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SG-Niederlage in sieben Minuten besiegelt

Angesichts des Wirbels um Blazenko Lackovic geriet das sportliche Geschehen in der Hamburger Color Line Arena   ein wenig in den Hintergrund. Mit der 30:32 (14:20)-Niederlage gegen den HSV verspielte die SG Flensburg-Handewitt die letzte theoretische Chance auf das Halbfinale in der Champions League. Wie schon in gesamten missratenen Saison in der Königsklasse beschränkte sich die SG auf eine Drohgebärde: Wir könnten euch schlagen, wenn wir wollten. Dem beileibe nicht überzeugenden HSV genügten sieben Minuten, um die Basis für den bitter benötigten Erfolg zu legen. Von 10:9 (19.) auf 19:11 (26.) zogen die Gastgeber davon, als die Flensburger in eine Art Wachkoma fielen * da war die Partie gelaufen.
"Da haben wir die Bälle zu einfach hergegeben und viele Konter gefangen", sagte SG-Trainer Kent-Harry Andersson. Zudem schwächelte die Abwehr und mit ihr Torhüter Dan Beutler. Mit einer Steigerung bei Kampfgeist und Disziplin verhinderte die SG im zweiten Durchgang ein Desaster. Zudem wurde im Tor nun Dane Sijan mit zwölf  Paraden  (Quote 40 Prozent) zum Rückhalt, was den Serben zu einer kühnen Ankündiung ermutigte: *Meine beste Zeit kommt noch." Andersson lobte den Keeper, schränkte aber ein: *Würfe aus kurzer Distanz hat er super gehalten, bei Würfen aus dem Rückraum muss er sich verbessern."
Wie Sijan bekam auch Einar Holmgeirsson eine Chance. Der Isländer traf zwei Mal, hatte aber das Pech, dass die Stammkraft auf halbrechts  eine Top-Leitung bot: Marcin Lijewski lwegte sich gegen seinen künftigen Verein mächtig ins Zeug und war mit acht Toren  bester SG-Werfer.

Bis auf 24:25 (48.) kämpften sich die Gäste wieder heran, dann sah Michael Knudsen nach seiner dritten Zeitstrafe die Rote Karte. "Das war die entscheidende Schwächung. Knudsen ist für uns derzeit soviel wert wie Karabatic für den THW Kiel", meinte Trainer Andersson.
Der HSV verteidigte mit dem ersten Saisonerfolg über die Flensburger  die Chance auf das Halbfinale, mussten dies aber teuer bezahlen. Nach Oleg Velyky, Stefan Schröder und Guillaume Gille verletzten sich am Sonnabend Torsten Jansen und Matthias Flohr.