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Flensburger Halbfinal-Traum geplatzt

Die SG Flensburg-Handewitt hat ihre letzte Chance auf den Einzug ins Halbfinale der Handball-Champions-League verspielt. Gegen Portland San Antonio aus dem spanischen Pamplona kamen die Schleswig-Holsteiner am Sonntag nicht über ein 30:30 (17:15) hinaus und bleiben damit in der Hauptrunden-Gruppe C siegloses Tabellenschlusslicht. Die Nordlichter begannen stark und lagen nach vier Minuten mit 4:2 in Führung. Dann aber nahm sich die Mannschaft von Trainer Kent-Harry Andersson zum wiederholten Male in dieser Saison urplötzlich eine Auszeit und lud die Gäste durch nachlässige Deckungsarbeit zum Toreschießen ein - die Iberer zogen auf 8:5 davon. Nur gut für die Flensburger, dass auch das Team von Coach Javier Cabanas López an diesem Nachmittag nicht gerade durch Konstanz bestach. So konnten sich die Hausherren, bei denen der Serbe Dane Sijan Stammkeeper Dan Beutler nach knapp 20 Minuten ablöste, wieder herankämpfen. Die Schlussphase des ersten Abschnitts war an Dramatik kaum mehr zu überbieten. Drei Minuten vor der Halbzeit führten die Spanier um ihren kroatischen Superstar Ivano Balic mit 15:13, bevor der Bundesligist mit einem tollen Schlussspurt vier Treffer in Serie erzielte und mit einem Zwei-Tore-Vorsprung in die Kabine ging. Die als "Hölle Nord" titulierte Campushalle war längst ein Tollhaus.

Es reichte nicht.

Mit der Unterstützung ihrer frenetischen Fans im Rücken boten die SG-Profis auch zu Beginn des zweiten Durchgangs tollen Handball. Die Iberer, derzeit nur Vierter in der heimischen Liga, zeigten sich jedoch unbeeindruckt von der Kulisse und agierten nun wieder konzentrierter als in den Schlussminuten der ersten Hälfte. Einzig Balic kam nicht so recht ins Spiel. Nach 38. Minuten hatte Coach López genug gesehen von dem Kroaten und setzte ihn vorübergehend auf die Bank. Die Partie stand unterdessen weiterhin auf Messers Schneide. Andersson versuchte, mit einem erneuten Torwartwechsel seiner zuweilen etwas durchlässigen Deckung mehr Sicherheit zu verleihen - Beutler löste Sijan wieder ab (46.). Den zwischenzeitlichen Ausgleich zum 27:27 (50.) konnte aber auch der 28-malige schwedische Nationalspieler nicht verhindern. Nun waren Moral und Nerven gefragt. Am Ende aber waren die Nordlichter dem Druck nicht gewachsen. Torge Johannsen scheiterte beim Stand von 30:29 an Keeper Tomas Svensson (59.) und ermöglichte den Gästen aus Pamplona so, ihren letzten Angriff in aller Ruhe auszuspielen. Balic war es schließlich, der kurz vor Schluss zum 30:30 traf. Ein Treffer, der gleichzeitig alle SG-Träume vom Einzug ins Semifinale platzen ließ.