damit einen persönlichen Rekord in einem Bundesliga-Spiel auf. Beim 47:40 der SG am 17. November 2007 in Melsungen hatte der Linkshänder zehn Treffer erzielt.
„Die Quote war gut, ich habe gezeigt, dass ich es noch kann“, meinte ein erleichterter Torge Johannsen. Der 25-Jährige hat schwere Monate bei der SG hinter sich. Bei Kent-Harry Andersson saß er zumeist auf der Bank, und wenn er dann einmal aufs Spielfeld durfte, war da immer „der Druck auf dem ersten Wurf“. „Denn wenn du verschießt oder Holz triffst, bis du gleich wieder draußen.“ Seit dem Trainerwechsel ist vieles anders geworden. „Das Vertrauen ist wieder da, Per Carlén und Ljubomir Vranjes haben viel mit mir gearbeitet und gesprochen“, berichtete Johannsen. „Torge hat dieses Vertrauen heute zurückgegeben“, lobte Co-Trainer Vranjes.
Beim Tabellenvorletzten gab es neben Johannsens Torrekord noch eine zweite Premiere. Jan Molsen erzielte sein erstes Bundesliga-Tor für die SG. Zum zweiten Durchgang hatte sich der Linksaußen aus dem Junior-Team bereits seiner Trainingsjacke entledigt und auf einen baldigen Einsatz angesichts der klaren SG-Führung gehofft. Doch er musste sich noch bis zur 47. Minute gedulden, ehe er den Platz von SG-Legende Lars Christiansen einnehmen durfte. Drei Minuten später traf der 22-Jährige zum 35:18 und freute sich anschließend: „Für alle anderen mag es heute ein normales Spiel gewesen. Für mich war es ein besonderes. Das erste Bundesliga-Tor bleibt immer in Erinnerung.“ Auch die Mitspieler freuten sich. Denn Molsen muss nun einen Kasten Bier spendieren.
Doch nicht allein deswegen war die Stimmung in der Kabine so ausgelassen. Auch nicht, weil die SG erstmals seit dem 13. September wieder auswärts gewonnen hatte. „Dieser Sieg war wichtig für das Selbstvertrauen, endlich haben wir ein Spiel wieder dominiert. Das hat uns in den vergangenen Monaten gefehlt“, meinte Vranjes. Positiv war für den Co-Trainer zudem, „dass wir in den beiden letzten Begegnungen sehr gut gespielt haben und auch sehr konsequent“. Das mache Mut angesichts der bevorstehenden Hürden in der Champions League. Am Sonntag kommt Montpellier in die Campushalle (17.30 Uhr), ein Woche später geht es nach Leon. In diesen Spielen hat es die SG in der Hand, sich für das Viertelfinale zu qualifizieren. „Wir müssen nur  unsere Arbeit machen. Dann klappt es auch“, ist Vranjes optimistisch.