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Heißes Derby in der Königsklasse

Als Fan der SG Flensburg−Handewitt weiß man im Augenblick sicher nicht, ob man sich über die kommenden Spiele in der Champions League freuen oder fürchten soll. Denn nach der Auslosung muss man feststellen, dass die Flensburger in einer Todesgruppe gelandet sind. Portland San Antonio mit Stars wie Ivano Balic und Europameister Lars Jørgensen, HC Croatia Osiguranje−Zagreb mit vielen kroatischen Nationalspielern und HSV Hamburg mit Europa− und Weltmeistern an Bord heißen die Gegner. Letztgenannter wird morgen seine Visitenkarte in der Campushalle abgeben (Sonntag 15 Uhr, Campushalle; 14.30 Uhr Live−Ticker).
Auf internationalem Parkett haben die beiden Bundesligisten noch nie die Klingen gekreuzt. Allerdings ist SG−Geschäftsführer Fynn Holpert davon überzeugt, dass seine Mannschaft den ersten Sieg in der Gruppe 3 einfahren wird. "Wenn wir es schaffen, über 60 Minuten so zu spielen wie in Balingen, dann werden wir auch gegen den HSV als Sieger den Platz verlassen. Aber das wird natürlich ein ganz anderes Spiel als am Mittwoch", weiß auch der Geschäftsführer. Schließlich würden sich zwei Topteams gegenüberstehen, die sich aus dem Effeff kennen würden.
Entsprechenden Respekt hat auch SG−Trainer Kent−Harry Andersson vor dem Starensemble aus der Hansestadt, die von über 500 Fans begleitet wird. "Der HSV ist eine ganz starke Mannschaft, die in der Deckung sowohl mit einer 6:0−Variante als auch mit einer 5:1−Formation spielen kann", lobt der Schwede die Abwehrarbeit der Gäste.
Dabei bereitet ihm sein eigener Kader schon genug Sorgen, denn unter andereem steht hinter dem Einsatz von Johnny Jensen ein großes Fragezeichen. "Ich muss mit unserem Mannschafts−Arzt Hauke Mommsen sprechen und hören, ob ein Einsatz vertretbar ist", so der SG−Trainer.

Hält die Dänen-Euphorie? Foto: Brian Bojsen

Dabei macht er indirekt deutlich, dass seine Prioritäten in diesen Tagen nicht unmittelbar in der Champions League liegen. So würde er seinen norwegischen Abwehrspezialisten lieber schonen, um ihn in den wichtigen Meisterschaftspielen dabei zu haben.
Auch in Mannschaftskreisen ist zu hören, dass die Meisterschaft in diesem Jahr das Objekt der Begierde ist. Unter anderem auch für Marcin Lijewski. Der Pole steht unter besonderer Beobachtung morgen, schließlich spielt er gegen seinen zukünftigen Arbeitgeber. "Das wird eine ganz harte Partie und für mich auch eine besondere. Wir werden uns sicher bekämpfen wie die Schweine. Aber ich werde als geben, um dieses Spiel zu gewinnen, denn noch bin ich SGer", so der Pole, der sich mit einem Titel aus Flensburg verabschieden will. "Am liebten als Deutscher Meister."
Eine besondere Rolle wird auch den Torhütern zufallen. Dementsprechend erwartet HSV−Trainer Martin Schwalb von seinen Mannen eine konzentrierte Leistung. "Wir müssen vor allem im Angriff gut spielen, dann haben wir eine gute Chance, die Partie zu gewinnen", stellt der HSV−Coach vor dem Spiel klar. "Wir haben keinen übermäßigen Respekt vor dem Spiel oder dem Gegner, weil wir in der Lage sind, mit allen Mannschaften in der Gruppe mitzuhalten. Wir wissen um unsere guten Torhüter und unsere gute Abwehr, wir dürfen nur keine leichten Gegentreffer zulassen", fordert Schwalb.
Damit seine Mannschaft sich der Bedeutung der Partie bewusst ist, reist er bereits heute mit seinem Team an und bittet heute Abend nochmals zum Training in die Campushalle. Somit steht dem ersten Kracher in der Gruppe 3 nichts mehr im Wege. Das Stelldichein der Starensembles kann beginnen. Für die morgige Partie sind noch 700 Karten in den bekannten Vorverkaufsstellen erhältlich.