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Flensburg-Handewitt gewinnt Hummel-Charity-Cup

Die Handballer der SG Flensburg-Handewitt sind die diesjährigen Gewinner des Hummel-Charity-Cup. Sie bezwangen gestern Abend im Finale den Bundesliga-Rivalen TBV Lemgo mit 21:15 (11:8), der zuvor im Halbfinale den THW Kiel ausgeschaltet hatte. Die SG bezahlte den Turniersieg allerdings teuer, da Nationalspieler Frank von Behren sich am Sonnabend einen Bruch des rechten Daumensattelgelenks zuzog. Er wurde bereits in Hamburg operiert und fällt etwa sechs Wochen aus.
Nach Qualifikationsspielen am Sonnabend in Rendsburg und Elmshorn stand gestern in der Neumünsteraner Holstenhalle die Finalrunde an. Dabei geriet das erste Halbfinale zu einer klaren Angelegenheit. Mit 28:18 (13:8) gewann die SG deutlich gegen den dänischen Meister GOG Svendborg TGI. Trainer Kent-Harry Andersson musste personell improvisieren und schickte Kreisläufer Johnny Jensen in den linken Rückraum neben die Neuzugänge Thomas Mogensen und Alexander Petersson. Doch auch ohne Lijewski, Lackovic und Co. kontrollierte Flensburg die Dänen.

SG-Autogramme waren gefragt.

Spannender wurde das zweite Halbfinale zwischen Titelverteidiger TBV Lemgo und dem THW Kiel, dass Lemgo mit 24:21 (13:11) gewann. Den Kielern fehlte der letzte Biss, um die Partie nach dem 6:9-Rückstand (18.) noch einmal zu drehen. „Lemgo war auch im Trainingslager, wir haben einfach nicht zu unserem Spiel gefunden“, wollte THW-Kapitän Stefan Lövgren die harten Tage von Varel nicht als Ausrede gelten lassen. Bis zum Abpfiff liefen die „Zebras“ stets Rückstanden hinterher und spätestens nach Kehrmanns Siebenmetertreffer zum 23:19 (38.) wusste auch der letzte Handballbegeisterte in der Holstenhalle, dass das heiß ersehnte Nordderby THW gegen Flensburg nicht das Finale des Charity-Cups sein würde.
Den Spaß am Handball hatten die Kieler dadurch allerdings nicht verloren und bewiesen beim 27:16 (14:7)-Sieg im Spiel um Platz drei gegen GOG Svendborg noch einmal ihr Können.
Im Finale zeigte sich, dass der Großteil der 2400 Fans gekommen war, um ausschließlich den THW Kiel zu sehen, denn zum Anpfiff zeigten sich deutliche Lücken auf den Rängen, worunter auch die Stimmung litt. Wieder musste Johnny Jensen auf Halblinks antreten. „Das haben wir noch nie trainiert, aber was soll ich tun bei sechs verletzten Rückraumspielern“, sagte Trainer Kent-Harry Andersson zu der ungewöhnlichen Personalie. Wie wurfgewaltig Jensen jedoch auch aus der Distanz ist, bewies er unfreiwillig, als er in der 6. Minute mit einem Pfostenabpraller kurzfristig den Schiedsrichter nach einem Kopftreffer auf das Parkett beförderte. Bis zum 5:5 war die Partie offen, dann zog die SG auf 10:5 (18.) und 20:14 davon. Immer wieder überlisteten Alexander Petersson im Rückraum und Michael Knudsen vom Kreis Nationalkeeper Carsten Lichtlein, so dass die SG mit 21:15 (11:8) gewann und mit dem Hummel-Charity-Cup den ersten, wenn auch kleinen Titel des Jahres feierte. „Ich bin sehr zufrieden. Es war zwar nur ein kleines Vorbereitungsturnier, aber es hat gezeigt, dass wir eine super Einstellung haben und auch ohne sechs Stammspieler gewinnen können“, freute sich Kent-Harry Andersson, bevor er seine Spieler zum Jubelkreis zusammenrief.