Im dritten Champions-League-Spiel der SG Flensburg-Handewitt stehen zwei Akteure im Blickpunkt. Gegen Polens Meister MKS Zaglebie Lubin feiert heute (19.15 Uhr) nicht nur Rückraumspieler Blazenko Lackovic, sondern auch Torhüter Jan Holpert sein Comeback in der Campushalle.
Sicher ist sicher. Manch einer hatte gerätselt, warum Jan Holpert auf der Liste stand, die von der SG Flensburg-Handewitt für die Champions League an die EHF gemeldet worden ist. Kein Versehen, sondern Vorsorge, die nun hilfreich ist. Dan Beutler hat sich bei seinem kuriosen Zusammenstoß mit dem Torpfosten in Drammen am vergangenen Sonnabend das Nasenbein angebrochen. Der Schwede bekam daher eine Woche Handballpause von SG-Mannschaftsarzt Dr. Hauke Mommsen verordnet. Der Mediziner erneuerte in diesem Zusammenhang seine Kritik daran, dass die Spieler noch keine schützende Gesichtsmaske tragen dürfen.
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SG mit Lackovic und Holpert gegen Lubin
Deshalb gehört Holpert, der nach der vergangenen Serie seinen Rücktritt erklärt hatte, heute zum Aufgebot für das dritte Spiel der Königsklasse gegen Zaglebie Lubin. "Wahrscheinlich sitze ich nur auf der Bank", meinte der Veteran, der am Dienstag von Trainer Kent-Harry Andersson noch einmal getestet und für "genauso gut" wie eh und je befunden wurde. "Ich muss ja sowieso abtrainieren", sagt der 39 Jahre alte Keeper, der sich in zwei Übungseinheiten pro Woche mit der Mannschaft, mit dem Training der Torhüter und mit privatem Joggen fit hält.
Während Holperts Rückkehr nur von kurzer Dauer sein wird, soll Blazenko Lackovic endlich wieder eine Hauptrolle spielen. Seit der WM im Januar war der Kroate wegen einer Knieverletzung nur noch bedingt und nach dem Champions-League-Finale Ende April gar nicht mehr einsatzfähig. Lange zog sich die Rekonvaleszenz nach der Knieoperation hin, nun scheint der 26-Jährige wieder für große Aufgaben bereit. "Dienstag war sein bestes Training seit der Verletzung. Man sieht, dass sein Timing und sein Wurf wieder da sind", sagte Andersson, der den Halblinken heute voraussichtlich von Beginn an einsetzen wird.
Auf dem Weg der Besserung ist nach einer Adduktorenverletzung auch Einar Holmgeirsson, der in der kommenden Woche wieder mit der Mannschaft trainieren soll. Rechtsaußen Sören Stryger hingegen wird einen Monat nach seiner Operation am linken Knie nach wie vor in der Ostseeklinik Damp behandelt.
Zaglebie Lubin ist im internationalen Handball ein weitgehend unbeschriebenes Blatt. Den Neuling in der Champions League hat Kent-Harry Andersson bislang nur in einer Aufzeichnung der 31:32-Heimniederlage gegen Drammen gesehen. "Sie wechseln oft die Abwehrvarianten, spielen 5:1 und 3-2-1 oder Manndeckung gegen einen oder zwei Spieler", sagte der Schwede, der einige Unsicherheiten in der Lubiner Deckung ausmachte. Dennoch gebe es Grund genug, den Außenseiter mit Respekt zu empfangen. Die Qualiäten hat der polnische Meister besonders im Angriff. "Ich weiß nicht, was die essen, aber sie schießen unglaublich hart. An Wurfkraft haben sie mehr als wir", meinte Andersson. In Spielmacher Bartlomiej Jaszka und dem Halblinken Michal Kubisztal sieht der SG-Coach Akteure "mit großer Zukunft, auch in der Bundesliga." Neben den beiden Rückraumspielern gehören auch Kreisläufer Michal Stankiewicz, Rechtsaußen Tomasz Kozlowski und Linksaußen Adrian Niedospial zum erweiterten Kader von Nationaltrainer Bogdan Wenta. Einziger Ausländer im Team ist Torhüter Vitalij Covtun aus Moldawien.
