Stripes
Stripes
Archiv

FA Göppingen

„Wegen umfassender Renovierungsarbeiten bleibt die Hohenstaufenhalle bis zum Jahresende 2008 geschlossen“, stand bis zuletzt an der Eingangstür der Traditionsstätte. Dort, wo FA Göppingen in historischen Zeiten elf deutsche Meisterschaften und zwei Europapokale einfuhr, beherrschen Umbauarbeiten die Szenerie. Das Ziel: eine multifunktionale Arena – wie es in Deutschland inzwischen zum guten Ton gehört. Die Kapazität wird von 5500 auf 7500 Zuschauer wachsen. Im März, davon ging man in der Geschäftsstelle der Schwaben lange aus, würde Frisch Auf wieder in der Heimat spielen. Allerdings gab es zuletzt Berichte, die über Verzögerungen spekulieren und von erhöhten Baukosten sprechen. Statt 13,5 sollen die Modernisierungs- und Umbaumaßnahmen nun 14,6 Millionen Euro verschlingen, während sich die Fertigstellung auf Mai verschieben soll.
Wie dem auch sei: Im 50 Kilometer entfernten Ausweichquartier, der Stuttgarter Porsche-Arena, schlägt sich Frisch Auf bislang sehr ordentlich. Trotz des etwas geringeren Zuschauerzuspruchs steht der süddeutsche Renommierklub besser da, als höher gehandelte Klubs wie die Rhein-Neckar Löwen oder die HSG Nordhorn. Und in einer Hinsicht ist die Kleinstadt mit rund 58000 Einwohnern einmalig: Göppingen ist als einzige Stadt in der Herren- und Frauen-Bundesliga vertreten.
„Wir wollen den achten Platz“, bleibt Trainer Velimir Petkovic auf dem Boden der Tatsachen. Nach neunten und zehnten Plätzen in den beiden vergangenen Jahren wäre das eine Verbesserung. „Wir haben uns vor allem im mentalen Bereich gesteigert, die Krise im Frühjahr hat uns zusammengeschweißt“, sagt der der Frisch-Auf-Coach. „Zudem haben wir mit den Torhütern Enid Tahirovic und Adam Weiner sowie Linkshänder Rares Jurca viel Qualität geholt.“ So ließ sich sogar die Meniskusverletzung des Serben Nikola Manojlovic, der beim Remis im April in der Flensburger Campushalle sehr stark auftrumpfte, kompensieren.
Langfristig wollen die Göppinger weiter nach oben, sich im ersten Tabellendrittel etablieren. Der Etat von 3,5 Millionen Euro lässt allerdings noch nicht diesen Sprung zu. Dennoch ist es erlaubt, von besseren Zeiten zu träumen. An jene Epoche, die bis 1972 den Titelsegen brachte. Danach ging es für den Traditionsklub kontinuierlich bergab. Als 1978 die Handball-Bundesliga gegründet wurde, gehörte Frisch Auf zwar zu den Gründungsmitgliedern, musste 1984 aber das Oberhaus verlassen, da man gegen die offiziellen Amateurstatuten verstoßen hatte.
Der Rückkehr in die Beletage folgten 1989 ein sportlicher Abstieg in die Zweitklassigkeit und ein großer personeller Aderlass. Um 1994 den Absturz in die Drittklassigkeit zu verhindern, gingen die Göppinger für drei Jahre eine Spielgemeinschaft mit der SG Stuttgart-Scharnhausen ein. Erst nach der Trennung und neuen Wegen im Marketing ging es beim Traditionsverein wieder aufwärts. Belohnt wurden alle Anstrengungen mit der Erstliga-Rückkehr im Jahr 2001. Inzwischen etabliert soll es nun weiter gen Spitze gehen.

Daten FA Göppingen

: