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Kent-Harry Andersson fühlt sich bestätigt

Hin und wieder sind die Ausführung von Kent−Harry Andersson über einen kommenden Gegner seiner SG Flensburg−Handewitt nur schwer nachzuvollziehen. Nicht, dass der Handball−Fachmann zu sehr in Fachjargon verfällt. Vielmehr neigt der SG−Trainer dazu, auch die kleinste Mannschaft stark zu reden. "Man muss jeder Mannschaft Respekt entgegen bringen, sonst kann man schnell ein Unglück erleben", so die Devise des Schweden.
Inzwischen muss man dem passioniertem Golfer allerdings zugestehen, dass seine stetig mahnenden Worte möglicherweise doch mehr als angebracht sind. "Schau dir die Ergebnisse vom vergangenem Wochenende an. Kronau verliert in Essen, Melsungen gewinnt in Lemgo oder auch der Punktgewinn der Berliner gegen Gummersbach vergangenen Mittwoch. Das bestätigt mich in meiner Vorgehensweise, die Mannschaft vor jeden Gegner zu warnen", so Kent−Harry Andersson. "Ganz oben steht der THW Kiel, dann kommt der HSV. Dahinter ist dann allerdings alles möglich. Wer mit einen falschen Einstellung ins Spiel geht, darf sich am Ende nicht wundern, wenn er mit leeren Händen dasteht."
Dementsprechend hat der Trainer sein Team auf das Spiel gegen HBW Balingen−Weilstetten eingestellt (heute 20.15 Uhr, Campushalle; Live−Ticker 19.45 Uhr), für das es noch Stehplatzkarten gibt. "Ich erwarte einen starken Gast in der Campushalle. Balingen ist stärker als in der vergangenen Saison. Sie haben nur knapp gegen Magdeburg und Kronau verloren und deutlich gegen Minden gewonnen. Das muss für uns Warnung genug sein", so Andersson. Mit Martin Strobel und Stefan Kneer hätten die Gäste zwei starke Jungnationalspieler in ihren Reihen, auf die man achten müsse. "Außerdem spielen sie eine unangenehme 3−2−1−Deckung. Die spielt sonst keine andere Mannschaft in der Liga."
Desweiteren sei der Rückraum der Balinger gut besetzt. "Wir müssen da weitermachen, wo wir in Köln nach der ersten Halbzeit aufgehört haben. Da lief alles bei uns. Wir standen sicher und jeder Abpraller landete bei uns. Es ist aber auch klar, dass man so eine Leistung nicht 60 Minuten aufrecht halten kann", schaut Andersson nochmals zurück. Obwohl die SG am Ende das Spiel gegen Gummersbach nur knapp gewann und einen deutlichen 17:9−Vorsprung verspielte, sah Andersson seine Mannen nicht so schlecht im zweiten Durchgang in der Kölnarena.
"Man darf die Leistung von Gummersbach nicht unterbewerten, schließlich hat Goran Stojanovic im Tor eine starke zweite Halbzeit gespielt. Wir haben uns viele Möglichkeiten erspielt, um zum Torerfolg zu kommen, allerdings hat Stojanovic super gehalten. Hinzu kam auch noch, dass wir einige Zeitstrafen erhielten, so dass es nicht von ungefähr kam, dass Gummersbach wieder dran war. Aber es hat uns auch gezeigt, dass wir noch an uns arbeiten müssen", so Andersson. Somit kann man sicher sein, dass der Schwede bei der gestrigen Video−Analyse keinen Punkt aus acht gelassen hat, um seine Mannschaft auf die heutige Partie detalliert einzustellen.
"Letztendlich kann ich aber nur die Möglichkeiten aufzeigen, wie man Balingen schlagen kann. Umsetzen muss es am Ende die Mannschaft", macht der Trainer deutlich, dass sich die Partie auch im Kopf abspielt. "Im Kopf fängt alles an."