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Historie: Zum 50. Mal gegen den TBV Lemgo

Welcher Klub in der Bundesliga hat in der letzten Serie nicht gegen die SG Flensburg-Handewitt verloren? Der TBV Lemgo. Die Westfalen widerstanden als einzige dem Heimnimbus der Campushalle und entführten in der letzten Serie trotz eines 13:18-Rückstands zur Pause noch ein 31:31-Remis. 23 Sekunden vor Schluss fing sich die SG im letzten September einen Gegenstoß von Florian Kehrmann ein. „Wir haben den Start in die zweite Halbzeit verschlafen“, meinte SG-Interimscoach Viggo Sigurdsson auf der Pressekonferenz.

In der letzten Serie gab es ein 31:31.

So war auch das große Jubiläum von Jan Holpert ein wenig vermasselt. Auf den Tag genau 20 Jahre spielte der Torwart in der Handball-Bundesliga. Vor dem Anpfiff gab es Blumen, kurz vor Schluss eine kuriose Zeitstrafe. Der Ex-Lemgoer Filip Jicha hatte den 27:29-Anschluss markiert. „Der steht!“, signalisierte Jan Holpert eine „abgestandene Aktion“ – und sah dafür die zwei ominösen Finger. „Das war eine total normale Reaktion“, ärgerte sich Viggo Sigurdsson.
Das Rückspiel – diesmal im schönen Gerry-Weber-Stadion zu Halle – ähnelte der ersten Partie. Der Sonderzug mit 800 Fans war pünktlich in Westfalen eingetroffen, die Frühlingssonne bestrahlte das Feld – und die SG legte gleich ein 8:3 vor. Doch danach riss der Faden. „Wir sind zusammengebrochen“, konstatierte SG-Coach Kent-Harry Andersson. Die SG verließ die Tennis-Arena mit einer 30:34-Niederlage.
Die „Einbrüche“ der SG gegen den TBV Lemgo waren in der Historie dieser Begegnung kein Einzelfall. Das kurioseste Spiel wohl am 9. März 2002: Die SG führte nach 46 Minuten scheinbar uneinholbar mit 26:18. Nichts klappte mehr. Selbst Siebenmeter oder Großchancen fanden nicht den Weg ins Netz. Einen Heber von Andrej Klimovets boxte TBV-Schlussmann Christian Ramota von der Linie, Joachim Boldsen traf den Innenpfosten, von wo das Wurfutensil ins Seitenaus sprang. TBV-Geschäftsführer Fynn Holpert warf sich nach dem Schlusspfiff auf Christian Schwarzer und knuddelte ihn vor Begeisterung. Der Manager ging im Sommer bekanntlich von Westfalen nach Flensburg. Pünktlich zum 50. Spiel wechselte damit womöglich der „Glücksbringer“ die Fronten. Die heutige Partie wird es zeigen.