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Champions League: 25:29 – Rückschlag in Zagreb

Es wird schwer. Auch die dritte Partie in der Königsklassen-Hauptrunde verlor die SG Flensburg-Handewitt. Nach einer schwarzen Schlussviertelstunde hieß es beim RK Zagreb 25:29 (15:12). Um noch eine Chance auf das Halbfinale zu haben, muss die SG die drei noch ausstehenden Spiele gewinnen und zugleich darauf hoffen, dass kein anderes Team auswärts gewinnt. „Noch ist nichts verloren“, mahnte SG-Sportdirektor Anders Dahl-Nielsen zur Besonnenheit. „Wir müssen uns nun erst einmal auf das Spiel am Mittwoch gegen Hamburg konzentrieren.“
Der „Dom Sportova“ war ein freundlicher „Hexenkessel“. Vor dem Anpfiff gab es warmen Beifall für Blazenko Lackovic, der für seine EM-Silbermedaille ebenso blumige Grüße erhielt wie die dänischen Europameister. Ein anderer SG-Akteur saß derweil zu Hause vor dem Bildschirm: Johnny Jensen. Der „Handballgott“ musste wegen seiner Knie-Probleme passen, dürfte aufgrund des Spielverlaufs aber kaum ruhig gesessen haben. Spannung pur!
Dabei begann die SG sehr souverän, ließ sich von der aggressiven Zagreber Deckung nicht schocken, stand zudem selbst gut am eigenen Kreis. Lediglich Kiril Lazarov vermochte ein paar Akzente zu setzen, bediente zwei Mal Igor Vori, um dann selbst zum 3:4 treffen. Ein kleines „Linkshänder-Festival“ – Alexander Petersson und zwei Mal Marcin Lijewski – brachten die SG dann aber auf 7:3 in Front. Beim 10:5 (17.) verlor Zagrebs Coach Lino Cervar die Geduld und beantragte seine Auszeit.
Die Gastgeber kamen besser ins Spiel, die SG hielt den Kontrahenten aber auf Distanz. Vor allem direkt vor der Pause stand der Vorsprung auf der Kippe. Kiril Lazarov verwandelte einen Gegenstoß zum 12:14, im Gegenzug verlor die SG erneut den Ball, aber Zagreb machte es nicht besser. Dafür glückte Marcin Lijewski mit seinem vierten Treffer das wichtige 15:12, das Dan Beutler mit einer Glanzparade untermauerte. Mit dem Pausenpfiff parierte er einen Siebenmeter von Mirza Dzomba.
Gut in Form war Blazenko Lackovic, der vor „heimischer Kulisse“ auch aus zehn oder elf Metern glänzend traf. Mit seinem „siebten Streich“ erhöhte er auf 21:17. Thomas Mogensen und Marcin Lijewski hielten mit ihren Toren den kroatischen Rivalen auf Distanz: 23:19 – eine Zagreber Aufholjagd schien im Hallenboden stecken zu bleiben.
Die letzte 15 Minuten verdienten sich das Prädikat „unglaublich“. Der „Dom Sportova“ erlebte doch noch einen Heimsieg. Zehn Mal trafen die Zagreber, nur zwei Mal die SG. Lars Christiansen fand jeweils die Lücke auf Linksaußen. Sicherlich lag es nicht nur an eigenem Unvermögen und an der kroatischen Kampfkraft, sondern auch an den unglücklichen Entscheidungen der Schiedsrichter. Kein einziger Siebenmeter für die SG – ein ungewöhnliches statistisches Detail für eine solche Partie!
Nach diesem bitteren Ende dauerte es einige Minuten, dann blickte der SG-Tross entschlossen nach vorne. „Jetzt können wir uns nicht mehr verstecken, es zählen nur noch Taten“, ergriff SG-Kapitän Ljubomir Vranjes das Wort. „Am Mittwoch kommt für uns nur ein Sieg in Frage. Und bis zum Saisonende werden wir kämpfen.“

Nur Lars Christiansen traf in der Schlussphase.


RK Croatia Osiguranje Zagreb – SG Flensburg-Handewitt 29:25 (12:15)
RK Zagreb: Jerkovic, Sola, Somic – Kaleb (1), Duvnjak (3), Lazarov (9/2), Spoljaric (1), Vori (7), Dzomba (2), Valcic, Bedekovic, Horvat (2), Vukic (2), Bikanic (2)
SG Flensburg-Handewitt: Beutler (13/1 Paraden), Sijan (1 Parade; ab 52.) – Lackovic (7), Nielsen, Mogensen (2), Christiansen (5), Vranjes (1), Johannsen, Lijewski (5), Petersson (2), Knudsen (3)
Schiedsrichter: Kohout/ Novak (Tschechien); Zeitstrafen: 4:10 Minuten (Vori 2, Kaleb 2 – Knudsen 4, Lijewski 2, Vranjes 2, Lackovic 2); Siebenmeter: 4/2:0 (Lazarov trifft Latte, Dzomba scheitert an Beutler); Zuschauer: 7000
Spielverlauf: 0:1 (2.), 2:2 (4.), 2:4 (5.), 3:7 (10.), 5:7 (12.), 5:10 (17.), 7:10 (19.), 9:11 (22.), 9:13 (25.), 10:14 (26.), 12:14 (28.) – 13:15 (34.), 15:17 (37.), 17:19 (40.), 17:21 (42.), 19:23 (45.), 23:23 (48.), 23:24 (49.), 26:24 (54.), 26:25 (56.)


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