Stripes
Stripes
Archiv

Premieren-Griff in die SG-Wundertüte

Handball. SG Flensburg-Handewitt startet heute mit dem Heimspiel gegen Balingen-Weilstetten in die neue Meisterschafts-Runde.

 

FLENSBURG. "Ja, es passt mir ganz gut mit einem Heimspiel in die Saison zu starten", sehnt Coach Kent-Harry Andersson den Startschuss für die neue Meisterschafts-Runde herbei. Wenn heute Abend die "Hölle-Nord" erstmals zum Tanz im "Fegefeuer" ihre Pforten öffnet, trifft die SG Flensburg-Handewitt zum Debüt auf den Außenseiter HBW Balingen-Weilstetten (Anwurf 20.15 Uhr).

Leicht gereizt

Beim Stichwort "Underdog" reagiert der Schwede allerdings leicht gereizt. "Wir sind gut beraten jeden Gegner einhundert Prozent Respekt entgegenzubringen. Leichte Spiele und leichte Gegner gibt es nicht. Ich erinnere da nur an das letzten Saisonspiel gegen Minden."

Das peinliche Auftritte, wie zuletzt gegen den damaligen Abstiegskandidaten aus Ostwestfalen, der Vergangenheit angehören sollen, steht auf der Prioritätenliste des Vizemeisters ganz oben. "Wir haben einen neuen Geist im Team" umschreibt Andersson eine gravierende Veränderung. Und Sportchef Anders Dahl-Nielsen beteuert sogar: "Ich kann nicht versprechen, dass wir nicht auch einmal ein schlechtes Spiel abliefern werden. Ich verspreche aber, dass wir um jeden Ball und jeden Punkt kämpfen werden."

Gründe für die "frische Denke" sind schnell gefunden. Immerhin nahm die SG einen massiven Umbruch vor, krempelte mit sechs Abgängen und acht Neuzgängen den Kader gewaltig um.

Die Folge: Mit Ausnahme der Spielmacher-Position wird der SG-Anhänger auf allen "Einsatzorten" auch neue Gesichter entdecken, die für Veränderungen stehen und zugleich den Konkurrenz-Kampf von neuem entfacht haben. Eine etablierte Stammformation, wie in den vergangenen Jahren der Fall, wird es nicht mehr geben. Zumindest nicht in erster Zeit.

Herausforderung

Auch für das ebenfalls neuformierte Trainergespann Andersson/Per Carlén bedeutet die Saison eine enorme Herausforderung.

Gilt es doch mit einem runderneuerten Team nahtlos die Spitzenplazierung der letzten Jahren in Deutschland sowie Europa zu behaupten. Den Erfolgsdruck, denn Manager Fynn Holpert mit der Aussage "unser Pflichtziel ist ein Platz unter den ersten drei Teams" erzeugt, gehört zum Alltag der Ballwerfer und fällt im Kreise der Mannschaft auf fruchtbaren Boden.

Dazu Kapitän Ljubomir Vranjes: "Ich würde mich nicht wundern, wenn wir Erster oder Zweiter werden."

Mit Ausnahme von Michael V. Knudsen, der nach einer Blinddarmoperation auf sein Comeback geduldig warten muss, stehen Andersson für das erste Bundesliga-Spiel alle Spieler zur Verfügung.

Sorgenkind

Als echtes Sorgenkind gilt allerdings Johnny Jensen. Beim Jacob-Cement-Cup noch durch einen Schlag an den Kopf außer Gefecht gesetzt, steht der "Handball-Gott" dennoch im Aufgebot. "Über den Kopf haben wir gar nicht gesprochen, da scheint alles in Ordnung zu sein", erklärt Andersson, der sich hingegen um die Knieprobleme seines Abwehrchefs sorgt. "Aber da will und muss Johnny durch."

Wen schickt das Schweden-Duo aus dem 15er Kader auf die Tribüne? "Dass weiß ich noch nicht", so Andersson über ein ungewohntes Luxus-Problem. Bleiben alle Akteure bis zum Anpfiff fit, dürften die Youngster Lasse Johannsen und Sebastian Schneider zu den ersten Anwärtern gehören.

Unabhängig von der Entscheidung erwartet Andersson für das erste Pflichtspiel ein erstes Signal auf die brennende Frage: "Wir haben zwar einen besseren Geist im Team bekommen, aber was ist mit der Qualität in der Mannschaft?"

Volker Metzger