Den obligatorischen Härtetest hat die SG Flensburg-Handewitt zwar erfolgreich bestanden. Beim Gewinn der sechsten Auflage des Jacob Cement-Cups mit einem 32:31 (14:15) gegen KIF Kolding blieb der Champions-League-Finalist von 2004 und 2007 allerdings den Beweis einer Spitzenmannschaft über weite Strecken schuldig.
Nach dem Weggang von Jan Holpert und Joachim Boldsen sowie ohne die verletzten Søren Stryger, Blazenko Lackovic und Frank von Behren sowie dem verhinderten Michael V. Knudsen gelang der SG nur selten flüssiges Kombinationsspiel. Vor allem der Rückraum konnte kaum Torgefahr entwickeln und entsprechend mühsam galt es sich die Möglichkeiten zu erarbeiten. Vor nur rund 2800 Zuschauern schnupperten vor allem die vier Neuzugänge erstmals reichlich Campushallen-Luft. Nicht nur wegen seiner sechs Treffer hinterließ dabei Spielmacher Thomas Mogensen noch den besten Eindruck aus einem Quartett, dass seinen Platz in Sachen Abstimmung und Timing erst noch finden muss.
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Wünsche blieben offen
Hoffnungsvolle Ansätze zeigte Keeper Dane Sijan, der in der zweiten Halbzeit für den starken Dan Beutler ins Tor kam, allerdings bei Würfen aus der Distanz häufig hinter sich greifen musste. Während Einar Holmgeirsson bei seinem Debüt noch halbwegs mit einem "Gelben Schein" unterwegs war und nur Spielpraxis sammeln sollte, setzte sein isländischer Mitstreiter schon erste Ausrufe-Zeichen. Alexander Petersson deutete mehrfach mit tempogeladenen Präzisons-Handball seine hohe Qualifikation an.
Für das erste Pflichtspiel am kommenden Wochenende in Nettelstedt braucht sich die SG-Fangemeinde zwar keine echten Sorgen zu machen, ein mulmiges Gefühl wird den Saisonauftakt allerdings wohl oder übel begleiten. "Das Potenzial ist vorhanden", fasste der neue SG-Manager Fynn Holpert zusammen. Und die Fan-Gemeinde hofft, dass ihre Lieblinge noch viel mehr davon an den Tag legen, als es gegen den Nachbarn aus Kolding der Fall war.
Glanzlichter einer insgesamt recht ausgeglichenen Partie gab es in diesem recht freundschaftlichen und mit mittelmäßigem Tempo absolvierten Testspiel nur wenige. Schließlich nutzen Andersson und auch sein Landsmann auf der Kolding-Bank, Ulf Sivertsson, die Generalprobe für den Meisterschafts-Auftakt um nahezu allen Spielern Einsatzzeiten zu geben. Auffällig, aber nicht ungewöhnlich, war der große "Gesprächsbedarf" im Abwehrzentrum, in dem die "alten Hasen" Johnny Jensen und Kasper Nielsen sich um Neuzugang Mogensen kümmerten.
Schließlich soll der 24-jährige auch im Defensiv-Verband in die Fußstapfen von Joachim Boldsen hineinwachsen. Mit der Wahl zum besten Spieler der Partie gelang dem talentierten Dänen sicherlich der erste Schritt dorthin. Die Trophäe des erfolgreichsten Torschützen ging an Nationalspieler Bo Spellerberg (7).
