Stripes
Stripes
Archiv

Flensburg geht gegen Ciudad Real unter

Nur fünf Tage nach dem 37:32 im Bundesliga-Hit gegen den Nordrivalen THW Kiel musste die SG Flensburg-Handewitt in ihrer Auftaktpartie der Champions League gleich gegen das nächste europäische Spitzenteam ran. Gegen Ciudad Real - quasi das Real Madrid des Handballs - setzte es für die Mannschaft von Trainer Kent-Harry Andersson am Donnerstagabend in der ausverkauften Campushalle eine 26:34 (14:13)- Pleite und erwischte damit einen klassischen Fehlstart in die Gruppenphase der Königsklasse des Handballs. Zu Beginn schenkten sich beide Teams nichts. Allerdings kamen sowohl die Gastgeber als auch das spanische Top-Team fast ausschließlich durch Einzelaktionen zum Erfolg. Nach einer Viertelstunde führten die Flensburger mit 7:5.
Vor allem SG-Torwart Dane Sijan überzeugte in der Anfangsphase mit Weltklasse-Paraden und riss das Publikum immer wieder von den Sitzen. Auch in der Folgezeit wogte die Begegnung hin und her. Beide Abwehrreihen dominierten die Partie. 9:9 hieß der Spielstand nach 20 Minuten. Bis zur Halbzeitpause das gleiche Bild: Zwei Spitzenteams, die sich auf hohem Niveau neutralisierten und vor allem durch ihre jeweilige individuelle Klasse zu Treffern kamen. Mit einer knappen 14:13-Führung für die Norddeutschen ging es die Pause. SG-Manager Fynn Holpert war nach den ersten 30 Minuten zufrieden: "Gegen diese Weltauswahl von Ciudad halten wir bislang super dagegen. Unsere Führung geht in Ordnung. Aber wir müssen im zweiten Durchgang weiter hochkonzentriert bleiben."

Anders Eggert: Gute Siebenmeter in der Anfangsphase

Allerdings wurde sein Wunsch nicht erfüllt. Die Iberer erwischten den besseren Start in die zweite Halbzeit. Aus dem knappen Rückstand machte der Champions-League-Sieger von 2006 innerhalb von fünf Minuten einen 17:14-Vorsprung. Die Schleswig-Holsteiner agierten in dieser Phase zu hektisch und leisteten sich in der Offensive viele unnötige Ballverluste, die die Spanier gnadenlos ausnutzten. Die Fans versuchten nun alles, ihre "Lieblinge" nach vorne zu schreien. Aber die Gäste blieben cool und spielten ihre ganze Cleverness aus. Tor um Tor vergrößerte Ciudad den Vorsprung und erteilte den Flensburgern nun eine wahre Lehrstunde. Nach 45 Minuten führten die Gäste 25:17. Die Stimmung in der Halle war auf dem Nullpunkt. Zu diesem Zeitpunkt war der Widerstand der SG bereits gebrochen, und die Spanier brachten die Partie locker über die Runden. Flensburgs Torge Johannsen war nach der Niederlage bedient: "Das war in der zweiten Hälfte einfach gar nichts mehr von uns. Wir waren in allen Belangen unterlegen." Bester SG-Schütze war Thomas Mogensen mit fünf Toren, für Ciudad traf Uros Zorman sechs Mal. Am Sonntag (15.00 Uhr) muss die Andersson-Mannschaft in der Bundesliga zum Spitzenspiel zum HSV.