Im anspruchsvollen Vorweihnachts-Programm der SG Flensburg-Handewitt geht es am Zweiten Advent weiter. Dann wollen Mannschaft und Fans ab 15 Uhr im westfälischen Gerry-Weber-Stadion das zweite Licht auf dem Adventskranz anzünden und zwei Zähler einfahren. Zum zweiten Mal spielt die SG in Halle. Im März 2007 gab es eine Sonderzug-Fahrt – und die SG verlor bei strahlendem Sonnenschein im Tennisstadion mit 30:34. Nun reisen die Fans bei Dezember-Wetter im Bus. Da sollte doch ein Sieg möglich sein. „Wir werden alles versuchen, damit wir gewinnen“, verspricht SG-Coach Kent-Harry Andersson. „Aber Lemgo ist wegen des Heimrechts leicht favorisiert.“
Zweiter gegen Dritter – das Spitzenspiel dieses Wochenendes steigt auf jeden Fall in Halle. Für viele Experten sicherlich eine überraschende Entwicklung, dass nicht der HSV Hamburg und die Rhein-Neckar Löwen hinter dem THW Kiel lauern, sondern der TBV Lemgo und die SG. „Die Lemgoer sind eine der positiven Erscheinungen dieser Serie“, meint Kent-Harry Andersson. „Wir bislang aber auch, müssen diesen Eindruck nun allerdings in den schweren, anstehenden Spielen bestätigen.“
Während die Westdeutschen unter der Woche auf dem Transfermarkt für Furore sorgten und den international renommierten Ungar Ferenc Ilyes für die kommende Serie verpflichteten, sorgte die SG für sportliche Akzente. Sie schlugen die Füchse Berlin souverän mit 37:31. „Wenn wir gegen Lemgo mit dem gleichen Tempo spielen wie am Mittwoch, sind wir einem Sieg sehr nahe“, glaubt SG-Spielmacher Thomas Mogensen. Auch Kent-Harry Andersson ist mit dem letzten Heimauftritt zufrieden, sieht aber noch Verbesserungspotenzial: „Wenn Dan Beutler nicht so hervorragend gehalten hätte, wäre es wohl gegen Berlin eng geworden.“ So oder so: In Spitzenspielen sind die Torhüter immer gefordert. Und auf dieser Position ist auch der TBV Lemgo mit Martin Galia und Carsten Lichtlein hervorragend besetzt.
Am Freitag pausierten Lasse Svan Hansen und Michael Knudsen beim Training. Kent-Harry Andersson rechnet aber damit, dass beide Leistungsträger am Samstagmittag – nach Videobesprechung und Übungseinheit – mit in Richtung Westen aufbrechen werden. Bei den Gastgebern fehlt Weltmeister Michael Kraus (Muskelbündelriss). Der SG-Coach sieht darin keine Schwächung des Gegners. „Michael Kraus profitiert von seiner individuellen Stärke“, meint der Schwede. „Dagegen stellt sich ein Martin Strobel viel mehr in den Dienst der Mannschaft.“
Der TBV rechnet am Sonntag mit 9000 Zuschauern im Gerry-Weber-Stadion. Die Westfalen wollen dieses Ereignis natürlich mit zwei Punkten krönen. „Am Sonntag schließt sich der Kreis“, glaubt TBV-Geschäftsführer Volker Zerbe. „Unser letzter Sieg in Halle war gegen die SG. Und auch diesmal werden wir gewinnen.“ Der SG-Clan ist anderer Meinung. Wenn sich die bestätigt, würde sich die Ausgangskonstellation nach 60 Minuten drehen. Dann würde es heißen: Dritter gegen Zweiter.
Im März 2007 war die SG schon einmal in Halle. Foto: N. Kirschner
Splitter
Live-Ticker. Die Flensborg Avis meldet sich ab 14.30 Uhr direkt aus Halle.
Fernsehen. Ab 14.50 Uhr sendet der TV-Sender „sportdigital.tv“ live.
Radio. Die NDR 1 „Welle Nord“ berichtet „live“ mit Einblendungen um 15.00 Uhr, 15.30 Uhr, 15.40 Uhr, 16.00 Uhr, 16.20 Uhr und von der Schlussphase. Nachberichte und Stimmen um 17.00 Uhr sowie 17.30 Uhr. Reporter ist Rudi Dautwitz.
Schiedsrichter. Bernd Andler/Harald Andler (Remseck/Stuttgart)
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