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SG Flensburg-Handewitt verliert den Anschluss – Niederlage gegen TBV Lemgo

Erneut hat die SG Flensburg-Handewitt am Sonntag ein schweres Auswärtsspiel verloren. Knapp zwei Wochen nach der bitteren Niederlage in der Hamburger Color-Line-Arena, kehrten die Flensburger auch aus Halle mit zwei weiteren Minuspunkten zurück. Nach einer spannenden und umkämpften Partie gewann Lemgo am Ende mit 30:29 (15:14) und bleibt engster Verfolger des THW Kiel. Die SG rutscht durch diese Niederlage mit nun sieben Minuspunkten auf den vierten Tabellenrang ab.
Der ehemalige Lemgoer Fynn Holpert wollte aus dem Tennisstadion in Halle unbedingt zwei Punkte mitnehmen um den Anschluss an den THW Kiel, der mit nur einem Minuspunkt einsam an der Tabellenspitze der Bundesliga verweilt, nicht zu verlieren. Die Niederlage im Spitzenspiel gegen den HSV Hamburg sollte sich nicht wiederholen.
Im mit 7800 Zuschauern nicht mal ansatzweise ausvekauften Gerry Weber Stadion in Halle, bekamen die Zuschauer ein kampfbetontes Spiel zu sehen. Vor allem in der Anfangsphase dominierten die Defensivreihen beider Teams das Geschehen. Michael Knudsen verwandelte zwar gleich den ersten Angriff  zum 1:0 Führungstreffer der SG, danach folgten nur zwei Treffer in acht Minuten. Was folgte war ein Schlagabtausch vom Feinsten, den Zuschauern wurde sehenswerter Handball geboten, es gab kaum technische Fehler und auch Dan Beutler und Carsten Lichtlein zwischen den Pfosten konnten glänzen. Nach zwanzig gespielten Minuten stand es 8:7 für den TBV, Flensburg rannte nun fortan einem Rückstand hinterher. Kent-Harry Andersson reagierte und nahm kurz darauf beim stand von 10:7 die Auszeit. Andersson stellte das Team um, Jacob Heinl stand nun in der Defensive, Ljubomir Vranjes leitete das Spiel und Lasse Boesen fand sich nun auf der Halbposition wieder.

Per Carlén

Lemgo behauptete weiterhin die Führung und ließ Flensburg nicht aufschließen ehe Christiansen und Mogensen in der  26. Spielminute die SG mit einem Doppelschlag wieder heranbrachten.  Kurz vor der Halbzeitpause war es der ehemalige Lemgoer Lasse Boesen, der die SG weiter im Spiel hielt und für den Rückstand zur Pause auf ein Tor beschränkte (14:15).
Nach dem Wechsel schlichen sich Unkonzentriertheiten und Fehler im Flensburger Spiel ein, die Lemgo aber nicht in aller Konsequenz nutzen konnte.  Plötzlich lag die SG wieder mit drei Toren zurück, ehe sich das Blatt ein wenig wendete und Lasse Boesen, der ein starkes Spiel machte, zum 19:19 Ausgleich traf (40. Spielminute). Boesen und Mogensen legten nach und brachten die SG zum ersten Mal seit der Anfangsphase in Führung (21:19) und zwangen Lemgos Trainer Markus Bauer zu einer Auszeit. Genau im richtigen Moment, wie sich rausstellen sollte, Flensburg hatte ein wenig den Faden verloren und ließ sich zu Fehlern hinreißen. Der TBV Lemgo markierte drei Treffer in Folge und zwang Kent-Harry Andersson beim stand von 22:19 für die Ostwestfalen zu seiner Auszeit. Die Gastgeber behaupteten fortan die Führung ehe Oscar Carlen und Michael Knudsen beim 26:26 in der 54. Spielminute wieder für den Ausgleich sorgten. Es entwickelte sich eine spannende und dramatische Schlussphase.  Sebastian Preiß und Rolf Hermann kassierten Zeitstrafen und Flensburg war in Überzahl, vier Minuten vor Schluss gelang Johnny Jensen der 28:27 Führungstreffer. Die Führung hatte auch weiter bestand, Lars Christiansen verwandelte zum 29:28, nun waren nicht mal mehr zwei Minuten zu spielen. Im Gegenzug war Sebastian Preiß für die Lemgoer erfolgreich, erneut der Ausgleich, Flensburg nun wieder im Ballbesitz, aber unkonzentriert. Florian Kehrmann fing einen Pass ab, den Martin Strobel zum 30:29 für den TBV abschloss. Das Gerry Weber Stadion kochte, doch noch blieben den Flensburger 30 Sekunden um wenigstens einen Punkt zu retten. Lasse Svan Hansen setzte den folgenden Wurf jedoch an den Pfosten, Lemgo gewann das Spitzenspiel und bleibt dem THW Kiel weiter dicht auf den Fersen.
Die SG vergibt erneut zwei Punkte im Kampf um die Meisterschaft und muss die Kieler ziehen lassen. Nun müssen die Blicke nach vorne gerichtet werden, es warten noch die schweren Heimspiele gegen die Rhein-Neckar-Löwen und den THW Kiel kurz vor Weihnachten auf das Team von Kent-Harry Andersson.