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Jetzt beginnen alle bei Null

Jubel, Trubel, Heiterkeit − im Lager der SG Flensburg−Handewitt bestimmen Erleichterung, Freunde und eine Portion Genugtuung die Szenerie. Grund: Mit einem überzeugenden Champions League−Auftritt im polnischen Glogow besiegte die SG den gastgebenden Meister Interferie Zaglebie Lubin klar mit 34:19 (18:8) und erreichte damit als Gruppen−Zweiter nach Topfavorit Ciudad Real die Hauptrunde der Königsklasse. "Wir sind da, wo wir am Anfang der Saison hinwollten. Wir haben die zweite Gruppenphase erreicht und gehören zu den besten Mannschaften Europas. Nun fangen alle wieder bei Null an", freute sich Anders Dahl−Nielsen. Bei der Frage nach den Wunschgegnern bei der Auslosung, die am kommenden Dienstag im EHF−Sitz in Wien vollzogen wird, herrscht Einigkeit. "Wir hätten gerne Barcelona, den HSV Hamburg und GOG. Das wäre eine tolle Gruppe mit guten sportlichen Aussichten."
Nach der gelungenen Revanche für die peinliche 32:33−Heimniederlage gegen Lubin richtete auch Team−Senior Johnny Jensen den Blick nach vorne. "Ich weiß nicht, warum uns in so vielen Spielen die Konzentration und Konstanz gefehlt hat. Aber das müsste jetzt endlich vorbei sein. Außerdem haben wir jetzt alle Spieler wieder dabei und das ist deutlich zu spüren. Wir haben nur einen Weg und der zeigt nach oben. Wir wollen den Gruppensieg und ins Halbfinale. Und mit ein bisschen Glück, schaffen wir das auch." "Wir sind weiter im Konzert der Großen dabei und somit bin ich erst einmal wunschlos glücklich. Ich habe gesagt, dass wir unter Druck am besten spielen können. Und das hat sich auch heute wieder gezeigt. Nun gilt es in den nächsten Heimspielen, unser Publikum wieder davon zu überzeugen, dass wir eine Spitzenmannschaft sind", sagte Manager Fynn Holpert.

Marcin Lijewski

Auch für Anders Dahl−Nielsen kommt den anstehenden drei Heimspielen (Großwallstadt, Magdeburg und Rhein−Neckar−Löwen) eine besondere Bedeutung zu. "Wir müssen mit einer guten Leistung die Hölle−Nord wieder richtig anheizen, die Zuschauer glücklich machen und uns in eine günstige Position bringen, um die Hinrunde gut beenden zu können." Mit einer gewissen Portion Unbehagen hatte sich die SG auf den Weg ins niederschlesische Glogow gemacht, wo im Duell mit dem polnischen Meister der Verbleib in der Königsklasse auf dem Spiel stand.
Doch bereits nach nur zehn Minuten war schon eine Vorentscheidung zugunsten des Vorjahresfinalisten gefallen. Hochkonzentriert legte die Auswahl von SG−Coach Kent−Harry Andersson los wie die Feuerwehr und stellte mit einer kompakten 6:0−Abwehr samt Keeper Dan Beutler die Polen vor eine schier unlösbare Aufgabe. Über 8:2 (11.) und 12:4 (18.) zogen die Gäste bis zur Pause auf 18:8 davon und hatten das Ticket für die auch aus wirtschaftlicher Sicht überlebensnotwendige Hauptrunde früh gelöst.

Das siegreiche SG-Team

Im Stile einer großen Mannschaft leistete sich die SG vor 1700 Zuschauern im kleinen Sporttempel von Glogow, anders als so oft in der Vergangenheit der Fall, dieses Mal keine Auszeit, sondern zog nach Wiederanpfiff voll durch. Zur Belohnung gab es einen klaren 34:19−Kantersieg, der laut Anders Dahl−Nielsen einen erfreulichen Nebeneffekt haben wird. "Wir haben weiter Selbstvertrauen getankt und glauben wieder daran, dass wir eine europäischen Spitzenmannschaft sind."
Und schon am Sonntag (17 Uhr) steht diese These auf dem Prüfstand.