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Michal Kubisztal: Sein Stern ging in der Campushalle auf

Im Oktober 2007 imponierte Michal Kubisztal an der dänischen Grenze. Der polnische Meister Zaglebie Lubin gewann bei der SG Flensburg-Handewitt mit 33:32, der Halblinke erzielte sieben sehenswerte Treffer. „Ich weiß nicht, was es in Polen zu essen gibt“, staunte SG-Trainer Kent-Harry Andersson damals, „aber er hat einen sehr harten Wurf.“ Zu diesem Zeitpunkt war Michal Kubisztal - wie auch Mannschaftskollege Bartlomiej Jaszka - längst im Visier der Füchse Berlin. Im Dezember 2007 schlug der Klub aus der Bundeshauptstadt zu. ,,Wir haben in Ruhe den Markt sondiert und bewusst einen Schnellschuss vermieden“, sagte eine sichtlich zufriedener Füchse-Geschäftsführer Bob Hanning.

Michal Kubisztal begann in seinem Geburtsort Tarnow mit dem Handball, debütierte später für WKS Slask Wroclaw in der polnischen Liga, bevor er 2003 zu Zaglebie Lubin wechselte. Nach der Vizemeisterschaft 2005 und einem dritten Platz 2006 gewann er mit den Südpolen 2007 die polnische Meisterschaft. Der 28-Jährige bestritt bislang 32 Länderspiele für sein Land, bei der Weltmeisterschaft 2007 gehörte er allerdings nicht zum Kader des „Vize“.
Der Sport bestimmt auch das Privatleben von Michal Kubisztal. Ehefrau Sabina ist Torfrau bei den Füchse-Damen in der Regionalliga. Zum ersten Mal gesehen hat sich das Paar vor rund neun Jahren. Michal Kubisztal war mit der Nationalmannschaft im Trainingslager. Am selben Ort übte zu dieser Zeit auch die Frauen-Auswahl des Landes. Und so manches Mal guckte der 1,94-Meter-Hüne hinüber zu den Mädels, vor allem zur dunkelhaarigen Torfrau. „Wir haben uns dort ineinander verliebt“, sagt Michal Kubisztal. Nun ist das Glück komplett: Vor wenigen Monaten wurde Töchterchen Nadia geboren.
„Sabina sagt mir nach jeder Partie, was ich gut und was ich schlecht gemacht habe, sie ist meine härteste Kritikerin“, erzählt Michal Kubisztal. „Sie kann mir auch Tipps geben, welche Bälle für einen Torwart schwer zu halten sind.“ Zuletzt klappte es sehr gut: In Göppingen, beim 27:23-Erfolg, glückten dem Halblinken 13 Treffer. „Ich habe ihm klar gemacht“, so Füchse-Coach Jörn-Uwe Lommel, „er soll endlich mal seine Trainingsleistung im Spiel bringen.“