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Hummel-Charity-Cup: Flensburg gewinnt zum dritten Mal

In der Holstenhalle zu Neumünster roch es ein wenig nach „Wintermärchen“. Das Finale war längst abgepfiffen, als Lars Kaufmann noch immer eifrig Autogramme signierte. Doch der Weltmeister erlebte kein „Projekt Gold“, er steckt vielmehr inmitten einer „ganz normalen Vorbereitung“. Nach einem 16:21 (8:11) gegen die SG Flensburg-Handewitt belegte der TBV Lemgo einen zweiten Platz beim Hummel-Charity-Cup. Integrationsprobleme spürte Lars Kaufmann nicht. „Der Anfang in Lemgo erwies sich als nicht so schwer“, sagte der Rückraumspieler, der auch im Abwehr-Mittelblock mitwirkte. „Viele Spieler und der Trainer sind ebenfalls neu. So ist es für mich einfacher, als sich in eine eingespielte Mannschaft zu integrieren.“
Ein erster Husarenstreich glückte den Westfalen im Halbfinale, als sie überraschend den THW Kiel mit 24:21 (13:11) eliminierten. Der 600-Tore-Rückraum mit Filip Jicha, Nikola Karabatic und Kim Andersson wurde kontrolliert, der Triple-Sieger bezwungen. Der neue TBV-Geschäftsführer Volker Zerbe blieb jedoch nicht nur wegen der klaren Finalniederlage hübsch auf dem Teppich: „Wir haben sicherlich gute Ansätze gezeigt, das Team muss aber noch weiter zusammenwachsen.“ Entwarnung gab er wegen der Reihe an Verletzungen. Michael Kraus (Finger), Logi Geirsson (Knie), Rolf Hermann (Gehirnerschütterung) und Lasse Boesen (Zerrung) mussten nur vorübergehend passen.

Anders Eggert feierte den Erfolg.

Da sieht es bei den Flensburgern ganz anders aus. Mit Sören Stryger, Blazenko Lackovic und Einar Holmgeirsson existierten schon drei echte „Sorgenkinder“, da erwischte es in der Vorrunde auch noch Frank von Behren. Ein Handkantenschlag eines Gegenspielers – und das rechte Daumensattelgelenk war gebrochen. Der Nationalspieler fehlt sechs Wochen aus. Da auch Ljubomir Vranjes erkrankt war und Kasper Nielsen geschont wurde, konnte nur ein „Verlegenheits-Rückraum“ spielen. „Überraschend das wir dieses Turnier mit so vielen Problemen gewinnen konnten“, staunte Trainer Kent-Harry Andersson. „Das ist besonders für die Neuzugänge eine weitere Motivation.“ Auffällig: Alexander Petersson, der teilweise brillierte.
Und der THW Kiel? Ihm fehlte beim 21:24 gegen den TBV Lemgo noch die Perfektion der letzten Serie. War das kräfteraubende Trainingslager im Friesland schuld? „Bestimmt nicht“, meinte Stefan Lövgren. „Schließlich hatte auch Lemgo ein Trainingslager. Wir haben einfach nicht ins Spiel gefunden.“ Gegen den dänischen Meister GOG Svendborg, der sich im Neuaufbau befindet, warfen sich Jicha (7/2), Anic (5) und Klein (5) beim 27:16 den Frust von der Seele und sicherten sich Bronze.