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THW Kiel erobert die Festung Campushalle – 29:37 Niederlage der SG

Der Negativtrend der SG Flensburg-Handewitt hält weiter an. Erstmals seit 2002 konnte der THW Kiel am Samstagnachmittag in der Flensburger Campushalle einen Sieg einfahren. Bis zum Seitenwechsel konnte die SG das Spiel offen halten, danach erfolgte der Zusammenbruch. „Kein Club in Deutschland und in Europa wird dem THW das Wasser reichen können“, erkannte Fynn Holpert die Leistung des Erzrivalen aus Kiel nach der Partie an. Filip Jicha mit neun Treffern war auf Seiten der Kieler bester Werfer.
Es hätte ein Stück Rehabilitation werden können, sowohl was die Fans angeht, als auch die Postition in der Bundesligatabelle. Mit einem Sieg im Schleswig-Holstein-Derby hätte die SG Flensburg-Handewitt Wiedergutmachung leisten können. Zu Beginn der Partie in Hälfte eins gelang es den Flensburger durchaus das Spiel offen zu gestalten. Der THW erwischte den besseren Start, zog das gewohnte Tempospiel auf und war zu Anfang einfach wacher als die SG. Schnell stand es 5:3 für die Gäste aus Kiel. Alen Muratovic, der von Beginn an auf der Platte stand, war es, der kurz darauf den 6:6 Ausgleichstreffer für die SG erzielte. Flensburg war nun im Spiel, sowohl Dan Beutler, als auch sein Kontrahent Omeyer auf der anderen Seite, hielten schon zu Beginn gut.
Bis Ende der ersten Hälfte kämpfte sich die SG weiter und weiter in Spiel und  ging in der 27. Spielminute durch vier Treffer in Folge erstmals in Führung. Dominik Klein war es, der wenige Sekunden vor Ende des ersten Durchgangs das 17:16 für den THW und die damit verbundene Halbzeitführung herstellte.
Nach dem Wechsel konnte der THW die Führung schnell auf drei Tore ausbauen. Die SG spielte zu unkonzentriert und Thierry Omeyer erwischte einen guten Start in Halbzeit zwei. Zu viele einfache Tore ließ die Flensburger Defensive in Hälfte zwei zu. Filip Jicha und Kim Andersson trafen beinahe aus allen Lagen. Ljubomir Vranjes und Lasse Boesen sollten mehr Ruhe und Konzentration ins Spiel bringen, eine Maßnahme ohne den gewünschten Erfolg. Lars Christiansen scheiterte Mitte der zweiten Hälfte vom Siebenmeterpunkt an Thierry Omeyer, der eine Weltklasseleistung abrufen konnte. Der Flensburger Rückraum abermals beinahe Tod, immer wieder wurden Anspiele an den Kreis gesucht, meist erfolglos.

Johnny Jensen ackerte.

Zehn Minuten vor Ende des Derbys verlor die SG Kreisläufer Michael Knudsen durch eine Rote Karte nach dreimaliger Zeitstrafe. In der Folgezeit geriet die SG unter die Räder, Flensburg ließ zu viele leicht Tore zu und machte es dem THW einfach. Dan Beutler, der von seiner Abwehr im Stich gelassen wurde, macht Platz für Jendrik Meyer. Das Team von Kent-Harry Andersson kann sich bei Mogensen und Oscar Carlén bedanken, dass die Niederlage in Hälfte zwei nicht noch höher ausfiel. Carlén und Mogensen trafen dank Einzelleistungen zusammen 15 Mal.
„Wir haben die Schnauze voll“ skandierten die Fans der SG in den letzten Minuten, als die Niederlage schon längst feststand. 37:29 leuchtete in großen Lettern nach sechszig Minuten auf der Anzeigentafel. Durch diese erneute Niederlage in der Bundesliga rutschte die SG auf Platz fünf ab.
Vor allem in der Schlussphase der Partie, wo die Feldspieler der SG kein Mittel gegen den THW fanden, konnten viele nicht verstehen, warum einem Sebastian Schneider oder Jacob Heinl nicht die Möglichkeit gegeben wird sich ins Spiel einzubringen. Ein Sebastian Schneider mit seiner gewaltigen Wurfkraft aus dem Rückraum wäre sicherlich kein Manko auf dem Feld.
Von Sprüchen und Diskussionen um Trainer Kent-Harry Andersson wollten Vereinsführung und Andersson selber nach der Partie nicht viel hören. „Ich kann es ja verstehen, wenn man viel verloren hat, dass auch der Trainer kritisiert wird, aber der Rückhalt von Manager und Präsidium ist da“, so Andersson nach der Partie.