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Die Blamage in letzter Sekunde abgewendet

Am vierten Spieltag der ersten Gruppenphase gewann der zweimalige Finalist sein letztes Heimspiel gegen Drammen HK nach einem dramatischen Verlauf mit 30:28 (14:16) und untermauerte damit die Anwartschaft auf den zweiten Platz und somit auf die Fahrkarte für die zweite Gruppenphase.
Zwar gilt das anstehende Auswärtsspiel in Ciudad Real (Mittwoch, 20.45 Uhr) eher als "Betriebsausflug", doch dafür muss das Rückspiel in Lubin (22. November) auf jeden Fall gewonnen werden. Erst dann ist die "lebensnotwendige" zweite Gruppenphase erreicht.
Wenn es denn überhaupt einen Matchwinner zu feiern galt, hatte sich Dane Sijan diesen Titel am ehesten verdient. Der serbische Nationaltorwart parierte in der vorletzten Spielminute beim Spielstand von 29:28 einen von Glenn Solberg geworfenen Siebenmeter. Diese Parade und der letzten Treffer der Partie durch Marcin Lijewski beschehrten der Zitterpartie ein dramatisches Ende. "Wir führen 9:3 und dann reißt der Faden. Warum auch immer, aber dann ist plötzlich die Verunsicherung da und nichts klappt mehr. Wenn wir so auswärts spielen, haben wir keine Chance", erklärte Johnny Jensen direkt nach dem glücklichen Sieg. Jensen zeigte sich darüber verärgert, dass sich sein Team wieder nicht über die volle Spielzeit kämpferisch auf der Höhe gezeigt hatte.

Ljubomir Vranjes erzielte das 29:28.

Die Gastgeber erwischten in der rappelvollen Campushalle einen Auftakt nach Maß und knüpften nahtlos an die starke Leistung der zweiten Halbzeit gegen Wetzlar an. In Person von Johnny Jensen ließen die Hausherren die Muskeln spielen und setzten sich mit einer gelungenen Vorstellung gegen die zunächst eingeschüchtert wirkenden Norweger schnell auf 9:3 (10.) ab. Auch als der norwegische Meister unter der Federführung des Ex−Flensburgers Glenn Solberg nach einer Auszeit über 4:10 (13.) auf 7:11 (19.) verkürzte, schien die SG die Partie unangefochten im Griff zu haben. Doch geirrt!
In dem Maße, wie SG−Coach Kent−Harry Andersson in der Folgezeit sein Personal reichlich wechselte, glitt dem Favoriten das Duell aus den Händen. Im Stile einer Klasse−Mannschaft witterte Drammen die Gunst der Stunde, profitierte von sich häufenden Angriffsfehlern der SG und legte einen Konter nach dem anderen auf das Parkett der Campushalle. Glenn Solberg erwies sich dabei als strategischer Mittelpunkt der Aufholjagd − seine Pässe fanden im wieselflinken Jan Richard Hansen häufig den gewünschten Empfänger und Schlag auf Schlag bekamen die Skandinavier Oberwasser.
Aus dem bedrohlichen Rückstand machte Drammen sehr zum Unwillen der SG−Fangemeinde bis zur Pause eine 16:14−Führung. Die Pfiffe in Richtung SG−Spieler waren bei ihrem Gang in die Kabine nicht zu überhören. Es kam wie es kommen musste − das entscheidende Spiel um den zweiten Platz in der Gruppe G entwickelte sich zu einem echten Handball−Krimi.
Beim 19:18 (37.) hatte die SG zwar die Führung erstmals wieder zurückerkämpft, doch die Norweger hatten "Blut" geleckt und hielten mit gewachsenem Selbstvertrauen dagegen. Aus Sicht der SG−Fans ging die Zitterpartie ohne Durchtamen weiter und die Spannung spitzte sich unaufhörlich weiter zu.
Jeden noch so kleinen Fehler der SG bestrafte das recht jungen Drammen−Team eiskalt und verbreitete bis zur 26:25−Führung (53.) Angst und Schrecken an der Flensburger Förde. Erst Sijan und Lijewski sorgten für die Erlösung.