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Michael Haaß: Wechsel statt Weltmeisterschaft

Die Weltmeisterschaft in Kroatien war ein unerfüllter Traum der Vergangenheit, FA Göppingen heißt die Perspektive für die Zukunft. Im Januar gab es zwei wesentliche Nachrichten, die die Gemütslage von Michael Haaß erfassten. Zunächst kam die schlechte Nachricht aus dem DHB-Lager. Zwar war der 30-malige Nationalspieler, der am WM-Erfolg 2007 mit zwei Einsätzen beteiligt war, guter Dinge; doch drei Tage vor der Abreise auf den Balkan hieß es: „Heiner Brand vertraut auf die 17 Spieler, die beim Vier-Länder-Turnier in Spanien dabei waren.“ Dort fehlte Michael Haaß bereits, die Unklarheiten wegen der Verletzung von Michael Kraus brachten keine Wende mehr. „Schade, dass es nicht geklappt hat“, kommentierte der 25-Jährige.

Nun musste der Mann mit der Nummer 15, der im Dezember 2007 von den Rhein-Neckar Löwen nach Westfalen gewechselt war, wieder ins Training von GWD Minden einsteigen. Ein ruhiger Alltag ergab sich jedoch nicht. Da war ja noch das Angebot von FA Göppingen, das seit rund einem Monat vorlag. Erst kurz zuvor hatten die Schwaben die Verpflichtung von Nationalspieler Lars Kaufmann (TBV Lemgo) bekannt gegeben, nun buhlten sie um einen weiteren namhaften Akteur. „Er würde diesen Wechsel als einen weiteren Schritt auf seiner Karriereleiter sehen“, ahnte GWD-Manager Horst Bredemeier frühzeitig, was kommen würde. Nach TUSEM Essen, HSG Düsseldorf, Rhein-Neckar Löwen und GWD Minden wird FA Göppingen die fünfte Bundesliga-Station des Spielmachers sein.
Gar nicht begeistert über den Verlust des „Imageträgers“ war GWD-Trainer Richard Ratka. „Michael Haaß hat uns qualitativ nach vorne gebracht“, sagte er. „Sein Abgang tut uns richtig weh. Er reißt in ein ausbaufähiges Team ein Loch.“ Die Mindener überlegen nun, Michael Hegemann von der halblinken Rückraumposition in die Mitte zu ziehen und einen neuen Halblinken zu verpflichten. Horst Bredemeier: „Wir werden jetzt erst mal alles analysieren und den Markt nach Alternativen sondieren.“