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Michael Müller: Hoffnungsträger aus Großwallstadt

Der eine warf mit links, der andere mit rechts. Vor einem Jahr „müllerte“ es in der Campushalle kräftig. Die Zwillingsbrüder Michael und Philipp Müller agierten über weite Strecken gemeinsam im Rückraum des TV Großwallstadt. In der Serie 2007/2008 kein seltenes Bild, inzwischen aber Vergangenheit. Während Michael Müller, der die Trikotnummer 15 trägt, weiterhin die Linkshänder-Position bei den Unterfranken bekleidet, wechselte Bruder Philipp im Sommer zu HBW Balingen-Weilstetten.
Michael und Philipp Müller waren im Sommer 2006 vom Regionalligisten HaSpo Bayreuth gemeinsam zum Zweitligisten TuSpo Obernburg gewechselt und erhielten zudem ein Zweitspielrecht für Großwallstadt. In der letzten Serie standen beide gemeinsam im Erstliga-Kader, wobei vor allem Michael Müller leistungsmäßig explodierte. Nun gehört der 24-Jährige zu den Hoffnungsträgern des deutschen Handballs – und zum Kader, der die Qualifikationsspiele in der Europameisterschafts-Qualifikation bestreiten soll.

Michael Müller

Dabei ist er eher ein Spätstarter. Als Jugendlicher sprachen nicht viele Talent-Scouts über Michael Müller. Für die deutsche Junioren-Nationalmannschaft bestritt er nur eine Partie. Sein Debüt im Brand-Team feierte er im März dieses Jahres und erzielte gegen Tunesien auch gleich sein erstes Länderspiel-Tor. Lange durfte sich der Nachwuchsmann sogar Hoffnungen auf einen Platz im 15er-Kader für Peking machen. „Erwarten kann ich die Nominierung für dieses Ereignis nicht“, gab er sich jedoch stets realistisch.
In der Tat: Es reichte nicht. Die Erfahrungen in der Olympia-Vorbereitung sorgten aber für weitere Motivation. Bei zwei Trainingseinheiten in der Halle und einem folgenden Lauftraining im Freien floss täglich der Schweiß. Durch das Beiprogramm mit einer „Übungseinheit im Tonstudio“ unter der Regie der Gruppe „Höhner“, ein Besuch eines Public-Viewings während der Fußball-EM und der Stippvisite beim HBL-Sponsor Toyota in dessen Kölner Formel-1-Werk schnupperte Michael Müller reichlich „Stallgeruch“ für höhere Aufgaben.