Stripes
Stripes
Archiv

Die SG Flensburg-Handewitt betrieb Wiedergutmachung im großen Stile

Die SG Flensburg-Handewitt hat ernst gemacht und sich für die peinliche Heimpleite in der Champions League gegen Zaglebie Lubin (32:33) am vergangenen Donnerstag rehabilitiert. Mit 29:21 (15:5) gewann die SG bei Aufsteiger Füchse Berlin und hat in der Tabelle den zweiten Rang hinter Meister THW Kiel behauptet.
Bereits vor dem Spiel hatte Co-Trainer Jan Paulsen die Devise des Abends vorgegeben und die Mannschaft hielt sich dran. "Wir müssen hier Wiedergutmachung betreiben", hatte der Däne die Spieler in die Pflicht genommen und diese hatten verstanden. Die Gäste begannen hoch konzentriert und waren dem Neuling von Beginn an in allen Belangen überlegen.
Bereits nach 7 Minuten und 15 Sekunden skandierten die rund 150 mitgereisten SG-Fans, "hier regiert die Hölle Nord". Zu diesem Zeitpunkt führten ihre "Helden" bereits, wie sich am Ende herausstellen sollte, uneinholbar mit 5:1. Selbst ein "Time-Out" der Füchse brachte keine Besserung im Spiel der Gastgeber. Als Torge Johannsen in Unterzahl das 7:1 (12.) markierte, war bereits frühzeitig eine Art Vorentscheidung gefallen.

Dan Beutler erlebte eine schöne erste Hälfte.

Zu stark war die SG an diesem Abend. Dan Beutler war nach seiner Nasenverletzung ins Tor zurückgekehrt und gab der Deckung ebenso Stabilität wie der Wiedergenesene Johnny Jensen im Mittelblock. Dazu zeigte Rouitinier Lars Christiansen auf Außen seine ganze Klasse und den "jungen Wilden", wie es geht. Angetrieben von einem umsichtigen Spielmacherduo, Ljubormir Vranjes und Thomas Mogensen, kam die SG zu einem deutlichen und verdienten Erfolg.
Bei der SG hat man offensichtlich aus den Fehlern der Lubin-Partie gelernt. Die Einstellung stimmte in der Max-Schmeling-Halle und die zuletzt verletzten Blazenko Lackovic und Frank von Behren konnten ihre dringend benötigte Spielpraxis in aller Ruhe sammeln, als die eingespielte Startformation bereits ausreichend Vorarbeit geleistet hatte. Mit der sicheren Führung im Rücken, war es für beide bei ihrem Liga-Comeback wesentlich einfacher, als noch gegen Lubin. Olympiasieger Lackovic gelang im Gegensatz zum Europacup-Auftritt diesmal mit seinem ersten Versuch das erste Tor.
Die SG konnte an diesem Tag selbst der kurzfristigen Ausfalle von Alexander Petterson ohne Probleme verkraften. Der Isländer war beim Abschlusstraining umgeknickt und fiel somit aus. Jan Paulsen hatte im Vorfeld der Begegnung angemerkt: "Die Füchse können sehr gut kämpfen, wir sind jedoch die stärkere Mannschaft. Wenn wir hier 60 Minuten lang konzentriert sind, dann werden wir gewinnen." Der Däne behielt Recht. Mit einer über die gesamte Spielzeit hoch konzentrierten und souveränen Leistung, hat die SG ihren Nimbus, die einzige ungeschlagene Mannschaft in Deutschlands Elitelga zu sein gewahrt, und ist für das Spitzenspiel am Sonnabend gegen die HSG Nordhorn (15 Uhr/Live-Ticker ab 14.30 Uhr) bestens gerüstet.