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Löwen gewinnen erneut in Flensburg – Tor zum Unentschieden vom Kampfgericht aberkannt

Zum zweiten Mal innerhalb einer Woche hat die SG Flensburg-Handewitt gegen die Rhein-Neckar-Löwen den kürzeren gezogen. Auch mit neuem Trainer, Per Carlén, gelang der SG nicht der gewünschte und herbeigesehnte Erfolg gegen die Löwen. Nach dramatischen Schlusssekunden und einem zwischenzeitlichen Unentschieden als Endergebnis, verlor die SG die Partie am Ende mit 29:30 (19:19).
So einiges war am Dienstagabend anders und neu. Kent-Harry Andersson entlassen, Per Carlén wie gewohnt auf der Trainerbank, jedoch nicht mehr als Co-Trainer sondern als Cheftrainer. Fynn Holpert und das Präsidium der SG hatent auf die Misere der letzten Wochen reagiert und die Notbremse gezogen. Kent-Harry Andersson musste gehen und Platz für Carlén machen. Schon vor der Partie hatte Carlén angekündigt die gesamte Breite des Kaders nutzen zu wollen und auch den Spielern, die utner Kent-Harry Andersson wenig bis gar keine Einsatzzeiten erhielten, öfter und länger spielen zu lassen. Die Fans in der Halle und an den TV-Bildschirmen durften also gespannt sein, was sich geändert hat und wie die Mannschaft sich gegen die erstarkten Löwen schlagen würde.
Schnell und ausgeglichen begann die Partie, beide Teams zeigten einen energischen und gut organisierten Angriff. Die 6:0 Deckungen beider Seiten hatten der Offensive kaum etwas entgegenzusetzen. Nach sechs Minuten fiel bereits der neunte Treffer der Partie, Lars Christiansen erzielte nach einem Tempogegenstoß die erste Führung für die Gastgeber (5:4). Sowohl die Abwehr, als auch die Torhüter lieferten auf beiden Seiten keine Bestleistungen ab. Die Partie blieb in den folgenden minuten ausgeglichen, Flensburg behauptete eine leichte Führung. Mariusz Jurasik war es in der Folgezeit, der der SG das Leben schwer machte. Immer wieder gelangen ihm leichte Treffer und somit brachte er die Löwen beim 12:11 wieder in Führung.
Eines machte Carlén in der ersten Halbzeit schon wahr, er reagierte schneller als sein Vorgänger Andersson, ohne lange zu überlegen wechselte er die Torhüter, brachte Sebastian Schneider und ließ Muratovic lange auf der Platte um ihm Spielzeit zu geben. Nach dreißig Minuten und 38 Toren stand es 19:19 unentschieden. Die Partie blieb spannend.
In Hälfte zwei ein ganz anderes Spiel, war es in Halbzeit eins der Angriff der auftrumpfen konnte, so war es jetzt die Defensive. Beide Abwehrreihen standen jetzt besser und machten es dem Gegner schwer. Jeder Treffer musste nun hart erkämpft werden und das auf beiden Seiten. Dan Beutler im Tor der SG kam nun besser ins Spiel und parierte ein ums andere Mal Würfe der Löwen.  Flensburg ging beim Stand von 22:20 erstmals mit zwei Toren in Führung. Die Partie wurde umkämpfter, Tore waren nun Mangelware. Eine Viertelstunde vor Schluss holte sich Oliver Roggisch die Rote Karte nach dreimaliger Zeitstrafe und fehlte nun seiner Mannschaft, die den Ausfall jedoch gut kompensieren konnte und zurück ins Spiel kam. Die Löwen gingen mit 28:27 in Führung und setzten die SG unter Zugzwang. Carlen und Mogensen sorgten kurz darauf für das 29:28. Die Flensburger Fans hofften auf die Revanche, doch Schwarzer gelang der Ausgleich und Klimovets setzte sich kurze zeit später durch und erzielte im Gegenstoß das 29:30.
Eine Minute war noch zu spielen. Johnny Jensen wurde am Kreis gefoult und es gab Siebenmeter. Lars Christiansen, der bisher alle sechs Strafwürfe verwandelt hatte scheiterte an Slawomir Szmal. Die Partie schien gelaufen, die Löwen hatten die Chance auf zwei davonzuziehen und die Niederlage der SG zu besiegeln. Doch als Gudjon Valur Sigurdsson ein Stürmerfoul begang, hatten die Gastgeber erneut Ballbesitz  und die Chance auf den Ausgleich. Oscar Carlén holte einen weiteren Strafwurf raus, die Hallenuhr zeigte 59:57 Minuten an, drei Sekunden blieben auf der Uhr für den Siebenmeter, den Thomas Mogensen verwandeln wollte. Wie zuvor Christiansen scheiterte auch Mogensen am polnischen Torhüter Szmal. Der Abpraller fällt direkt in die Arme von Oscar Carlén, der den Ball ohne lange zu überlegen ins Tor schmettert. Das Schiedsrichtergespann entschied auf Tor, die SG jubelte. Kurz darauf die Ernüchterung, das Kampfgericht nahm die Torentscheidung des Schiedsrichtergespanns Lemme/Ulrich zurück und entschied auf Sieg für die Rhein-Neckar-Löwen. Unfassbar die Entscheidung für Spieler und Verantwortliche der SG, man fühlte sich um den Punkt betrogen. Nach den unglücklichen und knappen Niederlagen der letzten Wochen nun auch noch so etwas.
"Ich musste erst das Protestschreiben formulieren", gab Fynn Holpert auf der folgenden Pressekonferenz bekannt. Man will diese Entscheidung nicht einfach so hinnehmen und akzeptieren. Die Hallenuhr und auch das DSF zeigten an, dass das Tor noch innerhalb der Spielzeit fiel, auch die Schiedsrichter gaben das Tor, nur das Kampfgericht war anderer Meinung. Ob bei dem Protest Aussicht auf Erfolg besteht, ist nun zu prüfen.