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Christian Hjermind: „Die Zeit in Flensburg werde ich nie vergessen“

785 Tore in 208 Partien erzielte Christian Hjermind zwischen 1996 und 2001 für die SG Flensburg-Handewitt. Dann wechselte der dänische Rechtsaußen für zwei Spielzeiten nach Ciudad Real. Nach der Rückkehr ins dänische Kolding landete der 34-Jährige zum zweiten Mal in der „La Mancha“. Die Redaktion sprach mit ihm.

Christian Hjermind, erzähle uns bitte: Wie es dazu gekommen ist, dass du zum zweiten Mal für  Ciudad Real spielst?
Christian Hjermind: Bei Ciudad Real war man ursprünglich davon ausgegangen, dass man Mirza Dzomba überreden könnte, noch eine Saison zu spielen. Doch der Kroate wollte nach Hause, während Luc Abola erst 2008 aus Frankreich kommt. Ciudad Real hatte plötzlich keinen Rechtsaußen. In dieser Situation hat sich der Club an mich erinnert. Ich war schon in Ciudad Real, sodass sich die Verantwortlichen sicher waren, dass ich mich schnell integrieren würde. Ich hatte eigentlich mit dem Gedanken gespielt, nicht mehr auf so hohem Niveau zu spielen. Doch als die Anfrage aus Spanien kam, sagte ich mir: Warum nicht? Inzwischen hat Ciudad Real mit Roberto Garcia Parrondo noch einen Rechtsaußen verpflichtet.

Christian Hjermind: Nach Kolding nun wieder Ciudad Real.

Das heißt: Du wirst nur ein Jahr in Ciudad Real spielen? Und was dann?
Christian Hjermind: Ja, der Vertrag läuft nur ein Jahr. Es ist die letzte Saison meiner Karriere. Dann gehe ich nach Kolding zurück – aber nicht als Spieler.


Gleich in der Vorrunde der Champions League trifft Ciudad Real auf die SG Flensburg-Handewitt. Etwas Besonderes für dich?
Christian Hjermind: Auf jeden Fall. Ich habe mich in Flensburg immer wohl gefühlt. Den Werdegang der SG habe ich auch nach meiner Zeit verfolgt – und werde es auch in Zukunft tun. Es wird viel Spaß machen, gegen den alten Verein zu spielen. Aber die Partien werden auch ganz wichtig sein. Schließlich geht es um den Gruppensieg.


Hast du noch mit alten Weggefährten aus SG-Zeiten regelmäßigen Kontakt?
Christian Hjermind: Ab und zu sieht man sich und unterhält sich. Einen regelmäßigen Kontakt gibt es aber nicht. Sehr schön war das Abschiedsspiel von Jan Holpert. Dort hatte ich die Gelegenheit, viele alte Kollegen zu treffen. Die Zeit in Flensburg werde ich nie vergessen.


Anders Dahl-Nielsen war zwei Jahre lang dein Trainer in Flensburg. Nun ist er sportlicher Leiter bei der SG. Wird das ein besonderes Wiedersehen?
Christian Hjermind: Ich hatte immer ein gutes Verhältnis zu ihm. Er hat in meiner Karriere eine besondere Rolle gespielt. Schließlich war es Anders Dahl-Nielsen, der mich 1996 in Kopenhagen entdeckte und mir die Chance gab, in eine der besten Mannschaften Europas zu spielen. Ich denke, dass für Anders Dahl-Nielsen die SG Flensburg-Handewitt etwas Besonderes ist. So musste er das Angebot, dort als sportlicher Leiter zu arbeiten, einfach annehmen.


Ciudad Real gilt neben dem THW Kiel als Favorit auf den Sieg in der Champions League? Wie ist die Erwartungshaltung in Ciudad Real?
Christian Hjermind: Ciudad Real wird alles geben, um möglichst weit zukommen. Aber wir können nicht acht Monate in die Zukunft schauen. Wir müssen von Spiel zu Spiel denken und immer ein hohes Niveau halten. Neben Kiel und Ciudad Real sehe ich aber noch weitere Titelkandidaten. Hamburg, die anderen spanischen Klubs, vielleicht auch Veszprém und Celje – und natürlich die SG.