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SG gab sich diesmal keine Blöße

Tempo, Biss und volle Konzentration waren die Hauptmerkmale der SG Flensburg−Handewitt gestern, als sie in der Kampa−Halle in Minden GWD förmlich überrannte und mit einer 25:36 (11:17)−Heimniederlage von der Platte schickte. "Das war in den ersten 25 Minuten nahezu perfekt", sagte SG−Geschäftsführer Fynn Holpert unmittelbar nach Spielende und auch Lars Christiansen, der mit 11 Treffern bester Werfer der SG war, wusste, dass man eine starke Leistung gezeigt hatte. "Wir haben sowohl im Angriff als auch in der Deckung konzentriert gespielt und wenig zugelassen", so der Däne.
Von Beginn an zeigte die SG, wer Herr in der Kampa−Halle war. Vor allem in der Deckung packten Johnny Jensen und Co. kräftig zu und ließen GWD kaum eine Lücke. Nur mit großem Kraftaufwand gelang es Minden bis zum 2:3 (7.) Anschluss zu halten. Dann zog die SG das Tempo weiter an. Über 5:2 (8.) und 9:5 schraubte die SG das Ergebnis auf 16:9 ind die Höhe. "Unsere Deckung hat den Weg zum Sieg geebnet", wusste auch SG−Trainer Kent−Harry Andersson. "Wir haben unheimlich gut gestanden und viele Gegenstöße gefahren."
Vor allem Thomas Mogensen, der in der Deckung auf Rechtsaußen stand, schien das zu gefallen, denn der Däne und sein Nebenmann Alexander Petersson drückten der ersten Halbzeit ihren Stempel auf. Aber auch die Neulinge Alen Muratovic und Oscar Carlén zeigten sich gegenüber dem Balingen−Spiel gerade in der Offensive stark verbessert und brillierten nicht nur mit starken Anspielen, sondern auch mit Treffern.
Erst als Andersson kurz vor dem Ende des ersten Durchganges seiner Start−Sechs eine Pause gab und anfing etwas zu wechseln kam ein leichter Bruch ins Spiel. Enstprechend ließ Andersson nach dem 19:11−Halbzeitstand die Anfangsformation wieder aufs Feld. "Da war das Spiel noch nicht entschieden, deshalb wollte ich kein Risiko eingehen", so der Schwede.
Schnell übernahm die SG wieder das Kommando, auch wenn Minden über den Kampf versuchte, sich ins Spiel zu bringen. Dichter als auf das 15:20 (38.) ließen die Gästen Minden aber nicht rankommen. Binnen sieben Minuten machte die SG alles klar − 27:17 (45.). Die Messe war gelesen und Andersson zeigte sich nun von einer ganz neuen Seite. Ist der Schwede sonst immer als vorsichtiger Mann bekannt, der sich auch noch kurz vor Spielende schwer tut, den oft zitierten "zweiten Anzug" aufs Feld zuschicken, so überraschte der SG−Trainer und schickte Torge Johannsen, OscarCarlén, Thomas Mogensen, Schneider und JacobHeinl ins Spiel. Auch Jendrik Meyer bekam noch genügend Zeit, sich auszuzeichnen. "Da war das Spiel schon gelaufen. Dennoch haben sie ihre Sache hervorragend gemacht. Ich war ganz angetan von deren Unbekümmertheit", so Andersson und auch Holpert musste sich die Augen reiben, als er aufs Feld guckte. "Hätte mir das jemand vor dem Spiel gesagt, dass wir mit der Aufstellung das Spiel beenden, hätte ich ihn ausgelacht."
Nur Christiansen musste durchspielen. Allerdings schmunzelte auch er bei der Aufstellung um ihn herum. "Damit hatte ich ganz gewiss nicht gerechnet. Aber man hat gesehen, dass man sie bringen kann. Schneider machte sogar zwei Tore. Was will man mehr", so der Däne. Andersson ergänzend dazu: "Es war wichtig, dass alle Spieler Spielanteile bekamen und am Ende so eine gute Partie gezeigt haben. Wir sind variabler in unserem Spiel geworden und das ist nie verkehrt."
Am Mittwoch wartet auf de SG nun der erste Prüfstein, denn da kommt der VfL Gummersbach in die Campushalle. "Wenn wir so konzentriert wie in den ersten 25 Minuten spielen, dann sind wir schon auf einem guten Weg. Es ist aber noch reichlich Luft nach oben. Die gilt es nun in den nächsten Trainingseinheiten zu verringern", so Christiansen.