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"Beste SG seit langem" war nicht stark genug

Im fünften Spiel war es bereits die dritte Niederlage der SG in der diesjährigen "Königsklasse". Somit kommt es am kommenden Donnerstag in Polen zum "Showdown" für die Norddeutschen. Nur mit einem Sieg bei MKS Zaglebie Lubin ist die zweite Gruppenphase zu erreichen (20.30 Uhr).
Gegen das spanische Star−Ensemble von Ciudad Real hatte sich die SG im Vorwege nicht viel ausgerechnet. Trotz einer starken ersten Halbzeit, trat am Ende auch die erwartete Niederlage ein und dennoch gab es lange Gesichter im Lager der SG.
Dabei war es nicht die Tatsache das verloren wurde, vielmehr ärgerten sich alle Beteiligten über die Art und Weise. 45 Minuten lang agierte die "beste SG seit langem", wie Spielführer Ljubomir Vranjes anschließend befand, allerdings waren die ersten 15 Spielminuten nach der Pause das Problem. "Wir ärgern uns über die zehn bis 15 Minuten zu Beginn der zweiten Halbzeit", sagte der Spielmacher in Reihen des deutschen Vertreters. "Jede Mannschaft hat eine schwache Phase in ihrem Spiel. Unser Problem ist es derzeit, dass wir diese Perioden mit fünf oder sechs Toren verlieren. Wir müssen wieder dahin kommen, dass wir diese Phasen mit zwei, maximal drei Toren verlieren. Ansonsten liegt man gegen so gute Mannschaften wie Ciudad aussichtslos zurück", so der Mannschaftskapitän, "man darf zwar nicht vergessen, dass Ciudad die beste Abwehr der Welt hat, doch auch wir haben unsere Qualitäten." "Wir sind hier sicherlich nicht als Favorit hierher gefahren und wenn man mit fünf Toren verliert ist es vom Ergebnis her in Ordnung", sagte sein Trainer Kent−Harry Andersson. Der Schwede weiter: "Wenn wir jedoch am Anfang der zweiten Hälfte nicht so schlecht gespielt hätten, wäre ein noch besseres Ergebnis durchaus drin gewesen. Es ist allerdings schön, dass die Mannschaft am Ende zurück gekommen ist. Die lediglich fünf Tore können am Ende noch entscheidend sein", richtete Andersson seinen Blick auf die Endabrechnung in der Gruppe.
Während die beiden schwedischen "Köpfe" der Mannschaft ihren Ärger noch zügeln und der gezeigten Leistung durchaus auch positive Aspekte abgewinnen konnten, ließ Teamleiter Anders Dahl−Nielsen seinem Frust freien Lauf. "Zufrieden bin ich nur mit der ersten Hälfte und unserem Spiel sechs gegen sechs", sagte der Däne und teilte dann kräftig aus: "Mit so einer Mannschaft, wie wir sie haben, darf man nicht mit so vielen Fehlern in die zweite Halbzeit starten. Danach war das Spiel entschieden. Wir haben zwar gekämpft, jedoch auch eine Vielzahl an Chancen missbraucht. Ich bin frustriert, denn das war kein Niveau, das wir in Auswärtsspielen an den Tag legen sollten, selbst nicht, wenn es wie hier gegen starke Gegner geht und man unter Druck steht."
Spielte die SG im ersten Durchgang noch auf Augenhöhe mit Ciudad Real und hätte bei besserer Chancenverwertung sogar klar zur Pause führen können, gab sie die Partie in besagten Anfangsminuten des zweiten Durchgangs aus der Hand. Die Spanier zogen unaufhaltsam auf 28:19 davon. Danach gab es nur noch Krampf und ein Spiel auf schwachem Niveau. "Es ging nur noch darum wer am Boden liegt", befand Christian Hjermind, ehemaliger SG−Akteur in Reihen der Gastgeber. "Dass war kein schönes Handball−Spiel mehr und auch wenn die SG von Leuten wie Johnny Jensen oder wir von Didier Dinart leben, das hätten wir wie erwachsene Männer regeln und lieber ein gutes Handballspiel zeigen sollen", setzte der Däne fort.
Nach dem dreitägigen Spanien−Trip reist die SG bereits heute um 14 Uhr, nach einer Trainingseinheit und einem gemeinsamen Mittag in Handewitt, weiter nach Hessen, wo morgen um 17 Uhr das schwere Bundesliga−Spiel bei MT Melsungen auf dem Programm steht. "Dort erwartet uns ein spannendes und schweres Spiel", wusste Jan Paulsen, Co−Trainer der SG zu berichten, "wir haben großen Respekt vor Melsungen, immerhin haben sie Magdeburg und die Rhein−Neckar−Löwen geschlagen und haben einen guten Lauf."