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Flensburg feiert in Hamburg die Tabellenführung

Die SG Flensburg-Handewitt bleibt der einzige Club, der in der Handball-Bundesliga weiter ungeschlagen ist. Das Team von Trainer Kent-Harry Andersson siegte am Sonntag beim zuvor ebenfalls noch ungeschlagenen HSV Hamburg mit 33:32 (15:13). Für die Schleswig-Holsteiner, die mit 13:1 Punkten die Tabellenführung vom THW Kiel (12:2) zurückeroberten, war es der erste Auswärtssieg gegen den HSV überhaupt. Überragender Spieler im Spitzenspiel war SG-Keeper Dan Beutler, der mit zwei sensationellen Paraden Sekunden vor Schluss den SG-Sieg sicherte. Erst parierte der Schwede einen Siebenmeter von Hamburgs Bertrand Gille, dann entschärfte er auch noch den Nachwurf von Guillaume Gille. "Da war auch ein bisschen Glück dabei", gab sich Beutler trotz der überragenden Leistung bescheiden.
Wesentlich forscher ging dagegen der HSV zu Werke und erwischte vor 11.098 Zuschauern in der Color Line Arena den besseren Start. Bereits nach drei Minuten führten sie mit 2:0. Sicherheit ins Offensivspiel brachte die Führung jedoch nicht. So leisteten sich die Hausherren fortan drei Fahrkarten durch Pascal Hens, Bertrand Gille und Torsten Jansen. Die Flensburger, die auf Rückraumspieler Einar Holmgeirsson (Muskelabriss im linken Oberschenkel) verzichten mussten, nutzten die Schwäche der Hanseaten eiskalt aus und drehten den Rückstand in eine 3:2-Führung (6.). Diese bauten sie nach 15 Minuten sogar auf 7:3 aus. Wie schon in der vergangenen Champions-League-Partie zeigte der HSV in der Vorwärtsbewegung dagegen viele Schwächen. Trainer Schwalb reagierte und nahm eine Auszeit. Mit Erfolg: Ein Doppelschlag innerhalb von einer Minute brachte den Europapokalsieger auf 5:7 (16.) heran.
Die Hamburger waren wieder in der Partie, scheiterten nun aber am stark aufgelegten SG-Keeper Beutler. Der 29-Jährige parierte in der ersten Hälfte nicht nur zehn Würfe, sondern auch drei Siebenmeter gegen Kyung-Shin Yoon (6.), Jansen (12.) und Hans Lindberg (29.) und sicherte somit das 15:13 zur Halbzeit. HSV-Trainer Schwalb entschied sich zur Pause für eine kurze Kabinenansprache, bereits nach wenigen Minuten kehrte sein Team aufs Parkett zurück. Sechs Minuten nach Wiederanpfiff glichen die Hamburger zum 16:16 aus - Bertrand Gille überlistete als vierter Siebenmeterwerfer erstmals Beutler im Tor der Gäste. Die Flensburger ließen sich dadurch aber nicht beirren. Hinten standen sie weiter kompakt und am gegnerischen Strafraum trafen sie nach Belieben - 21:17 (44.). Vor allem Marcin Lijewski erwischte einen starken Tag. Der Rückraumspieler baute mit seinem achten Treffer den Vorsprung auf fünf Tore (28:23/52.) aus. Dieser geriet in den Schlusssekunden zwar noch einmal in Gefahr, doch die Flensburger hatten ja noch Dan Beutler zwischen den Pfosten stehen. "Wir sind nach wie vor Außenseiter. Aber wir haben jetzt innerhalb einer Woche gegen die drei besten Mannschaften der Welt gespielt und auch gegen Hamburg verdient gewonnen", meinte SG-Trainer Andersson.