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Champions League: „Königliche“ Handballer zum Auftakt der Königsklasse

Mit Losglück war die SG Flensburg-Handewitt in der Champions League nicht unbedingt gesegnet. Ausgerechnet die spanische Millionen-Truppe Ciudad Real entpuppte sich als einer von drei Gruppengegnern. Gleich zum Auftakt gastiert dieser renommierte Gegner am Donnerstag (20.15 Uhr) in der Campushalle. „Ciudad Real ist für mich die beste Mannschaft der Welt“, meint nicht nur Champions-League-Novize Alexander Petersson. Die Flinte wirft der Isländer aber nicht ins Korn: „Wenn wir einen guten Tag haben, können wir aber auch die Spanier schlagen.“
Am Mittwochabend treffen die Handballer von BM Ciudad Real in ihrem Quartier am Rande von Flensburg ein. Sein Name: „Historischer Krug“. „Historisch“ könnte auch die Champions-League-Partie werden. Bereits zum vierten Mal misst sich der Bundesligist mit der Millionen-Truppe aus der „La Mancha“. 1999 siegten die Flensburger in den Endspielen um den City-Cup, 2002 drehte Ciudad Real den Spieß im Pokalsieger-Wettbewerb um. Und 2006 düpierten die Spanier im Halbfinale die Flensburger und legten den Grundstein für ihren Triumph in der Königsklasse.
Bei den Schleswig-Holsteinern war die Stimmung am Wochenanfang prächtig. Nach dem Derby-Sieg gegen den THW Kiel (37:32) spürte man das hinzugewonnene Selbstvertrauen in jeder Ecke der Duburghalle. „Das Training war sehr gut, mit viel Tempo“, freut sich Trainer Kent-Harry Andersson. „Ich habe den Spielern jedoch gesagt, dass sie auf dem Boden der Tatsachen bleiben sollen. Wir befinden uns im Moment in einer schwierigen Phase mit vielen Top-Partien in kurzer Folge.“
Montag meldeten sich die Langverletzten Blazenko Lackovic (Knie) und Frank von Behren (Daumen) zurück. Das erste Mannschafts-Training seit Langem! „Für beide war es sehr wichtig dabei zu sein“, erzählt Kent-Harry Andersson. „Ein Einsatz gegen Ciudad Real ist aber noch nicht möglich.“ Das Comeback könnte in der Bundesliga-Partie gegen den TBV Lemgo (3. Oktober) oder in Drammen (6. Oktober) erfolgen.
Das Augenmerk des schwedischen Coachs bei der Video-Analyse lag auf dem Rückraum von Ciudad Real. Er bedauerte ein wenig, dass ihm nur Mitschnitte aus der Vorbereitung vorlagen, als der spanische Meister gegen Zagreb, Chambery oder Montpellier spielte. Allesamt Teams, die nicht mit einer 6:0-, sondern mit einer offensiven Deckung operieren. Dennoch gibt es für Kent-Harry Andersson nur eine Devise: Die Defensive muss wieder tüchtig ackern. „Rutenka, Metlicic, Rodriguez, Stefansson, Zorman oder Entrerrios – so viele Weltklasse-Leute sieht man selten in einem Rückraum“, schnalzt der 58-Jährige mit der Zunge.
Ciudad Real startete erfolgreich in die neue Saison. Nach einem knappen Sieg gegen Barcelona im spanischen Supercup ließen die Iberer in den ersten beiden Partien der Liga Asobal gegen Logrono und in Teucro keine Punkte liegen. Beim klaren 33:22 in Teucro fehlten Rechtsaußen Christian Hjermind (Magen-Darm-Entzündung) und Kreisläufer Rolando Urios (Knie-Operation). Zudem zog sich der neue dänische Kreisläufer Torsten Laen eine Bänderdehnung am Wurfarm zu. Mögliche Alternativen auf seiner Position: Didier Dinart oder Siarhei Rutenka.
In der Abwehr setzt Ciudad Real auf eine 5:1-Formation. Einer der beiden Linksaußen, David Davis oder Schwede Jonas Källmann, fungieren als Spitze. Dahinter thront Didier Dinart im Zentrum („der beste Abwehrspieler der Welt“). Für Kent-Harry Andersson ist klar: „Wir müssen eine ähnliche Leistung bringen wie gegen den THW Kiel. Schließlich ist Ciudad Real neben dem THW der zweite Top-Favorit auf den Gewinn der Champions League.“

Geht diesmal etwas gegen Ciudad Real?



Splitter
Karten-Situation. Es gibt noch Stehplätze (Tickets für alle drei Champions-League-Spiele) in den sh:z-Ticketcentern.


Fernsehen. Um 20 Uhr geht „Eurosport“ live auf Sendung. Kommentator ist Jürgen Höthker.


SG-BUS-Shuttle-Dienst. Vier Gelenkzüge von AUTOKRAFT, AFAG und AKTIV BUS fahren ab 18.45 Uhr vom Parkplatz „Exe“ zur Campushalle. Ein Bus fährt ab 18.45 Uhr vom Parkplatz Fördepark (Haltestelle Linie 14) zur Campushalle. Bis 45 Minuten nach Spielschluss fahren die Busse zum Parkplatz „Exe“ und zum Fördepark zurück. In Handewitt startet um 19.30 Uhr ein Gelenkbus von der Wikinghalle nach Flensburg. Dieser Bus fährt 25 Minuten nach Spielschluss zurück.


Hallenöffnung. Die Campushalle öffnet um 18.45 Uhr.


Schiedsrichter. Zoran Stanojevic und Slobodan Visekruna (Serbien) leiteten bereits die letztjährige SG-Partie gegen Medwedi Tschechow (34:29).


EHF-Delegierter: Gunnar K. Gunnarsson (Island)


Statistik. Von bislang 6 Partien gegen Ciudad Real gewann die SG zwei, eine Partie endete mit einem Remis. Das Torverhältnis lautet 156:166 Tore.


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