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Handschrift Per Carléns bereits zu erkennen

"Wenn man gewonnen hat, muss man zufrieden sein." Eine klare Aussage von Per Carlén, der nach dem 35:30 (17:13)-Sieg gegen die GWD Minden seinen ersten Sieg als Cheftrainer der SG Flensburg-Handewitt feierte. Dennoch wollte der Schwede auch nicht verhehlen, dass nicht alles Gold war, was glänzte und man noch viel Arbeit vor sich hätte. "Wichtiger ist mir jedoch, dass alle Spieler heute zum Einsatz kamen und so ihren Teil zum Sieg beitrugen", so Carlén. "Vor allem die jungen Spieler haben ihre Sache gut gemacht. Die haben einen viel größeren Druck als die Älteren, denn sie wollen es den Etablierten zeigen."
Ein etablierter feierte indes einen gelungenen Einstand bei seinem neuen Arbeitgeber - Erlend Mamelund. Der Norweger, der vergangene Woche von der HSG Nordhorn-Lingen an die Flensburger Förde wechselte, spielte stark und war mit vier Treffern erfolgreich. "Erlend war sehr gut", lobte Carlén den Neuzugang und auch SG-Torhüter Dan Beutler wusste, warum die Flensburger so gut in die Partie gekommen waren. "Erlend und Johnny haben im Mittelblock alles zu gemacht. Wir haben in der Deckung den Grundstein zum Erfolg gelegt."
"Es war insgesamt gesehen kein gutes Spiel, aber ein Sieg ist ein Sieg und das war wichtig für uns", gab Beutler nach dem Spiel weiter zu Protokoll. "Die ersten 20 Minuten hatte Minden keine Chance. Da haben wir unglaublich gut gespielt. Am Dienstag gegen Gummersbach müssen wir aber noch konzentrierter spielen. Der Schlüssel zum Erfolg wird auch da in der Deckung liegen." Ähnlich sah es auch Johnny Jensen, der sowohl in der Abwehr als auch am Kreis den geschonten Michael Knudsen hervorragend vertrat und mit Mamelund einen starken Mittelblock bildete. "Wir haben gut begonnen, jedoch dann in der zweiten Hälfte zu viele Fehlwürfe gehabt. Aber wir haben das Spiel kontrolliert und verdient gewonnen", so der Norweger.
Ob man die Handschrift von Chef-Trainer Per Carlén bereits erkennen könne? Dazu Jensen: "Er legt Wert auf ein ausgewogenes Verhältnis zwischen Spaß und harter Arbeit im Training. Außerdem hat er das System ein wenig verändert. Er macht deutlich, dass er jeden Spieler braucht und verteilt so die Verantwortung auf alle Schultern." Leider bleibe bis zum nächsten Spiel nicht viel Zeit, um unter anderem Mamelund besser zu integrieren und weiteren Feinschliff zu betreiben. "Allerdings werden wir gegen Gummersbach mit Michael Knudsen eine weitere Alternative haben", blickt Jensen voraus. Mannschaftskollege Beutler sieht nun die Mannschaft in der Pflicht. "Wir brauchen mal wieder einen wichtigen Auswärtssieg, "Big Points", um weiter Selbstvertrauen zu bekommen."
Bleibt festzuhalten, dass Carlén seinen ersten Erfolg feiern konnte. Wichtig wird nun sicherlich sein, Schritt für Schritt die Mannschaft weiterzuentwickeln, um das von SG-Geschäftsführer Fynn Holpert nach wie vor formulierte Ziel, Champions League-Platz, zu erreichen. Dazu Carlén: "Darüber mache ich mir keinen Kopf. Wir sind nicht in der Position, zu weit nach vorne zu blicken. Wir müssen von Spiel zu Spiel schauen. Alles andere würde nur ablenken."

SG war Herr im eigenen Haus - Verdienter Pflichtsieg

War in den Gängen der Flensburger Campushalle noch vor Spielbeginn eine gewisse Skepsis gegenüber der Leistungsstärke der SG Flensburg-Handewitt zu spüren, so legte die sich bereits nach wenigen Minuten im Spiel gegen GWD Minden. Denn beim 35:30 (17:13) legten die Hausherren los wie die Feuerwehr und erwischten einen guten Start in die Partie.
Über 1:1 nahm der SG-Express Fahrt auf und zog nach einer Viertelstunde auf 9:4 davon. Besonders die Deckung um das norwegische Duo Johnny Jensen und Neuzugang Erlend Mamelund hatte großen Anteil daran, dass die Außen Lars Christiansen und Lasse Svan Hansen immer wieder auf die Reise geschickt wurden. Aber auch der stehende Angriff der SG zeigte gute Ansätze und hatte mit Thomas Mogensen einen Spielmacher, der seine Nebenleute klug und mit Tempo einsetzte.
Von den Gästen kam indes nicht viel. Nur bei Unaufmerksamkeiten seitens der Gastgeber kamen die Mindener zu leichten Toren. Nach rund 20 Minuten und einer 12:5-Führung begann Per Carlén seine "Erste Sechs" durchzuwechseln. So bekamen Spieler wie Jacob Heinl, Sebastian Schneider oder auch Torge Johannsen schon früh viele Spielanteile. Zwar kam nun ein kleiner Bruch ins Spiel der Flensburger, aber auch der zweite Anzug hatte jederzeit Spiel und Gegner im Griff. Mit einer 17:13-Führung wurden die Seiten gewechselt.
Nach der Pause zunächst ein unverändertes Bild. Die SG kontrollierte Ball und Gegner. Allerdings legte Minden nun eine Schippe drauf. Tor um Tor holte GWD auf und schien der SG, die nun nicht mehr ganz so sicher in ihren Aktionen wirkte, auf den Pelz zu rücken. Aber mehr als ein Zwei-Tore-Rückstand beim 20:22 (42.) war für die Gäste nicht drin. Bereits eine Minute später war es Oscar Carlén, der mit zwei Treffern das Ergebnis wieder in die richtige Bahn lenkte. Eine Initialzündung offensichtlich, denn auch die Deckung der Gastgeber packte nun wieder entschlossener zu und ließ nun keinen Zweifel mehr aufkommen, wer den Platz als Sieger verlassen würde.
Zwar ließen die Mindener sich nicht ganz abschütteln, aber die Mittel reichten nicht mehr aus, um der SG den ersten Sieg im neuen Jahr zu nehmen Am Ende stand ein verdienter 35:30-Sieg zu Buche, der jedoch auch deutlich machte, dass noch viel Luft nach oben ist.