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Frank von Behren: „Ich verletze mich nicht mehr!“

Anderthalb Spielzeiten trug Frank von Behren das Trikot der SG Flensburg-Handewitt. Der 31-Jährige hatte viel Pech, erlitt einen Kreuzbandriss und brach sich den Daumen. Im Januar wechselte er zu GWD Minden, wo er schon zwischen 1995 und 2003 unter Vertrag stand. Der KONTER sprach mit dem Rückkehrer.


Frank, seit Jahresbeginn spielst du wieder bei GWD Minden. Wie wohl fühlst du dich in deiner alten Heimat?
Frank von Behren: Ich habe von der A-Jugend an bei GWD Minden gespielt, bis ich 26 Jahre alt war. Danach war ich fünf Jahre lang bei anderen Vereinen aktiv. Seit dieser Zeit hat sich nichts verändert. Ich kenne das Mindener Umfeld. Deshalb habe ich mich gleich wieder heimisch und wohl gefühlt. Auch in der Mannschaft gibt es noch einige alte Bekannte wie Jan-Fiete Buschmann oder Arne Niemeyer.

Was war für dich ausschlaggebend für den Wechsel?
Frank von Behren: Für mich war entscheidend, ob ich noch ein halbes Jahr absitzen soll oder im Hinblick auf Olympia etwas verändern möchte. Minden war für mich die erste Adresse. Zudem sehe ich bei GWD die Möglichkeit, nach der aktiven Karriere eine Tätigkeit im Management zu übernehmen.


Was hast du aus deiner Zeit bei der SG mitgenommen?
Frank von Behren: Für mich ist es natürlich unglücklich gelaufen. Die SG ist auf jeden Fall ein sehr gut organisierter Verein mit professionellen Strukturen und hohen Ambitionen. Ich habe mich in meiner Flensburger Zeit wohl gefühlt und kann daher nichts Negatives berichten. Ich musste die Entscheidung einfach akzeptieren, dass der Verein nicht mehr mit mir plante.


Hat sich nach deinem langen Ausfall durch den Kreuzbandriss deine Angst vor weiteren schweren Verletzungen vergrößert?
Frank von Behren: Ich verletze mich nicht mehr. Das steht für mich außer Frage. Irgendwann ist das Verletzungspech einfach ausgereizt. Wenn ich mich noch mal verletzen sollte, war es das wohl mit meiner Karriere.


Ein kurzer Rückblick auf die Europameisterschaft in Norwegen: Wie groß war die Überraschung für dich, als du von Heiner Brand nachnominiert wurdest?
Frank von Behren: Als ich im Fernsehen gesehen hatte, wie Oliver Roggisch verletzt ausscheiden musste, hatte ich mir schon gedacht, dass der Anruf von Heiner Brand kommen könnte. Mental war ich also schon in Norwegen. Ich habe dann spät nachts noch den Flug gebucht und bin am nächsten Morgen nach Norwegen geflogen. Dabei wurde ich von einem Fernseh-Team begleitet. Es war alles sehr aufregend und chaotisch, ich war den ganzen Tag lang unterwegs.


Welche Chancen rechnest du dir persönlich für eine Olympiateilnahme aus?
Frank von Behren: Ich will aufgrund der Geschehnisse in der Vergangenheit nicht zu weit denken, aber für mich wäre Olympia ein echtes Highlight. Ich werde die Vorbereitung absolvieren. Dann werde ich sehen, ob der Bundestrainer mich braucht. Aber im Moment ist mir das im Hinblick auf die Situation in Minden egal. Ich werde mir nach der Saison Gedanken über Olympia machen.